Tapfferer Eckarth, antwortete Rannefort, die allzugrosse Verträuligkeit that damahls einen Sprung über die Schnur, doch ist dem Herrn dadurch kein Schade geschehen, dieser Fehler wird noch wohl zu verantworten seyn. Nicht allerdinges? versetzte Eckarth, alleine genung, die Zeiten sind vorbey, und wer einen Hoffmann heute zu Tage will abgeben, muß zuweilen ein Auge zudrücken. Aber Mons. Rannefort, weiß er auch wer der Bothe, der den Käyserli- chen Brief überbracht hat, gewesen? Nein, ant- wortete Rannefort. Jch sprach Eckarth bin derselbe gewesen, womit er ihm das Diploma in rothen Sammt eingebunden und mit einer di- cken goldenen Schnur durchzogen, an welcher das grosse Käyserliche Jnnsiegeihieng, und das Portrait übergab, wovor Rannefort gegen E- ckarthen sich zu tausentmahl bedanckte, wünt- schende Gelegenheit zu haben, denselben hiervor mit allen seinen Vermögen entgegen zu gehen, mithin überreichte Eckarth Ranneforten das Schreiben von den Grafen von Salanin, nach- dem erzehlte er ihm alle Begebenheiten, was währender Zeit sich mit ihme zugetragen hatte, und wiese er ihm, was Jhro Röm. Käyserliche Majestät ihm vor Hohe Käyserliche Gnade mit- getheilet und angetragen habe. Den Tag dar-
auf
Tapfferer Eckarth, antwortete Rannefort, die allzugroſſe Vertraͤuligkeit that damahls einen Sprung uͤber die Schnur, doch iſt dem Herrn dadurch kein Schade geſchehen, dieſer Fehler wird noch wohl zu verantworten ſeyn. Nicht allerdinges? verſetzte Eckarth, alleine genung, die Zeiten ſind vorbey, und wer einen Hoffmañ heute zu Tage will abgeben, muß zuweilen ein Auge zudruͤcken. Aber Monſ. Rannefort, weiß er auch wer der Bothe, der den Kaͤyſerli- chen Brief uͤberbracht hat, geweſen? Nein, ant- wortete Rannefort. Jch ſprach Eckarth bin derſelbe geweſen, womit er ihm das Diploma in rothen Sammt eingebunden und mit einer di- cken goldenen Schnur durchzogen, an welcher das groſſe Kaͤyſerliche Jnnſiegeihieng, und das Portrait uͤbergab, wovor Rannefort gegen E- ckarthen ſich zu tauſentmahl bedanckte, wuͤnt- ſchende Gelegenheit zu haben, denſelben hiervor mit allen ſeinen Vermoͤgen entgegen zu gehen, mithin uͤberreichte Eckarth Ranneforten das Schreiben von den Grafen von Salanin, nach- dem erzehlte er ihm alle Begebenheiten, was waͤhrender Zeit ſich mit ihme zugetragen hatte, und wieſe er ihm, was Jhro Roͤm. Kaͤyſerliche Majeſtaͤt ihm vor Hohe Kaͤyſerliche Gnade mit- getheilet und angetragen habe. Den Tag dar-
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Tapfferer Eckarth, antwortete Rannefort, die
allzugroſſe Vertraͤuligkeit that damahls einen
Sprung uͤber die Schnur, doch iſt dem Herrn
dadurch kein Schade geſchehen, dieſer Fehler
wird noch wohl zu verantworten ſeyn. Nicht
allerdinges? verſetzte Eckarth, alleine genung,
die Zeiten ſind vorbey, und wer einen Hoffmañ
heute zu Tage will abgeben, muß zuweilen ein
Auge zudruͤcken. Aber Monſ. Rannefort,
weiß er auch wer der Bothe, der den Kaͤyſerli-
chen Brief uͤberbracht hat, geweſen? Nein, ant-
wortete Rannefort. Jch ſprach Eckarth bin
derſelbe geweſen, womit er ihm das Diploma in
rothen Sammt eingebunden und mit einer di-
cken goldenen Schnur durchzogen, an welcher
das groſſe Kaͤyſerliche Jnnſiegeihieng, und das
Portrait uͤbergab, wovor Rannefort gegen E-
ckarthen ſich zu tauſentmahl bedanckte, wuͤnt-
ſchende Gelegenheit zu haben, denſelben hiervor
mit allen ſeinen Vermoͤgen entgegen zu gehen,
mithin uͤberreichte Eckarth Ranneforten das
Schreiben von den Grafen von Salanin, nach-
dem erzehlte er ihm alle Begebenheiten, was
waͤhrender Zeit ſich mit ihme zugetragen hatte,
und wieſe er ihm, was Jhro Roͤm. Kaͤyſerliche
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 546. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/562>, abgerufen am 25.11.2024.
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