sen sie sich sehr erfreueten und ihme gratulirten, aber auch betrübten, daß sie nun seiner Gegen- wart künfftig solten beraubet seyn. Die Briefe von ihren Söhnen und deren Wohlstand war ihnen sehr lieb, sonderlich erfreueten sich beyde Jungfern Sylvia u. Freymuth, als eine jede ein Brieflein mit kostbaren Verehrungen von ih- ren Geliebten empfiengen. Eckarthen, ehe er noch verreisete, ließ der Fürst zu sich entbiethen, und trug ihm die vacirende Commendanten-Char- ge in Paliro an, ihn zugleich zum General Ma- jor und Obristen über ein Regiment Infanterie das in Paliro und umb selbige Gegend einquar- tiretwar, und Ober Kriegs-Rath und Kam- mer-Herrn gnädigst erkiesend, mit der hohen Begnadigung, ihme, zumahl Friede im Lande war, durch 3. Jahr die Stelle offen zu halten u. die Gage gnädigst geniessen zu lassen. Worauf sich Eckarth folgender massen zum unterthä- nigsten bedanckte. Durchlauchtigster Fürst, Gnädigster Herr, es hat zwar mein Gemüthe der Ewigkeit desto genauer nachzusinnen, umb mich aller weltlichen Händel zu entschlagen, ihm steiff und fest vorgesetzt, auch würde mir die grö- ste Gnade geschehen, wann ich in solcher seeli- gen Consideration mein Leben vollend hätte zu- bringen sollen. Weil aber Jhro Hoheit also befiehlet, so nehme Dero Hoch-Fürstl. Gnade
ich
ſen ſie ſich ſehr erfreueten und ihme gratulirten, aber auch betruͤbten, daß ſie nun ſeiner Gegen- wart kuͤnfftig ſolten beraubet ſeyn. Die Briefe von ihren Soͤhnen und deren Wohlſtand war ihnen ſehr lieb, ſonderlich erfreueten ſich beyde Jungfern Sylvia u. Freymuth, als eine jede ein Brieflein mit koſtbaren Verehrungen von ih- ren Geliebten empfiengen. Eckaꝛthen, ehe eꝛ noch verreiſete, ließ der Fuͤrſt zu ſich entbiethen, und trug ihm die vacirende Commendanten-Char- ge in Paliro an, ihn zugleich zum General Ma- jor und Obriſten uͤber ein Regiment Infanterie das in Paliro und umb ſelbige Gegend einquar- tiretwar, und Ober Kriegs-Rath und Kam- mer-Herrn gnaͤdigſt erkieſend, mit der hohen Begnadigung, ihme, zumahl Friede im Lande war, durch 3. Jahr die Stelle offen zu halten u. die Gage gnaͤdigſt genieſſen zu laſſen. Worauf ſich Eckarth folgender maſſen zum unterthaͤ- nigſten bedanckte. Durchlauchtigſter Fuͤrſt, Gnaͤdigſter Herr, es hat zwar mein Gemuͤthe der Ewigkeit deſto genauer nachzuſinnen, umb mich alleꝛ weltlichen Haͤndel zu entſchlagen, ihm ſteiff und feſt vorgeſetzt, auch wuͤrde mir die groͤ- ſte Gnade geſchehen, wann ich in ſolcher ſeeli- gen Conſideration mein Leben vollend haͤtte zu- bringen ſollen. Weil aber Jhro Hoheit alſo befiehlet, ſo nehme Dero Hoch-Fuͤrſtl. Gnade
ich
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ſen ſie ſich ſehr erfreueten und ihme gratulirten,
aber auch betruͤbten, daß ſie nun ſeiner Gegen-
wart kuͤnfftig ſolten beraubet ſeyn. Die Briefe
von ihren Soͤhnen und deren Wohlſtand war
ihnen ſehr lieb, ſonderlich erfreueten ſich beyde
Jungfern Sylvia u. Freymuth, als eine jede ein
Brieflein mit koſtbaren Verehrungen von ih-
ren Geliebten empfiengen. Eckaꝛthen, ehe eꝛ noch
verreiſete, ließ der Fuͤrſt zu ſich entbiethen, und
trug ihm die vacirende Commendanten-Char-
ge in Paliro an, ihn zugleich zum General Ma-
jor und Obriſten uͤber ein Regiment Infanterie
das in Paliro und umb ſelbige Gegend einquar-
tiretwar, und Ober Kriegs-Rath und Kam-
mer-Herrn gnaͤdigſt erkieſend, mit der hohen
Begnadigung, ihme, zumahl Friede im Lande
war, durch 3. Jahr die Stelle offen zu halten u.
die Gage gnaͤdigſt genieſſen zu laſſen. Worauf
ſich Eckarth folgender maſſen zum unterthaͤ-
nigſten bedanckte. Durchlauchtigſter Fuͤrſt,
Gnaͤdigſter Herr, es hat zwar mein Gemuͤthe
der Ewigkeit deſto genauer nachzuſinnen, umb
mich alleꝛ weltlichen Haͤndel zu entſchlagen, ihm
ſteiff und feſt vorgeſetzt, auch wuͤrde mir die groͤ-
ſte Gnade geſchehen, wann ich in ſolcher ſeeli-
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 550. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/566>, abgerufen am 25.11.2024.
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