Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719.

Bild:
<< vorherige Seite
derer Marckt-Schreyer schändliche Betrüge-
reyen/ Spitzfindigkeiten und Boßheiten in ihren
Curen/ und auch andern Begebenheiten in ihren
Curen; gelangen in einen Wald/ hören eine
umb Hülff-ruffende Stimme; Eckarth läst den
Wagen halten/ nimbt sein Gewehr und gehet
mit Siegfried dem Geschreye nach/ wird von
zweyen Mördern angesprengt/ er schiesset den ei-
nen/ der ander entspringt/ gehen fort/ trifft auf
einen Platz einen ausgezogenen und an einen
Baum angebundenen Jüngling mit 6. Räu-
bern an/ Eckarth erschiesset 2. Mörder/ einen
lähmet er den Siegfried durchstößt/ 2. entgehen
und 1. gewahrt gehalten/ der nachmahls auch
seinen Lohn bekommen. Verfolg der gantzen
Geschicht/ was in allen weiter mit dem erlöß-
ten Jüngling so die verkleidete Fräulein Solucka
war/ und ihren in Weibs-Kleidern verkleidete
Vetter Solucki und den verkapten Obristen
Landretz vorgangen sey. Die Fräulein mit ihren
Vetter verwechseln die Kleider und besuchen die
alte Frau Mutter. Eckarth und die Seinigen
nehmen ihr Adjeu und fahren fort. Den andern
Tag reiset die alte Solucka mit denen Jhrigen
wieder zurück nach Camia, woselbst sie des A-
bends aulangten.

DEn Tag darauff Früh umb 8. Uhr
schickte Wilhelm zu unsere Rei-
sende, mit Bitte gestrigen Ver-
laß nach umb 10. Uhr ihme die

Eh-
derer Marckt-Schreyer ſchaͤndliche Betruͤge-
reyen/ Spitzfindigkeiten und Boßheiten in ihren
Curen/ und auch andern Begebenheiten in ihren
Curen; gelangen in einen Wald/ hoͤren eine
umb Huͤlff-ruffende Stimme; Eckarth laͤſt den
Wagen halten/ nimbt ſein Gewehr und gehet
mit Siegfried dem Geſchreye nach/ wird von
zweyen Moͤrdern angeſprengt/ er ſchieſſet den ei-
nen/ der ander entſpringt/ gehen fort/ trifft auf
einen Platz einen ausgezogenen und an einen
Baum angebundenen Juͤngling mit 6. Raͤu-
bern an/ Eckarth erſchieſſet 2. Moͤrder/ einen
laͤhmet er den Siegfried durchſtoͤßt/ 2. entgehen
und 1. gewahrt gehalten/ der nachmahls auch
ſeinen Lohn bekommen. Verfolg der gantzen
Geſchicht/ was in allen weiter mit dem erloͤß-
ten Juͤngling ſo die verkleidete Fraͤulein Solucka
war/ und ihren in Weibs-Kleidern verkleidete
Vetter Soluçki und den verkapten Obriſten
Landretz vorgangen ſey. Die Fraͤulein mit ihren
Vetter verwechſeln die Kleider und beſuchen die
alte Frau Mutter. Eckarth und die Seinigen
nehmen ihr Adjeu und fahren fort. Den andern
Tag reiſet die alte Soluçka mit denen Jhrigen
wieder zuruͤck nach Camia, woſelbſt ſie des A-
bends aulangten.

DEn Tag darauff Fruͤh umb 8. Uhr
ſchickte Wilhelm zu unſere Rei-
ſende, mit Bitte geſtrigen Ver-
laß nach umb 10. Uhr ihme die

