wortende: Ja, wie Jhro Excellentz befehlen. Diese Marckt-Schreyerin zog auf in Persia- nischer Kleidung mit hohen Turband und ab- hangenden seidenen Ablaße, einen guldenen Pantzer-Leibgen, ein andermahl in einer Ama- tzonischen Kleidung, vorgebende: Sie wäre in Egypten gebohren, und wäre hernach mit ihren Vater und Bruder, den sie hier bey sich hätte nach Absterben ihrer Mutter nach Per- sien kommen; weil nun ihr Vater in Zuberei- tung der Artzeneyen einige Wissenschafft ge- habt hätte, wäre er mit einen Teutschen in Bekanntschafft gerathen, derselbe, weil er ei- nige Jahre bey ihren Vater aus-und eingan- gen wäre, hätte er auf sie eine sonderliche Zu- neigung geworffen, ihr allezeit etwas ange- nehmes mitgebracht, wodurch sie ob wohl aus Unverstand ihme gut worden, wie sie nun erwachsen und das 16te Jahr erreichet hatte, hatte dieser Teutsche mit Einwilligung ihres Vaters sich mit ihr verehliget, womit ihr Va- ter den Teutschen alle seine Geheimniß offen- bahret, worauff er in zwey Jahren verstorben wäre: Jhr Mann hätte sie einsmahls gefragt: Ob sie wohl mit ihme nach Teutschland rei- sen wolte, darauff hätte sie geantwortet. Mein Hertz wo du bleibest, da bleibe ich auch, doch kan ich meinen Bruder nicht zurück lassen;
Hier-
wortende: Ja, wie Jhro Excellentz befehlen. Dieſe Marckt-Schreyerin zog auf in Perſia- niſcher Kleidung mit hohen Turband und ab- hangenden ſeidenen Ablaße, einen guldenen Pantzer-Leibgen, ein andermahl in einer Ama- tzoniſchen Kleidung, vorgebende: Sie waͤre in Egypten gebohren, und waͤre hernach mit ihren Vater und Bruder, den ſie hier bey ſich haͤtte nach Abſterben ihrer Mutter nach Per- ſien kommen; weil nun ihr Vater in Zuberei- tung der Artzeneyen einige Wiſſenſchafft ge- habt haͤtte, waͤre er mit einen Teutſchen in Bekanntſchafft gerathen, derſelbe, weil er ei- nige Jahre bey ihren Vater aus-und eingan- gen waͤre, haͤtte er auf ſie eine ſonderliche Zu- neigung geworffen, ihr allezeit etwas ange- nehmes mitgebracht, wodurch ſie ob wohl aus Unverſtand ihme gut worden, wie ſie nun erwachſen und das 16te Jahr erreichet hatte, hatte dieſer Teutſche mit Einwilligung ihres Vaters ſich mit ihr verehliget, womit ihr Va- ter den Teutſchen alle ſeine Geheimniß offen- bahret, worauff er in zwey Jahren verſtorben waͤre: Jhr Mann haͤtte ſie einsmahls gefragt: Ob ſie wohl mit ihme nach Teutſchland rei- ſen wolte, darauff haͤtte ſie geantwortet. Mein Hertz wo du bleibeſt, da bleibe ich auch, doch kan ich meinen Bruder nicht zuruͤck laſſen;
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wortende: Ja, wie Jhro Excellentz befehlen.
Dieſe Marckt-Schreyerin zog auf in Perſia-
niſcher Kleidung mit hohen Turband und ab-
hangenden ſeidenen Ablaße, einen guldenen
Pantzer-Leibgen, ein andermahl in einer Ama-
tzoniſchen Kleidung, vorgebende: Sie waͤre
in Egypten gebohren, und waͤre hernach mit
ihren Vater und Bruder, den ſie hier bey ſich
haͤtte nach Abſterben ihrer Mutter nach Per-
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tung der Artzeneyen einige Wiſſenſchafft ge-
habt haͤtte, waͤre er mit einen Teutſchen in
Bekanntſchafft gerathen, derſelbe, weil er ei-
nige Jahre bey ihren Vater aus-und eingan-
gen waͤre, haͤtte er auf ſie eine ſonderliche Zu-
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erwachſen und das 16te Jahr erreichet hatte,
hatte dieſer Teutſche mit Einwilligung ihres
Vaters ſich mit ihr verehliget, womit ihr Va-
ter den Teutſchen alle ſeine Geheimniß offen-
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Ob ſie wohl mit ihme nach Teutſchland rei-
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Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 390. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/406>, abgerufen am 22.11.2024.
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