Zufällen ihnen helffen und rathen zu lassen, der kan sich in Hamburg in der Sporer Gasse/ allwo der Käyserl. und Chur-Brandenburgi- sche Adler mit dem Chur-Sächsischen Wappen aushänget, bey ihnen angeben. Jn andern Blätlein war, den 12. August ist in Padua, der teutsche Wirth Nicolaus Fichtel, insgemein Nicolo Todesco benahmt, im 107ten Jahre sei- nes Alters verschieden. Der General sprach, hat der gute Mann so lange gelebet, und war schon vor jenen 40. Jahren, wie ich bey ihme lo- girt habe, so mühseelig und schwach, daß man hätte vermeynen sollen, er würde kaum ein Jahr noch überleben können: Hier werden wir Ma- teria haben, nach Tische uns ein paar Stun- den zu divertiren. Unterdessen wurden aller- hand Discourse geführet. Nach aufgehobe- ner Tafel, nachdem sie allerseits aufgestanden waren, machten Siegfried und Gotthart ih- ren Reverenz, gegen den General und alle an- dere, und verfügten sich nach ihren Logia- ment, nach deren Abgang bath der General Eckarthen ins Neben-Zimmer denen der O- briste-Lieutenant und Kronau folgten. Als sie sich gesetzt hatten, sagte der General: wir wollen zu erst den Stein- und Bruchschneider vor uns nehmen, mithin Eckarthen fragende: Herr Bruder, er beliebe doch seinen Andreas zu
fragen,
Zufaͤllen ihnen helffen und rathen zu laſſen, der kan ſich in Hamburg in der Sporer Gaſſe/ allwo der Kaͤyſerl. und Chur-Brandenburgi- ſche Adler mit dem Chur-Saͤchſiſchen Wappen aushaͤnget, bey ihnen angeben. Jn andern Blaͤtlein war, den 12. Auguſt iſt in Padua, der teutſche Wirth Nicolaus Fichtel, insgemein Nicolo Todeſco benahmt, im 107ten Jahre ſei- nes Alters verſchieden. Der General ſprach, hat der gute Mann ſo lange gelebet, und war ſchon vor jenen 40. Jahren, wie ich bey ihme lo- girt habe, ſo muͤhſeelig und ſchwach, daß man haͤtte vermeynen ſollen, er wuͤꝛde kaum ein Jahr noch uͤberleben koͤnnen: Hier werden wir Ma- teria haben, nach Tiſche uns ein paar Stun- den zu divertiren. Unterdeſſen wurden aller- hand Diſcourſe gefuͤhret. Nach aufgehobe- ner Tafel, nachdem ſie allerſeits aufgeſtanden waren, machten Siegfried und Gotthart ih- ren Reverenz, gegen den General und alle an- dere, und verfuͤgten ſich nach ihren Logia- ment, nach deren Abgang bath der General Eckarthen ins Neben-Zimmer denen der O- briſte-Lieutenant und Kronau folgten. Als ſie ſich geſetzt hatten, ſagte der General: wir wollen zu erſt den Stein- und Bruchſchneider vor uns nehmen, mithin Eckarthen fragende: Herr Bruder, er beliebe doch ſeinen Andreas zu
fragen,
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Zufaͤllen ihnen helffen und rathen zu laſſen,
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Blaͤtlein war, den 12. Auguſt iſt in Padua, der
teutſche Wirth Nicolaus Fichtel, insgemein
Nicolo Todeſco benahmt, im 107ten Jahre ſei-
nes Alters verſchieden. Der General ſprach,
hat der gute Mann ſo lange gelebet, und war
ſchon vor jenen 40. Jahren, wie ich bey ihme lo-
girt habe, ſo muͤhſeelig und ſchwach, daß man
haͤtte vermeynen ſollen, er wuͤꝛde kaum ein Jahr
noch uͤberleben koͤnnen: Hier werden wir Ma-
teria haben, nach Tiſche uns ein paar Stun-
den zu divertiren. Unterdeſſen wurden aller-
hand Diſcourſe gefuͤhret. Nach aufgehobe-
ner Tafel, nachdem ſie allerſeits aufgeſtanden
waren, machten Siegfried und Gotthart ih-
ren Reverenz, gegen den General und alle an-
dere, und verfuͤgten ſich nach ihren Logia-
ment, nach deren Abgang bath der General
Eckarthen ins Neben-Zimmer denen der O-
briſte-Lieutenant und Kronau folgten. Als
ſie ſich geſetzt hatten, ſagte der General: wir
wollen zu erſt den Stein- und Bruchſchneider
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Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 459. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/475>, abgerufen am 22.11.2024.
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