lösung erwarten, deren hohen Befehl werde ich in der submissesten Veneration respectiren. Der Praelat druckte Eckarthen die Hand, und sprach: Jch werde vor diese Willfahrung heute recht vergnügt leben; Unterdesen wer- den die Herren Fratres unsern geliebten Herrn Eckarthen, alles Merckwürdige weisen, und sie biß zur Mahlzeit divertiren, damit neig- te er sich gegen Eckarth und die andern, und ver- fügte sich in sein Zimmer, Eckart und die andern machten gegen den Praelaten einen tieffen Reve- renz, und hiermit wurden sie von denen beyden begleitenden Herren Patribus hin und wieder, wo was Merckwürdiges zu observiren war, umbher, und endlich in ein wohl aus meubi- lirtes Zimmer, in welchen auf den in der Mit- ten stehenden Tisch allerhand Confituren mit herrlichen ausländischen Wein stunden, gefüh- ret; der eine Pater nahm einen Teller mit einge- machten Früchten, solchen Eckarthen und de- nen andern praesentirent, dvvon sie ein Weni- ges nahmen und ein Gläßlein von dem ihnen zugebrachten Weine darauff truncken: Die Herren Patres wolten sie nöthigen ein mehrers zu nehmen: Allein Eckarth bedanckte sich mit denen Seinigen vor bereits erwiesene Höslig- keit. Jndem die Unsrigen ihre Augen in denen daselbst aufgemachten raren und kostbahren
Schil-
loͤſung erwarten, deren hohen Befehl werde ich in der ſubmiſſeſten Veneration reſpectiren. Der Prælat druckte Eckarthen die Hand, und ſprach: Jch werde vor dieſe Willfahrung heute recht vergnuͤgt leben; Unterdeſen wer- den die Herren Fratres unſern geliebten Herrn Eckarthen, alles Merckwuͤrdige weiſen, und ſie biß zur Mahlzeit divertiren, damit neig- te er ſich gegen Eckarth und die andern, und ver- fuͤgte ſich in ſein Zimmer, Eckart und die andern machten gegen den Prælaten einen tieffen Reve- renz, und hiermit wurden ſie von denen beyden begleitenden Herren Patribus hin und wieder, wo was Merckwuͤrdiges zu obſerviren war, umbher, und endlich in ein wohl aus meubi- lirtes Zimmer, in welchen auf den in der Mit- ten ſtehenden Tiſch allerhand Confituren mit herrlichen auslaͤndiſchen Wein ſtunden, gefuͤh- ret; der eine Pater nahm einen Teller mit einge- machten Fruͤchten, ſolchen Eckarthen und de- nen andern præſentirent, dvvon ſie ein Weni- ges nahmen und ein Glaͤßlein von dem ihnen zugebrachten Weine darauff truncken: Die Herren Patres wolten ſie noͤthigen ein mehrers zu nehmen: Allein Eckarth bedanckte ſich mit denen Seinigen vor bereits erwieſene Hoͤſlig- keit. Jndem die Unſrigen ihre Augen in denen daſelbſt aufgemachten raren und koſtbahren
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loͤſung erwarten, deren hohen Befehl werde ich
in der ſubmiſſeſten Veneration reſpectiren.
Der Prælat druckte Eckarthen die Hand, und
ſprach: Jch werde vor dieſe Willfahrung
heute recht vergnuͤgt leben; Unterdeſen wer-
den die Herren Fratres unſern geliebten
Herrn Eckarthen, alles Merckwuͤrdige weiſen,
und ſie biß zur Mahlzeit divertiren, damit neig-
te er ſich gegen Eckarth und die andern, und ver-
fuͤgte ſich in ſein Zimmer, Eckart und die andern
machten gegen den Prælaten einen tieffen Reve-
renz, und hiermit wurden ſie von denen beyden
begleitenden Herren Patribus hin und wieder,
wo was Merckwuͤrdiges zu obſerviren war,
umbher, und endlich in ein wohl aus meubi-
lirtes Zimmer, in welchen auf den in der Mit-
ten ſtehenden Tiſch allerhand Confituren mit
herrlichen auslaͤndiſchen Wein ſtunden, gefuͤh-
ret; der eine Pater nahm einen Teller mit einge-
machten Fruͤchten, ſolchen Eckarthen und de-
nen andern præſentirent, dvvon ſie ein Weni-
ges nahmen und ein Glaͤßlein von dem ihnen
zugebrachten Weine darauff truncken: Die
Herren Patres wolten ſie noͤthigen ein mehrers
zu nehmen: Allein Eckarth bedanckte ſich mit
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 608. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/624>, abgerufen am 22.11.2024.
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