te, welches von uns in Gnaden soll aufgenom- men und dir es vor dieses mahl vor keine Verwe- genheit ausgeleget werden, wormit wir dir vor jetzo von uns zu gehen gnädigst erlauben. Ran- nefort machte den Fürsten seinen unterthäni- gen Reverenz, und verfügte sich alsbald nach seinen Logiament zu Eckarthen, und führte ihn nebenst Gotthart und Siegfrieden mit sich, nach Hofe, stellete sie auch an einen Ort, da sie alles wohl sehen kunten. Es gieng aber Ran- nefort mit Eckarthen umb die Gallerey, und wie er vermerckte, daß der Hertzog bald kommen würde, weil die Hatschierer Platz machten, gieng er mit Eckarthen etwas nahe hinzu. Als der Fürst eintrat, winckte ihn Rannefort mit denen Augen auf Eckarthen. Der Fürst sahe Eckar- then an, sagende: Mons. Eckarth wie gehts? wie gehts? habt ihr auch einmahl meine Resi- denz besuchen wollen? Eckarth machte einen tieffen Reverenz u. sprach ja! Durchlauchtig- ster Fürst, Gnädigster Herr. Da habt ihr uns einen grossen Gefallen erwiesen, versetzte der Fürst, reichte ihm die Hand, welche Eckarth küßte, Mons. Eckarth fuhr der Fürst fort, blei- bet bey uns und seyd nach verrichteten Lust- Spielen unser Gast. Eckarth bedanckte sich auffs gehorsamste. Nachdem nun die Ritter- ter-Spiele vorbey waren, und zur Tafel gebla-
sen
te, welches von uns in Gnaden ſoll aufgenom- men und dir es vor dieſes mahl vor keine Verwe- genheit ausgeleget werden, wormit wir dir vor jetzo von uns zu gehen gnaͤdigſt erlauben. Ran- nefort machte den Fuͤrſten ſeinen unterthaͤni- gen Reverenz, und verfuͤgte ſich alsbald nach ſeinen Logiament zu Eckarthen, und fuͤhrte ihn nebenſt Gotthart und Siegfrieden mit ſich, nach Hofe, ſtellete ſie auch an einen Ort, da ſie alles wohl ſehen kunten. Es gieng aber Ran- nefort mit Eckarthen umb die Gallerey, und wie er vermerckte, daß der Hertzog bald kommen wuͤrde, weil die Hatſchiereꝛ Platz machten, gieng er mit Eckarthen etwas nahe hinzu. Als der Fuͤrſt eintrat, winckte ihn Rannefort mit denen Augen auf Eckarthen. Der Fuͤrſt ſahe Eckar- then an, ſagende: Mons. Eckarth wie gehts? wie gehts? habt ihr auch einmahl meine Reſi- denz beſuchen wollen? Eckarth machte einen tieffen Reverenz u. ſprach ja! Durchlauchtig- ſter Fuͤrſt, Gnaͤdigſter Herr. Da habt ihr uns einen groſſen Gefallen erwieſen, verſetzte der Fuͤrſt, reichte ihm die Hand, welche Eckarth kuͤßte, Monſ. Eckarth fuhr der Fuͤrſt fort, blei- bet bey uns und ſeyd nach verrichteten Luſt- Spielen unſer Gaſt. Eckarth bedanckte ſich auffs gehorſamſte. Nachdem nun die Ritter- ter-Spiele vorbey waren, und zur Tafel gebla-
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te, welches von uns in Gnaden ſoll aufgenom-
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jetzo von uns zu gehen gnaͤdigſt erlauben. Ran-
nefort machte den Fuͤrſten ſeinen unterthaͤni-
gen Reverenz, und verfuͤgte ſich alsbald nach
ſeinen Logiament zu Eckarthen, und fuͤhrte ihn
nebenſt Gotthart und Siegfrieden mit ſich,
nach Hofe, ſtellete ſie auch an einen Ort, da ſie
alles wohl ſehen kunten. Es gieng aber Ran-
nefort mit Eckarthen umb die Gallerey, und wie
er vermerckte, daß der Hertzog bald kommen
wuͤrde, weil die Hatſchiereꝛ Platz machten, gieng
er mit Eckarthen etwas nahe hinzu. Als der
Fuͤrſt eintrat, winckte ihn Rannefort mit denen
Augen auf Eckarthen. Der Fuͤrſt ſahe Eckar-
then an, ſagende: Mons. Eckarth wie gehts?
wie gehts? habt ihr auch einmahl meine Reſi-
denz beſuchen wollen? Eckarth machte einen
tieffen Reverenz u. ſprach ja! Durchlauchtig-
ſter Fuͤrſt, Gnaͤdigſter Herr. Da habt ihr uns
einen groſſen Gefallen erwieſen, verſetzte der
Fuͤrſt, reichte ihm die Hand, welche Eckarth
kuͤßte, Monſ. Eckarth fuhr der Fuͤrſt fort, blei-
bet bey uns und ſeyd nach verrichteten Luſt-
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 548. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/564>, abgerufen am 22.11.2024.
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