Eh-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <list>
          <item><pb facs="#f0218" n="202"/>
derer Marckt-Schreyer &#x017F;cha&#x0364;ndliche Betru&#x0364;ge-<lb/>
reyen/ Spitzfindigkeiten und Boßheiten in ihren<lb/><hi rendition="#aq">Cur</hi>en/ und auch andern Begebenheiten in ihren<lb/><hi rendition="#aq">Cur</hi>en; gelangen in einen Wald/ ho&#x0364;ren eine<lb/>
umb Hu&#x0364;lff-ruffende Stimme; Eckarth la&#x0364;&#x017F;t den<lb/>
Wagen halten/ nimbt &#x017F;ein Gewehr und gehet<lb/>
mit Siegfried dem Ge&#x017F;chreye nach/ wird von<lb/>
zweyen Mo&#x0364;rdern ange&#x017F;prengt/ er &#x017F;chie&#x017F;&#x017F;et den ei-<lb/>
nen/ der ander ent&#x017F;pringt/ gehen fort/ trifft auf<lb/>
einen Platz einen ausgezogenen und an einen<lb/>
Baum angebundenen Ju&#x0364;ngling mit 6. Ra&#x0364;u-<lb/>
bern an/ Eckarth er&#x017F;chie&#x017F;&#x017F;et 2. Mo&#x0364;rder/ einen<lb/>
la&#x0364;hmet er den Siegfried durch&#x017F;to&#x0364;ßt/ 2. entgehen<lb/>
und 1. gewahrt gehalten/ der nachmahls auch<lb/>
&#x017F;einen Lohn bekommen. Verfolg der gantzen<lb/>
Ge&#x017F;chicht/ was in allen weiter mit dem erlo&#x0364;ß-<lb/>
ten Ju&#x0364;ngling &#x017F;o die verkleidete Fra&#x0364;ulein <hi rendition="#aq">Solucka</hi><lb/>
war/ und ihren in Weibs-Kleidern verkleidete<lb/>
Vetter <hi rendition="#aq">Soluçki</hi> und den verkapten Obri&#x017F;ten<lb/><hi rendition="#aq">Landre</hi>tz vorgangen &#x017F;ey. Die Fra&#x0364;ulein mit ihren<lb/>
Vetter verwech&#x017F;eln die Kleider und be&#x017F;uchen die<lb/>
alte Frau Mutter. Eckarth und die Seinigen<lb/>
nehmen ihr <hi rendition="#aq">Adjeu</hi> und fahren fort. Den andern<lb/>
Tag rei&#x017F;et die alte <hi rendition="#aq">Soluçka</hi> mit denen Jhrigen<lb/>
wieder zuru&#x0364;ck nach <hi rendition="#aq">Camia,</hi> wo&#x017F;elb&#x017F;t &#x017F;ie des A-<lb/>
bends aulangten.</item>
        </list><lb/>
        <p><hi rendition="#in">D</hi>En Tag darauff Fru&#x0364;h umb 8. Uhr<lb/>
&#x017F;chickte Wilhelm zu un&#x017F;ere Rei-<lb/>
&#x017F;ende, mit Bitte ge&#x017F;trigen Ver-<lb/>
laß nach umb 10. Uhr ihme die<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Eh-</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[202/0218] derer Marckt-Schreyer ſchaͤndliche Betruͤge- reyen/ Spitzfindigkeiten und Boßheiten in ihren Curen/ und auch andern Begebenheiten in ihren Curen; gelangen in einen Wald/ hoͤren eine umb Huͤlff-ruffende Stimme; Eckarth laͤſt den Wagen halten/ nimbt ſein Gewehr und gehet mit Siegfried dem Geſchreye nach/ wird von zweyen Moͤrdern angeſprengt/ er ſchieſſet den ei- nen/ der ander entſpringt/ gehen fort/ trifft auf einen Platz einen ausgezogenen und an einen Baum angebundenen Juͤngling mit 6. Raͤu- bern an/ Eckarth erſchieſſet 2. Moͤrder/ einen laͤhmet er den Siegfried durchſtoͤßt/ 2. entgehen und 1. gewahrt gehalten/ der nachmahls auch ſeinen Lohn bekommen. Verfolg der gantzen Geſchicht/ was in allen weiter mit dem erloͤß- ten Juͤngling ſo die verkleidete Fraͤulein Solucka war/ und ihren in Weibs-Kleidern verkleidete Vetter Soluçki und den verkapten Obriſten Landretz vorgangen ſey. Die Fraͤulein mit ihren Vetter verwechſeln die Kleider und beſuchen die alte Frau Mutter. Eckarth und die Seinigen nehmen ihr Adjeu und fahren fort. Den andern Tag reiſet die alte Soluçka mit denen Jhrigen wieder zuruͤck nach Camia, woſelbſt ſie des A- bends aulangten. DEn Tag darauff Fruͤh umb 8. Uhr ſchickte Wilhelm zu unſere Rei- ſende, mit Bitte geſtrigen Ver- laß nach umb 10. Uhr ihme die Eh-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/218
Zitationshilfe: Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 202. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/218>, abgerufen am 22.11.2024.