auch gerne that, indem es ein Weniges nehm- lich 8. Rthl. betrug, nachfolgends, bey einiger Zeit Bestand gewüntscht, seines Artztes Auf- fenthalt zu wissen, ihme aus Danckbahrkeit 80. Ducaten zu zu senden. Siegfried sprach: gelt Andreas, was meynet ihr, dieser wäre ein guter Camerade vor uns auf der Reise, er könte uns Unkosten frey halten? Ja Herr, antwortete Andreas; Jch wolte mein Hand- werck bald an den Nagel hencken, wann ich so glückseelig wäre. Nein! Nein! replicirte Eckarth. Andreas, die gebratenen Tauben kommen niemanden ins Maul gepflogen, es ist besser, ihr verbleibet bey eueren Handwerck, darzu dörfft ihr nicht so viel Verlag haben, denn diese Kunst zu erforschen, hat viel hun- dert arm gemacht, ehe ein einiger etwas davon begriffen hat. Es ist ein Büchlein von einen Engelländer unter den Nahmen Philaletha, welches er nennet Introitus apertus ad occlu- sum Regis Palatium heraus kommen, dersel- be Tractat gefällt mir nebenst dessen Kern der Alchymie, und des Jean d' Espagnet, kurtzen und Sinn-reichen Schreiben sehr wohl, es ist mir ein guter Freund bekannt, der aus denen- selben eine gute Wissenschafft erlanget hat, und es ziemlich weit gebracht, und ob ich wohl von dessen Anfang, Fortgang und Ende, wel-
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auch gerne that, indem es ein Weniges nehm- lich 8. Rthl. betrug, nachfolgends, bey einiger Zeit Beſtand gewuͤntſcht, ſeines Artztes Auf- fenthalt zu wiſſen, ihme aus Danckbahrkeit 80. Ducaten zu zu ſenden. Siegfried ſprach: gelt Andreas, was meynet ihr, dieſer waͤre ein guter Camerade vor uns auf der Reiſe, er koͤnte uns Unkoſten frey halten? Ja Herr, antwortete Andreas; Jch wolte mein Hand- werck bald an den Nagel hencken, wann ich ſo gluͤckſeelig waͤre. Nein! Nein! replicirte Eckarth. Andreas, die gebratenen Tauben kommen niemanden ins Maul gepflogen, es iſt beſſer, ihr verbleibet bey eueren Handwerck, darzu doͤrfft ihr nicht ſo viel Verlag haben, denn dieſe Kunſt zu erforſchen, hat viel hun- dert arm gemacht, ehe ein einiger etwas davon begriffen hat. Es iſt ein Buͤchlein von einen Engellaͤnder unter den Nahmen Philaletha, welches er nennet Introitus apertus ad occlu- ſum Regis Palatium heraus kommen, derſel- be Tractat gefaͤllt mir nebenſt deſſen Kern der Alchymie, und des Jean d’ Eſpagnet, kurtzen und Sinn-reichen Schreiben ſehr wohl, es iſt mir ein guter Freund bekannt, der aus denen- ſelben eine gute Wiſſenſchafft erlanget hat, und es ziemlich weit gebracht, und ob ich wohl von deſſen Anfang, Fortgang und Ende, wel-
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auch gerne that, indem es ein Weniges nehm-
lich 8. Rthl. betrug, nachfolgends, bey einiger
Zeit Beſtand gewuͤntſcht, ſeines Artztes Auf-
fenthalt zu wiſſen, ihme aus Danckbahrkeit
80. Ducaten zu zu ſenden. Siegfried ſprach:
gelt Andreas, was meynet ihr, dieſer waͤre ein
guter Camerade vor uns auf der Reiſe, er
koͤnte uns Unkoſten frey halten? Ja Herr,
antwortete Andreas; Jch wolte mein Hand-
werck bald an den Nagel hencken, wann ich ſo
gluͤckſeelig waͤre. Nein! Nein! replicirte
Eckarth. Andreas, die gebratenen Tauben
kommen niemanden ins Maul gepflogen, es
iſt beſſer, ihr verbleibet bey eueren Handwerck,
darzu doͤrfft ihr nicht ſo viel Verlag haben,
denn dieſe Kunſt zu erforſchen, hat viel hun-
dert arm gemacht, ehe ein einiger etwas davon
begriffen hat. Es iſt ein Buͤchlein von einen
Engellaͤnder unter den Nahmen Philaletha,
welches er nennet Introitus apertus ad occlu-
ſum Regis Palatium heraus kommen, derſel-
be Tractat gefaͤllt mir nebenſt deſſen Kern der
Alchymie, und des Jean d’ Eſpagnet, kurtzen
und Sinn-reichen Schreiben ſehr wohl, es iſt
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Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 297. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/313>, abgerufen am 22.11.2024.
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