nicht werth dergleichen anzunehmen, ich wür- de dessentwegen von jedermann vor unhöflich gescholten werden, der alte General Solueky versetzte: Der Herr Bruder wird meine Toch- ter beschämen, dieses allzuschlechte Denck-und Danck-Mahl, ersetzet nicht die geringste Mü- he, die du gegen mir, geschweige gegen ihr ge- than hast, der General Salanin fieng gleich- fals an: Herr Bruder es muß genommen seyn, dieses ist ein schlechtes Andencken, des andern soll auch nicht vergessen werden. Nun denn replicirte Eckarth, weil so viel mich be- stürmen, muß ich mich endlich ergeben, und sage meiner gnädigen Fräulein hievor unter- thänigen Danck, nahm hierauff das Praesent mit Küssung der Fräulein Hände an, als er es nun entdeckte, da lag ein kostbahrer Dia- mantener Ring, der Fräulein Portrait mit Rubinen, und des alten Herr Solueky sei- nes mit Diamanten carmasiret, ein goldenes Degen-Gefäß mit zuhörigen, mit Diamanten und Schmaragden versetzt, und bey nahe umbher auf die tausent Ducaten geschüttet, Eckarth erröthete und sagte allzuviel! ich ver- bleibe Schuldner und werde sehen mich best- möglichstens zu revengiren. Der General Salanin dem die Fräulein ein silbernes Schächtlein gab, überreichte er selbiges
Sieg-
nicht werth dergleichen anzunehmen, ich wuͤr- de deſſentwegen von jedermann vor unhoͤflich geſcholten werden, der alte General Soluęky verſetzte: Der Herr Bruder wird meine Toch- ter beſchaͤmen, dieſes allzuſchlechte Denck-und Danck-Mahl, erſetzet nicht die geringſte Muͤ- he, die du gegen mir, geſchweige gegen ihr ge- than haſt, der General Salanin fieng gleich- fals an: Herr Bruder es muß genommen ſeyn, dieſes iſt ein ſchlechtes Andencken, des andern ſoll auch nicht vergeſſen werden. Nun denn replicirte Eckarth, weil ſo viel mich be- ſtuͤrmen, muß ich mich endlich ergeben, und ſage meiner gnaͤdigen Fraͤulein hievor unter- thaͤnigen Danck, nahm hierauff das Præſent mit Kuͤſſung der Fraͤulein Haͤnde an, als er es nun entdeckte, da lag ein koſtbahrer Dia- mantener Ring, der Fraͤulein Portrait mit Rubinen, und des alten Herr Soluęky ſei- nes mit Diamanten carmaſiret, ein goldenes Degen-Gefaͤß mit zuhoͤrigen, mit Diamanten und Schmaragden verſetzt, und bey nahe umbher auf die tauſent Ducaten geſchuͤttet, Eckarth erroͤthete und ſagte allzuviel! ich ver- bleibe Schuldner und werde ſehen mich beſt- moͤglichſtens zu revengiren. Der General Salanin dem die Fraͤulein ein ſilbernes Schaͤchtlein gab, uͤberreichte er ſelbiges
Sieg-
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nicht werth dergleichen anzunehmen, ich wuͤr-
de deſſentwegen von jedermann vor unhoͤflich
geſcholten werden, der alte General Soluęky
verſetzte: Der Herr Bruder wird meine Toch-
ter beſchaͤmen, dieſes allzuſchlechte Denck-und
Danck-Mahl, erſetzet nicht die geringſte Muͤ-
he, die du gegen mir, geſchweige gegen ihr ge-
than haſt, der General Salanin fieng gleich-
fals an: Herr Bruder es muß genommen
ſeyn, dieſes iſt ein ſchlechtes Andencken, des
andern ſoll auch nicht vergeſſen werden. Nun
denn replicirte Eckarth, weil ſo viel mich be-
ſtuͤrmen, muß ich mich endlich ergeben, und
ſage meiner gnaͤdigen Fraͤulein hievor unter-
thaͤnigen Danck, nahm hierauff das Præſent
mit Kuͤſſung der Fraͤulein Haͤnde an, als er
es nun entdeckte, da lag ein koſtbahrer Dia-
mantener Ring, der Fraͤulein Portrait mit
Rubinen, und des alten Herr Soluęky ſei-
nes mit Diamanten carmaſiret, ein goldenes
Degen-Gefaͤß mit zuhoͤrigen, mit Diamanten
und Schmaragden verſetzt, und bey nahe
umbher auf die tauſent Ducaten geſchuͤttet,
Eckarth erroͤthete und ſagte allzuviel! ich ver-
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 414. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/430>, abgerufen am 22.11.2024.
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