Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719.

Bild:
<< vorherige Seite

gende Consortinnen daß der Cörper bald möch-
te beygesetzet werden. Diesen setzet man zu die
Rotte der Zauberinnen unter welchen vorer-
wehnte gemeiniglich einen Platz vor andern ha-
ben: Denn diese werden in deren Satanischen
Geheimnissen ihre Künste mit der grössesten
Listigkeit ausführen. Ja wohl sagte Pilovski,
ausführen, dieses Höllen-Geschmeisse weiln sie
selbsten ihre erlernte Wissenschafft mit tausend-
fachen sündlichen Beginnen an ihren eigenen
Leibern probirt und von ihrem Vorsteher und
Lehrmeister empfangen haben. Jch erstaune
wann ich in dem geringsten Nachsinnen ihrer
boßhafftigen Auswirckungen mich auffhalte,
wie sie ihren Neben-Menschen entweder aus
Anreitzung anderer oder auch von sich selbst un-
terschieden Leibes-Schaden zufügen, auch so es
GOtt der HErr zuläst, ihn zu nichte machen
und gar ertödten, entweder durch Speisen, Ar-
tzeney, gemachten Bildern, Figuren, aus
Wachs, Ertz und anderen Metallen; Ja ein
Messer mit dem man isset, welches auch zuwei-
len von einen Gesinde aus Nachläßigkeit, ohne
gehabten bösen Vorsatz, geschehen kan, kan in
denen damit geschnittenen Speisen den Men-
schen böse Zufälle und mit Wiederholung gar
den Tod verursachen, dahero es sehr gut ist
daß Messer und Gabel nach den Gebrauch

wohl
T t 2

gende Conſortinnen daß der Coͤrper bald moͤch-
te beygeſetzet werden. Dieſen ſetzet man zu die
Rotte der Zauberinnen unter welchen vorer-
wehnte gemeiniglich einen Platz vor andern ha-
ben: Denn dieſe werden in deren Sataniſchen
Geheimniſſen ihre Kuͤnſte mit der groͤſſeſten
Liſtigkeit ausfuͤhren. Ja wohl ſagte Pilovski,
ausfuͤhren, dieſes Hoͤllen-Geſchmeiſſe weiln ſie
ſelbſten ihre erlernte Wiſſenſchafft mit tauſend-
fachen ſuͤndlichen Beginnen an ihren eigenen
Leibern probirt und von ihrem Vorſteher und
Lehrmeiſter empfangen haben. Jch erſtaune
wann ich in dem geringſten Nachſinnen ihrer
boßhafftigen Auswirckungen mich auffhalte,
wie ſie ihren Neben-Menſchen entweder aus
Anreitzung anderer oder auch von ſich ſelbſt un-
terſchieden Leibes-Schaden zufuͤgen, auch ſo es
GOtt der HErr zulaͤſt, ihn zu nichte machen
und gar ertoͤdten, entweder durch Speiſen, Ar-
tzeney, gemachten Bildern, Figuren, aus
Wachs, Ertz und anderen Metallen; Ja ein
Meſſer mit dem man iſſet, welches auch zuwei-
len von einen Geſinde aus Nachlaͤßigkeit, ohne
gehabten boͤſen Vorſatz, geſchehen kan, kan in
denen damit geſchnittenen Speiſen den Men-
ſchen boͤſe Zufaͤlle und mit Wiederholung gar
den Tod verurſachen, dahero es ſehr gut iſt
daß Meſſer und Gabel nach den Gebrauch

