ginnen würde, so bald der Teuffel loß war, verschlung er den König Salomon, und spye ihn einen so fernen Weg hin, daß er sieben Jahr reisen müssen, ehe er wieder in Jerusa- lem anlangen können; Unter der Zeit hätte der Teuffel Salomons Person praesentiret, und als ein König regiret, bey allen in Mey- nung, es sey der rechte König Salomon. Währender Zeit findet der Salomon, weil er aller Thiere Gewächse &c. Eigen- schafften verstunde, ein Würmlein mit wel- chen, wann er einen Strich über einen Stein zog, spaltete sich derselbe nach den Strich, welches Würmleins er sich hernachmahls nach seiner Zurückkunfft bey Aufbauung des Tempels, in Schneidung der Steine ge- braucht, weswegen man keinen Hammer- schlag bey Erbauung des Tempels gehöret, wie stehet 1. Reg. 6. v. 7. Er, der Salomon, verfertigte auch die Zeit über ein neues Scham- hamphoras-Band; Als er nun nach verflosse- nen sieben Jahren wieder nach Jerusalem kam, ließ er seinen treuen Diener Saphi kom- men, den offenbahrete er sich, und erzehlet ihm was ihme bißher begegnet wäre. Ersu- chet ihn, daß er doch verschaffen wolle, daß er mit dem jetzig vermeynten Könige Salomon sprechen möge: Alß solches geschicht, wirfft
der
ginnen wuͤrde, ſo bald der Teuffel loß war, verſchlung er den Koͤnig Salomon, und ſpye ihn einen ſo fernen Weg hin, daß er ſieben Jahr reiſen muͤſſen, ehe er wieder in Jeruſa- lem anlangen koͤnnen; Unter der Zeit haͤtte der Teuffel Salomons Perſon præſentiret, und als ein Koͤnig regiret, bey allen in Mey- nung, es ſey der rechte Koͤnig Salomon. Waͤhrender Zeit findet der Salomon, weil er aller Thiere Gewaͤchſe &c. Eigen- ſchafften verſtunde, ein Wuͤrmlein mit wel- chen, wann er einen Strich uͤber einen Stein zog, ſpaltete ſich derſelbe nach den Strich, welches Wuͤrmleins er ſich hernachmahls nach ſeiner Zuruͤckkunfft bey Aufbauung des Tempels, in Schneidung der Steine ge- braucht, weswegen man keinen Hammer- ſchlag bey Erbauung des Tempels gehoͤret, wie ſtehet 1. Reg. 6. v. 7. Er, der Salomon, verfertigte auch die Zeit uͤber ein neues Scham- hamphoras-Band; Als er nun nach verfloſſe- nen ſieben Jahren wieder nach Jeruſalem kam, ließ er ſeinen treuen Diener Saphi kom- men, den offenbahrete er ſich, und erzehlet ihm was ihme bißher begegnet waͤre. Erſu- chet ihn, daß er doch verſchaffen wolle, daß er mit dem jetzig vermeynten Koͤnige Salomon ſprechen moͤge: Alß ſolches geſchicht, wirfft
der
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0316"n="300"/>
ginnen wuͤrde, ſo bald der Teuffel loß war,<lb/>
verſchlung er den Koͤnig <hirendition="#aq">Salomon,</hi> und ſpye<lb/>
ihn einen ſo fernen Weg hin, daß er ſieben<lb/>
Jahr reiſen muͤſſen, ehe er wieder in Jeruſa-<lb/>
lem anlangen koͤnnen; Unter der Zeit haͤtte<lb/>
der Teuffel <hirendition="#aq">Salomon</hi>s Perſon <hirendition="#aq">præſenti</hi>ret,<lb/>
und als ein Koͤnig <hirendition="#aq">regi</hi>ret, bey allen in Mey-<lb/>
nung, es ſey der rechte Koͤnig <hirendition="#aq">Salomon.</hi><lb/>
Waͤhrender Zeit findet der <hirendition="#aq">Salomon,</hi><lb/>
weil er aller Thiere Gewaͤchſe <hirendition="#aq">&c.</hi> Eigen-<lb/>ſchafften verſtunde, ein Wuͤrmlein mit wel-<lb/>
chen, wann er einen Strich uͤber einen Stein<lb/>
zog, ſpaltete ſich derſelbe nach den Strich,<lb/>
welches Wuͤrmleins er ſich hernachmahls<lb/>
nach ſeiner Zuruͤckkunfft bey Aufbauung des<lb/>
Tempels, in Schneidung der Steine ge-<lb/>
braucht, weswegen man keinen Hammer-<lb/>ſchlag bey Erbauung des Tempels gehoͤret,<lb/>
wie ſtehet 1. <hirendition="#aq">Reg. 6. v.</hi> 7. Er, der <hirendition="#aq">Salomon,</hi><lb/>
verfertigte auch die Zeit uͤber ein neues <hirendition="#aq">Scham-<lb/>
hamphoras-</hi>Band; Als er nun nach verfloſſe-<lb/>
nen ſieben Jahren wieder nach Jeruſalem<lb/>
kam, ließ er ſeinen treuen Diener <hirendition="#aq">Saphi</hi> kom-<lb/>
men, den offenbahrete er ſich, und erzehlet<lb/>
ihm was ihme bißher begegnet waͤre. Erſu-<lb/>
chet ihn, daß er doch verſchaffen wolle, daß er<lb/>
mit dem jetzig vermeynten Koͤnige <hirendition="#aq">Salomon</hi><lb/>ſprechen moͤge: Alß ſolches geſchicht, wirfft<lb/><fwplace="bottom"type="catch">der</fw><lb/></p></div></body></text></TEI>
[300/0316]
ginnen wuͤrde, ſo bald der Teuffel loß war,
verſchlung er den Koͤnig Salomon, und ſpye
ihn einen ſo fernen Weg hin, daß er ſieben
Jahr reiſen muͤſſen, ehe er wieder in Jeruſa-
lem anlangen koͤnnen; Unter der Zeit haͤtte
der Teuffel Salomons Perſon præſentiret,
und als ein Koͤnig regiret, bey allen in Mey-
nung, es ſey der rechte Koͤnig Salomon.
Waͤhrender Zeit findet der Salomon,
weil er aller Thiere Gewaͤchſe &c. Eigen-
ſchafften verſtunde, ein Wuͤrmlein mit wel-
chen, wann er einen Strich uͤber einen Stein
zog, ſpaltete ſich derſelbe nach den Strich,
welches Wuͤrmleins er ſich hernachmahls
nach ſeiner Zuruͤckkunfft bey Aufbauung des
Tempels, in Schneidung der Steine ge-
braucht, weswegen man keinen Hammer-
ſchlag bey Erbauung des Tempels gehoͤret,
wie ſtehet 1. Reg. 6. v. 7. Er, der Salomon,
verfertigte auch die Zeit uͤber ein neues Scham-
hamphoras-Band; Als er nun nach verfloſſe-
nen ſieben Jahren wieder nach Jeruſalem
kam, ließ er ſeinen treuen Diener Saphi kom-
men, den offenbahrete er ſich, und erzehlet
ihm was ihme bißher begegnet waͤre. Erſu-
chet ihn, daß er doch verſchaffen wolle, daß er
mit dem jetzig vermeynten Koͤnige Salomon
ſprechen moͤge: Alß ſolches geſchicht, wirfft
der
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 300. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/316>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.