ne. Jhr Blutig erworbenes Erb-Theil ver- vielfältige der Grund-gütigste GOtt mit sei- nem reichen Seegen, und gebe ihr alles was ihr Hertze wüntschet, die Gütigkeit des Höch- sten hat mein Weniges also gesetzt, daß mir nicht mehr nöthig, doch bedancke ich mich Eh- ren-schuldigst vor dero hohe Gnade und Zu- neigung, und erkenne es geschehen zu seyn. Das war ein Korb! sprach der General Sa- lanin Fräulein Solueka, so gehet es, wann die Jungfern sich selbsten verheyrathen wollen. Warumb Jhr. Excellentz versetzte die Fräu- lein Solueka, eine Höfligkeit ist der andern werth, und stehet meinem Erlöser frey mit mir zu thun was ihm beliebet, dessentwegen soll er doch, weil ich lebe aus meinem Hertzen nim- mermehr kommen, und so der Himmel zur Heyrath mich ausersehen hat, wird dennoch mein künfftiger Gemahl leiden müssen, daß die Helffte meines Hertzens meinem Erlöser zugethan verbleibet; Eckarth replicirte: Gnädiges Fräulein, sie soll vor dero Treue in meinem Hertzen biß in meinen Todt ruhen, und so meine Kräffte es zulassen, ich einhei- misch seyn werde, und dero hohe Gewogen- heit bey dero Vermählung, welche der Him- mel bald geben wolle, mich gerne siehet, so wird mich auser GOttes Gewalt nichts aufhalten,
die
ne. Jhr Blutig erworbenes Erb-Theil ver- vielfaͤltige der Grund-guͤtigſte GOtt mit ſei- nem reichen Seegen, und gebe ihr alles was ihr Hertze wuͤntſchet, die Guͤtigkeit des Hoͤch- ſten hat mein Weniges alſo geſetzt, daß mir nicht mehr noͤthig, doch bedancke ich mich Eh- ren-ſchuldigſt vor dero hohe Gnade und Zu- neigung, und erkenne es geſchehen zu ſeyn. Das war ein Korb! ſprach der General Sa- lanin Fraͤulein Soluęka, ſo gehet es, wann die Jungfern ſich ſelbſten verheyrathen wollen. Warumb Jhr. Excellentz verſetzte die Fraͤu- lein Soluęka, eine Hoͤfligkeit iſt der andern werth, und ſtehet meinem Erloͤſer frey mit mir zu thun was ihm beliebet, deſſentwegen ſoll er doch, weil ich lebe aus meinem Hertzen nim- mermehr kommen, und ſo der Himmel zur Heyrath mich auserſehen hat, wird dennoch mein kuͤnfftiger Gemahl leiden muͤſſen, daß die Helffte meines Hertzens meinem Erloͤſer zugethan verbleibet; Eckarth replicirte: Gnaͤdiges Fraͤulein, ſie ſoll vor dero Treue in meinem Hertzen biß in meinen Todt ruhen, und ſo meine Kraͤffte es zulaſſen, ich einhei- miſch ſeyn werde, und dero hohe Gewogen- heit bey dero Vermaͤhlung, welche der Him- mel bald geben wolle, mich gerne ſiehet, ſo wird mich auſer GOttes Gewalt nichts aufhalten,
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ne. Jhr Blutig erworbenes Erb-Theil ver-
vielfaͤltige der Grund-guͤtigſte GOtt mit ſei-
nem reichen Seegen, und gebe ihr alles was
ihr Hertze wuͤntſchet, die Guͤtigkeit des Hoͤch-
ſten hat mein Weniges alſo geſetzt, daß mir
nicht mehr noͤthig, doch bedancke ich mich Eh-
ren-ſchuldigſt vor dero hohe Gnade und Zu-
neigung, und erkenne es geſchehen zu ſeyn.
Das war ein Korb! ſprach der General Sa-
lanin Fraͤulein Soluęka, ſo gehet es, wann
die Jungfern ſich ſelbſten verheyrathen wollen.
Warumb Jhr. Excellentz verſetzte die Fraͤu-
lein Soluęka, eine Hoͤfligkeit iſt der andern
werth, und ſtehet meinem Erloͤſer frey mit mir
zu thun was ihm beliebet, deſſentwegen ſoll er
doch, weil ich lebe aus meinem Hertzen nim-
mermehr kommen, und ſo der Himmel zur
Heyrath mich auserſehen hat, wird dennoch
mein kuͤnfftiger Gemahl leiden muͤſſen, daß
die Helffte meines Hertzens meinem Erloͤſer
zugethan verbleibet; Eckarth replicirte:
Gnaͤdiges Fraͤulein, ſie ſoll vor dero Treue in
meinem Hertzen biß in meinen Todt ruhen,
und ſo meine Kraͤffte es zulaſſen, ich einhei-
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Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 412. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/428>, abgerufen am 25.11.2024.
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