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Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719.

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Siehestu mein getreuer Rannefort, wie
tapffere und getreue Dienste belohnet wer-
den, sprach der Fürst; Und dieweil unser aller-
gnädigster Käyser u. Herr Herr, dich mit so ho-
hen Käyserl. Gnaden angesehen hat, so wollen
wir unsere Gnade mit beysetzen, und dich von
Paliro hieher als einen Obristen über ein Regi-
ment zu Fuß, in unsere Residenz Neßdra neh-
men, und darüber zum Gouverneur gnädigst
setzen, darbey neben verehren wir dir zu Lebens-
Zeiten die Einkünffte des Hn. Sitzes u. Burg-
lehen Dossiz, zwey Meilen von hier gelegen, zu
geniessen. Rannefort fiel auf das eine Knie
und bedanckte sich vor alle hohe unverdiente
Fürstl. Gnaden in aller Unterthänigkeit, ge-
horsamst. Und weiln ihn jedermann am Ho-
fe hold war, freueten sich alle seines Glücks, und
gratulirten ihm zu Hohen Käyserl. und Fürstl.
Gnaden; und im Hinweggehen gab er den
Kammer-Diener ein dutzent Reichs-Thaler. So
bald er ins Quartier kam, erzehlte Rannefort E-
ckarthen, was bey Hofe mit ihm sich zugetra-
gen hätte? der aber darüber lachte: sagende:
Seine listige Höfligkeit hat ihm diese Gnade zu-
wege gebracht, alleine! war es zur selbigen Zeit
recht gehandelt, und brachte es die geschworne
Treue an den Hertzog von Leuenkron mit sich?

Tapf-
M m

Sieheſtu mein getreuer Rannefort, wie
tapffere und getreue Dienſte belohnet wer-
den, ſprach der Fuͤrſt; Und dieweil unſer aller-
gnaͤdigſter Kaͤyſer u. Herr Herr, dich mit ſo ho-
hen Kaͤyſerl. Gnaden angeſehen hat, ſo wollen
wir unſere Gnade mit beyſetzen, und dich von
Paliro hieher als einen Obriſten uͤber ein Regi-
ment zu Fuß, in unſere Reſidenz Neßdra neh-
men, und daruͤber zum Gouverneur gnaͤdigſt
ſetzen, darbey neben verehren wir dir zu Lebens-
Zeiten die Einkuͤnffte des Hn. Sitzes u. Burg-
lehen Doſſiz, zwey Meilen von hier gelegen, zu
genieſſen. Rannefort fiel auf das eine Knie
und bedanckte ſich vor alle hohe unverdiente
Fuͤrſtl. Gnaden in aller Unterthaͤnigkeit, ge-
horſamſt. Und weiln ihn jedermann am Ho-
fe hold war, freueten ſich alle ſeines Gluͤcks, und
gratulirten ihm zu Hohen Kaͤyſerl. und Fuͤrſtl.
Gnaden; und im Hinweggehen gab er den
Kam̃er-Diener ein dutzent Reichs-Thaler. So
bald er ins Quartier kam, erzehlte Rannefort E-
ckarthen, was bey Hofe mit ihm ſich zugetra-
gen haͤtte? der aber daruͤber lachte: ſagende:
Seine liſtige Hoͤfligkeit hat ihm dieſe Gnade zu-
wege gebracht, alleine! war es zur ſelbigen Zeit
recht gehandelt, und brachte es die geſchworne
Treue an den Hertzog von Leuenkron mit ſich?

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[545/0561] Sieheſtu mein getreuer Rannefort, wie tapffere und getreue Dienſte belohnet wer- den, ſprach der Fuͤrſt; Und dieweil unſer aller- gnaͤdigſter Kaͤyſer u. Herr Herr, dich mit ſo ho- hen Kaͤyſerl. Gnaden angeſehen hat, ſo wollen wir unſere Gnade mit beyſetzen, und dich von Paliro hieher als einen Obriſten uͤber ein Regi- ment zu Fuß, in unſere Reſidenz Neßdra neh- men, und daruͤber zum Gouverneur gnaͤdigſt ſetzen, darbey neben verehren wir dir zu Lebens- Zeiten die Einkuͤnffte des Hn. Sitzes u. Burg- lehen Doſſiz, zwey Meilen von hier gelegen, zu genieſſen. Rannefort fiel auf das eine Knie und bedanckte ſich vor alle hohe unverdiente Fuͤrſtl. Gnaden in aller Unterthaͤnigkeit, ge- horſamſt. Und weiln ihn jedermann am Ho- fe hold war, freueten ſich alle ſeines Gluͤcks, und gratulirten ihm zu Hohen Kaͤyſerl. und Fuͤrſtl. Gnaden; und im Hinweggehen gab er den Kam̃er-Diener ein dutzent Reichs-Thaler. So bald er ins Quartier kam, erzehlte Rannefort E- ckarthen, was bey Hofe mit ihm ſich zugetra- gen haͤtte? der aber daruͤber lachte: ſagende: Seine liſtige Hoͤfligkeit hat ihm dieſe Gnade zu- wege gebracht, alleine! war es zur ſelbigen Zeit recht gehandelt, und brachte es die geſchworne Treue an den Hertzog von Leuenkron mit ſich? Tapf- M m

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Zitationshilfe: Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 545. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/561>, abgerufen am 22.11.2024.