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Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719.

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ich in aller Unterthänigkeit an, und werde nach
gnädigster Permission Euer Durchlauchtig-
keit als ein getreuer Vasall biß an meinen letzten
Athem mit meinen Blut und Guth redlich
dienen, und Deroselben Hohes Interesse mir
Tag und Nacht anbefohlen seyn lassen. Als
nun Eckarth den Fußfall der Treue that, über-
reichte der Hertzog ihm den goldenen Schlüssel,
und war ihm zugleich eine starcke goldene Kette,
mit seinen Fürstl. Portrait mit Diamanten kost-
bahr carmasirt, umb den Halß, sagende: Nimb
hin getreuer Eckarth, den Lohn deiner ehmahl
uns geleisteten redlichen Dienste, und bemühe
dich künfftiger Zeit, durch deine getreue Vor-
sicht und klugen Rath, dieses, was du Zeit un-
serer Trennung mit dem Fürsten von Leuen-
kron unsern Herrn Vater Seel. und uns zuge-
füget hast, wiederumb einzubringen. Gehe
hin redlicher, getreuer und tapfferer Eckarth,
gehe hin, GOTT der HERR sey dein
Begleiter, und nach vollbrachter Reise, wirst du
unsern Willen ein völliges Vergnügen thun;
Eckarth stund auf und sprach: Wie Jhro
Durchl. befehlen, so gehorsame ich, und werde
die hohe unverdiente erzeigte Fürstliche Gnade
künfftig mit meinen getreuen Diensten, in aller
unterthäniger Treu und Gehorsam nach Mög-
ligkeit erwiedern, machte darauf seine gebüh-

rende
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ich in aller Unterthaͤnigkeit an, und werde nach
gnaͤdigſter Permiſſion Euer Durchlauchtig-
keit als ein getreuer Vaſall biß an meinen letzten
Athem mit meinen Blut und Guth redlich
dienen, und Deroſelben Hohes Intereſſe mir
Tag und Nacht anbefohlen ſeyn laſſen. Als
nun Eckarth den Fußfall der Treue that, uͤber-
reichte der Hertzog ihm den goldenen Schluͤſſel,
und war ihm zugleich eine ſtarcke goldene Kette,
mit ſeinen Fuͤrſtl. Portrait mit Diamanten koſt-
bahr carmaſirt, umb den Halß, ſagende: Nimb
hin getreuer Eckarth, den Lohn deiner ehmahl
uns geleiſteten redlichen Dienſte, und bemuͤhe
dich kuͤnfftiger Zeit, durch deine getreue Vor-
ſicht und klugen Rath, dieſes, was du Zeit un-
ſerer Trennung mit dem Fuͤrſten von Leuen-
kron unſern Herrn Vater Seel. und uns zuge-
fuͤget haſt, wiederumb einzubringen. Gehe
hin redlicher, getreuer und tapfferer Eckarth,
gehe hin, GOTT der HERR ſey dein
Begleiter, und nach vollbrachter Reiſe, wirſt du
unſern Willen ein voͤlliges Vergnuͤgen thun;
Eckarth ſtund auf und ſprach: Wie Jhro
Durchl. befehlen, ſo gehorſame ich, und werde
die hohe unverdiente erzeigte Fuͤrſtliche Gnade
kuͤnfftig mit meinen getreuen Dienſten, in aller
unterthaͤniger Treu und Gehorſam nach Moͤg-
ligkeit erwiedern, machte darauf ſeine gebuͤh-

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[551/0567] ich in aller Unterthaͤnigkeit an, und werde nach gnaͤdigſter Permiſſion Euer Durchlauchtig- keit als ein getreuer Vaſall biß an meinen letzten Athem mit meinen Blut und Guth redlich dienen, und Deroſelben Hohes Intereſſe mir Tag und Nacht anbefohlen ſeyn laſſen. Als nun Eckarth den Fußfall der Treue that, uͤber- reichte der Hertzog ihm den goldenen Schluͤſſel, und war ihm zugleich eine ſtarcke goldene Kette, mit ſeinen Fuͤrſtl. Portrait mit Diamanten koſt- bahr carmaſirt, umb den Halß, ſagende: Nimb hin getreuer Eckarth, den Lohn deiner ehmahl uns geleiſteten redlichen Dienſte, und bemuͤhe dich kuͤnfftiger Zeit, durch deine getreue Vor- ſicht und klugen Rath, dieſes, was du Zeit un- ſerer Trennung mit dem Fuͤrſten von Leuen- kron unſern Herrn Vater Seel. und uns zuge- fuͤget haſt, wiederumb einzubringen. Gehe hin redlicher, getreuer und tapfferer Eckarth, gehe hin, GOTT der HERR ſey dein Begleiter, und nach vollbrachter Reiſe, wirſt du unſern Willen ein voͤlliges Vergnuͤgen thun; Eckarth ſtund auf und ſprach: Wie Jhro Durchl. befehlen, ſo gehorſame ich, und werde die hohe unverdiente erzeigte Fuͤrſtliche Gnade kuͤnfftig mit meinen getreuen Dienſten, in aller unterthaͤniger Treu und Gehorſam nach Moͤg- ligkeit erwiedern, machte darauf ſeine gebuͤh- rende M m 4

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Zitationshilfe: Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 551. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/567>, abgerufen am 10.06.2024.