wohl
T t 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0675" n="659"/>
gende <hi rendition="#aq">Con&#x017F;or</hi>tinnen daß der Co&#x0364;rper bald mo&#x0364;ch-<lb/>
te beyge&#x017F;etzet werden. Die&#x017F;en &#x017F;etzet man zu die<lb/>
Rotte der Zauberinnen unter welchen vorer-<lb/>
wehnte gemeiniglich einen Platz vor andern ha-<lb/>
ben: Denn die&#x017F;e werden in deren Satani&#x017F;chen<lb/>
Geheimni&#x017F;&#x017F;en ihre Ku&#x0364;n&#x017F;te mit der gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;e&#x017F;ten<lb/>
Li&#x017F;tigkeit ausfu&#x0364;hren. Ja wohl &#x017F;agte <hi rendition="#aq">Pilovski,</hi><lb/>
ausfu&#x0364;hren, die&#x017F;es Ho&#x0364;llen-Ge&#x017F;chmei&#x017F;&#x017F;e weiln &#x017F;ie<lb/>
&#x017F;elb&#x017F;ten ihre erlernte Wi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chafft mit tau&#x017F;end-<lb/>
fachen &#x017F;u&#x0364;ndlichen Beginnen an ihren eigenen<lb/>
Leibern <hi rendition="#aq">probir</hi>t und von ihrem Vor&#x017F;teher und<lb/>
Lehrmei&#x017F;ter empfangen haben. Jch er&#x017F;taune<lb/>
wann ich in dem gering&#x017F;ten Nach&#x017F;innen ihrer<lb/>
boßhafftigen Auswirckungen mich auffhalte,<lb/>
wie &#x017F;ie ihren Neben-Men&#x017F;chen entweder aus<lb/>
Anreitzung anderer oder auch von &#x017F;ich &#x017F;elb&#x017F;t un-<lb/>
ter&#x017F;chieden Leibes-Schaden zufu&#x0364;gen, auch &#x017F;o es<lb/>
GOtt der HErr zula&#x0364;&#x017F;t, ihn zu nichte machen<lb/>
und gar erto&#x0364;dten, entweder durch Spei&#x017F;en, Ar-<lb/>
tzeney, gemachten Bildern, Figuren, aus<lb/>
Wachs, Ertz und anderen <hi rendition="#aq">Metall</hi>en; Ja ein<lb/>
Me&#x017F;&#x017F;er mit dem man i&#x017F;&#x017F;et, welches auch zuwei-<lb/>
len von einen Ge&#x017F;inde aus Nachla&#x0364;ßigkeit, ohne<lb/>
gehabten bo&#x0364;&#x017F;en Vor&#x017F;atz, ge&#x017F;chehen kan, kan in<lb/>
denen damit ge&#x017F;chnittenen Spei&#x017F;en den Men-<lb/>
&#x017F;chen bo&#x0364;&#x017F;e Zufa&#x0364;lle und mit Wiederholung gar<lb/>
den Tod verur&#x017F;achen, dahero es &#x017F;ehr gut i&#x017F;t<lb/>
daß Me&#x017F;&#x017F;er und Gabel nach den Gebrauch<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">T t 2</fw><fw place="bottom" type="catch">wohl</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[659/0675] gende Conſortinnen daß der Coͤrper bald moͤch- te beygeſetzet werden. Dieſen ſetzet man zu die Rotte der Zauberinnen unter welchen vorer- wehnte gemeiniglich einen Platz vor andern ha- ben: Denn dieſe werden in deren Sataniſchen Geheimniſſen ihre Kuͤnſte mit der groͤſſeſten Liſtigkeit ausfuͤhren. Ja wohl ſagte Pilovski, ausfuͤhren, dieſes Hoͤllen-Geſchmeiſſe weiln ſie ſelbſten ihre erlernte Wiſſenſchafft mit tauſend- fachen ſuͤndlichen Beginnen an ihren eigenen Leibern probirt und von ihrem Vorſteher und Lehrmeiſter empfangen haben. Jch erſtaune wann ich in dem geringſten Nachſinnen ihrer boßhafftigen Auswirckungen mich auffhalte, wie ſie ihren Neben-Menſchen entweder aus Anreitzung anderer oder auch von ſich ſelbſt un- terſchieden Leibes-Schaden zufuͤgen, auch ſo es GOtt der HErr zulaͤſt, ihn zu nichte machen und gar ertoͤdten, entweder durch Speiſen, Ar- tzeney, gemachten Bildern, Figuren, aus Wachs, Ertz und anderen Metallen; Ja ein Meſſer mit dem man iſſet, welches auch zuwei- len von einen Geſinde aus Nachlaͤßigkeit, ohne gehabten boͤſen Vorſatz, geſchehen kan, kan in denen damit geſchnittenen Speiſen den Men- ſchen boͤſe Zufaͤlle und mit Wiederholung gar den Tod verurſachen, dahero es ſehr gut iſt daß Meſſer und Gabel nach den Gebrauch wohl T t 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/675
Zitationshilfe: Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 659. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/675>, abgerufen am 26.06.2024.