der rechte Salomon dem Teuffel das Band über den Kopff, in dem Augenblick wurde der vermeynte König Salomon wieder ein Teuffel, und auffs neue angelegt. Diese Leuthe, sprach Gotthart, sind wohl recht in ihren Tichten ei- tel worden, und folgen an statt der Wahrheit solchen albern Mährlein und Lügen: Glei- ches urtheile ich von denen Mannsfeldischen Thalern, fuhr Eckarth fort, welche von de- nen Krieges-Leuthen so theuer bezahlet wer- den, daß sie vor ein Stück wohl 4. 6. biß 8. Rthl. und mehr geben, vornehmlich vor die, die Anno 1611. und 1613. gemüntzet worden, und über das Wappen folgende Worte: BEI GOTT IST RATH UND THAT stehen, ihnen einbildente, daß, wer dergleichen Tha- ler bey sich trüge, den könne der Feind nicht schaden! Ja, wenn der Thaler zur Errinne- rung und Andencken aufgeprägten Haupt- Spruches bey sich geführet, will ich nicht im- probiren, wann man aber den Thaler mit der Schrifft, wie sie darauff gepräget ist, vor beyräthig hält, halte ich nichts darvon, und machet man einen GOtt daraus, welches GOtt der HErr ausdrücklich verbothen hat. Wie glückseelig wäre der Potentate, wann er mit dergleichen Thalern Sieg und Glück ha- ben könte, er möchte schon vor einen solchen
Tha-
der rechte Salomon dem Teuffel das Band uͤber den Kopff, in dem Augenblick wurde der vermeynte Koͤnig Salomon wieder ein Teuffel, und auffs neue angelegt. Dieſe Leuthe, ſprach Gotthart, ſind wohl recht in ihren Tichten ei- tel worden, und folgen an ſtatt der Wahrheit ſolchen albern Maͤhrlein und Luͤgen: Glei- ches urtheile ich von denen Mannsfeldiſchen Thalern, fuhr Eckarth fort, welche von de- nen Krieges-Leuthen ſo theuer bezahlet wer- den, daß ſie vor ein Stuͤck wohl 4. 6. biß 8. Rthl. und mehr geben, vornehmlich vor die, die Anno 1611. und 1613. gemuͤntzet worden, und uͤber das Wappen folgende Worte: BEI GOTT IST RATH UND THAT ſtehen, ihnen einbildente, daß, wer dergleichen Tha- ler bey ſich truͤge, den koͤnne der Feind nicht ſchaden! Ja, wenn der Thaler zur Errinne- rung und Andencken aufgepraͤgten Haupt- Spruches bey ſich gefuͤhret, will ich nicht im- probiren, wann man aber den Thaler mit der Schrifft, wie ſie darauff gepraͤget iſt, vor beyraͤthig haͤlt, halte ich nichts darvon, und machet man einen GOtt daraus, welches GOtt der HErr ausdruͤcklich verbothen hat. Wie gluͤckſeelig waͤre der Potentate, wann er mit dergleichen Thalern Sieg und Gluͤck ha- ben koͤnte, er moͤchte ſchon vor einen ſolchen
Tha-
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0317"n="301"/>
der rechte <hirendition="#aq">Salomon</hi> dem Teuffel das Band<lb/>
uͤber den Kopff, in dem Augenblick wurde der<lb/>
vermeynte Koͤnig <hirendition="#aq">Salomon</hi> wieder ein Teuffel,<lb/>
und auffs neue angelegt. Dieſe Leuthe, ſprach<lb/>
Gotthart, ſind wohl recht in ihren Tichten ei-<lb/>
tel worden, und folgen an ſtatt der Wahrheit<lb/>ſolchen albern Maͤhrlein und Luͤgen: Glei-<lb/>
ches urtheile ich von denen Mannsfeldiſchen<lb/>
Thalern, fuhr Eckarth fort, welche von de-<lb/>
nen Krieges-Leuthen ſo theuer bezahlet wer-<lb/>
den, daß ſie vor ein Stuͤck wohl 4. 6. biß 8.<lb/>
Rthl. und mehr geben, vornehmlich vor die,<lb/>
die <hirendition="#aq">Anno</hi> 1611. und 1613. gemuͤntzet worden,<lb/>
und uͤber das Wappen folgende Worte: <hirendition="#aq">BEI<lb/>
GOTT IST RATH UND THAT</hi>ſtehen,<lb/>
ihnen einbildente, daß, wer dergleichen Tha-<lb/>
ler bey ſich truͤge, den koͤnne der Feind nicht<lb/>ſchaden! Ja, wenn der Thaler zur Errinne-<lb/>
rung und Andencken aufgepraͤgten Haupt-<lb/>
Spruches bey ſich gefuͤhret, will ich nicht <hirendition="#aq">im-<lb/>
probir</hi>en, wann man aber den Thaler mit der<lb/>
Schrifft, wie ſie darauff gepraͤget iſt, vor<lb/>
beyraͤthig haͤlt, halte ich nichts darvon, und<lb/>
machet man einen GOtt daraus, welches<lb/>
GOtt der HErr ausdruͤcklich verbothen hat.<lb/>
Wie gluͤckſeelig waͤre der Potentate, wann er<lb/>
mit dergleichen Thalern Sieg und Gluͤck ha-<lb/>
ben koͤnte, er moͤchte ſchon vor einen ſolchen<lb/><fwplace="bottom"type="catch">Tha-</fw><lb/></p></div></body></text></TEI>
[301/0317]
der rechte Salomon dem Teuffel das Band
uͤber den Kopff, in dem Augenblick wurde der
vermeynte Koͤnig Salomon wieder ein Teuffel,
und auffs neue angelegt. Dieſe Leuthe, ſprach
Gotthart, ſind wohl recht in ihren Tichten ei-
tel worden, und folgen an ſtatt der Wahrheit
ſolchen albern Maͤhrlein und Luͤgen: Glei-
ches urtheile ich von denen Mannsfeldiſchen
Thalern, fuhr Eckarth fort, welche von de-
nen Krieges-Leuthen ſo theuer bezahlet wer-
den, daß ſie vor ein Stuͤck wohl 4. 6. biß 8.
Rthl. und mehr geben, vornehmlich vor die,
die Anno 1611. und 1613. gemuͤntzet worden,
und uͤber das Wappen folgende Worte: BEI
GOTT IST RATH UND THAT ſtehen,
ihnen einbildente, daß, wer dergleichen Tha-
ler bey ſich truͤge, den koͤnne der Feind nicht
ſchaden! Ja, wenn der Thaler zur Errinne-
rung und Andencken aufgepraͤgten Haupt-
Spruches bey ſich gefuͤhret, will ich nicht im-
probiren, wann man aber den Thaler mit der
Schrifft, wie ſie darauff gepraͤget iſt, vor
beyraͤthig haͤlt, halte ich nichts darvon, und
machet man einen GOtt daraus, welches
GOtt der HErr ausdruͤcklich verbothen hat.
Wie gluͤckſeelig waͤre der Potentate, wann er
mit dergleichen Thalern Sieg und Gluͤck ha-
ben koͤnte, er moͤchte ſchon vor einen ſolchen
Tha-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 301. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/317>, abgerufen am 25.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.