ten, sich aufsatzten, und des Generals Be- hausung zufuhren, da sie denn mit ihm in al- ler Eile ein klein Frühstück, so er zubereiten lassen, einnehmen, und darnach bald mit drey Carossen/ und zwölff Reutern ihren Weg nach Carnia fortstellten; Der General mit seiner Gemahlin und der ältisten Contesse nebenst Eckarth, sassen in der einen, die jungen Herren und Hauptmann Kronau mit der Cammer-Frau in der andern, in der dritten aber der Secretarius des Generals, Kammer- Diener und ein paar Kammer-Mägdlein, die Laqveyen und Andreas, nehmen ihren Platz auf der Pritzsche. Als diese Compa- gnie gegen zwey Uhr Nachmittag in einen kleinen Flecken Libara genannt drey Meilen von Garpa kamen, sahen sie ein großes Ge- wimmel von Menschen auf den Marckt, und höreten zuweilen ein lautendes Gelächter. Als sie ins Wirthshauß gelangten, fragte der General den Wirth, was auf den Marckt oder Ringe vor ein Getümmel und Gelächter wäre? der Wirth antwortete: Jhro hoch- Gräfliche Excellentz es ist allhier Jahrmarckt, darumb sich auch einige Marckt-Schreyer und Qvacksalber mit eingefunden, sonderlich sind zwey vorhanden der eine ein Zahnbrecher, der treibet allerhand Possen, der ander der die-
sen
ten, ſich aufſatzten, und des Generals Be- hauſung zufuhren, da ſie denn mit ihm in al- ler Eile ein klein Fruͤhſtuͤck, ſo er zubereiten laſſen, einnehmen, und darnach bald mit drey Caroſſen/ und zwoͤlff Reutern ihren Weg nach Carnia fortſtellten; Der General mit ſeiner Gemahlin und der aͤltiſten Conteſſe nebenſt Eckarth, ſaſſen in der einen, die jungen Herren und Hauptmann Kronau mit der Cammer-Frau in der andern, in der dritten aber der Secretarius des Generals, Kammer- Diener und ein paar Kammer-Maͤgdlein, die Laqveyen und Andreas, nehmen ihren Platz auf der Pritzſche. Als dieſe Compa- gnie gegen zwey Uhr Nachmittag in einen kleinen Flecken Libara genannt drey Meilen von Garpa kamen, ſahen ſie ein großes Ge- wimmel von Menſchen auf den Marckt, und hoͤreten zuweilen ein lautendes Gelaͤchter. Als ſie ins Wirthshauß gelangten, fragte der General den Wirth, was auf den Marckt oder Ringe vor ein Getuͤmmel und Gelaͤchter waͤre? der Wirth antwortete: Jhro hoch- Graͤfliche Excellentz es iſt allhier Jahrmarckt, darumb ſich auch einige Marckt-Schreyer und Qvackſalber mit eingefunden, ſonderlich ſind zwey vorhanden der eine ein Zahnbrecher, der treibet allerhand Poſſen, der ander der die-
ſen
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0397"n="381"/>
ten, ſich aufſatzten, und des <hirendition="#aq">General</hi>s Be-<lb/>
hauſung zufuhren, da ſie denn mit ihm in al-<lb/>
ler Eile ein klein Fruͤhſtuͤck, ſo er zubereiten<lb/>
laſſen, einnehmen, und darnach bald mit drey<lb/><hirendition="#aq">Caroſſ</hi>en/ und zwoͤlff Reutern ihren Weg<lb/>
nach <hirendition="#aq">Carnia</hi> fortſtellten; Der <hirendition="#aq">General</hi> mit<lb/>ſeiner Gemahlin und der aͤltiſten <hirendition="#aq">Conteſſe</hi><lb/>
nebenſt Eckarth, ſaſſen in der einen, die jungen<lb/>
Herren und Hauptmann Kronau mit der<lb/>
Cammer-Frau in der andern, in der dritten<lb/>
aber der <hirendition="#aq">Secretarius</hi> des <hirendition="#aq">General</hi>s, Kammer-<lb/>
Diener und ein paar Kammer-Maͤgdlein,<lb/>
die Laqveyen und Andreas, nehmen ihren<lb/>
Platz auf der Pritzſche. Als dieſe <hirendition="#aq">Compa-<lb/>
gnie</hi> gegen zwey Uhr Nachmittag in einen<lb/>
kleinen Flecken <hirendition="#aq">Libara</hi> genannt drey Meilen<lb/>
von <hirendition="#aq">Garpa</hi> kamen, ſahen ſie ein großes Ge-<lb/>
wimmel von Menſchen auf den Marckt, und<lb/>
hoͤreten zuweilen ein lautendes Gelaͤchter.<lb/>
Als ſie ins Wirthshauß gelangten, fragte der<lb/><hirendition="#aq">General</hi> den Wirth, was auf den Marckt<lb/>
oder Ringe vor ein Getuͤmmel und Gelaͤchter<lb/>
waͤre? der Wirth antwortete: Jhro hoch-<lb/>
Graͤfliche <hirendition="#aq">Excellen</hi>tz es iſt allhier Jahrmarckt,<lb/>
darumb ſich auch einige Marckt-Schreyer<lb/>
und Qvackſalber mit eingefunden, ſonderlich<lb/>ſind zwey vorhanden der eine ein Zahnbrecher,<lb/>
der treibet allerhand Poſſen, der ander der die-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">ſen</fw><lb/></p></div></body></text></TEI>
[381/0397]
ten, ſich aufſatzten, und des Generals Be-
hauſung zufuhren, da ſie denn mit ihm in al-
ler Eile ein klein Fruͤhſtuͤck, ſo er zubereiten
laſſen, einnehmen, und darnach bald mit drey
Caroſſen/ und zwoͤlff Reutern ihren Weg
nach Carnia fortſtellten; Der General mit
ſeiner Gemahlin und der aͤltiſten Conteſſe
nebenſt Eckarth, ſaſſen in der einen, die jungen
Herren und Hauptmann Kronau mit der
Cammer-Frau in der andern, in der dritten
aber der Secretarius des Generals, Kammer-
Diener und ein paar Kammer-Maͤgdlein,
die Laqveyen und Andreas, nehmen ihren
Platz auf der Pritzſche. Als dieſe Compa-
gnie gegen zwey Uhr Nachmittag in einen
kleinen Flecken Libara genannt drey Meilen
von Garpa kamen, ſahen ſie ein großes Ge-
wimmel von Menſchen auf den Marckt, und
hoͤreten zuweilen ein lautendes Gelaͤchter.
Als ſie ins Wirthshauß gelangten, fragte der
General den Wirth, was auf den Marckt
oder Ringe vor ein Getuͤmmel und Gelaͤchter
waͤre? der Wirth antwortete: Jhro hoch-
Graͤfliche Excellentz es iſt allhier Jahrmarckt,
darumb ſich auch einige Marckt-Schreyer
und Qvackſalber mit eingefunden, ſonderlich
ſind zwey vorhanden der eine ein Zahnbrecher,
der treibet allerhand Poſſen, der ander der die-
ſen
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 381. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/397>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.