wegen angefangen zu lachen, darvon das Apo- stem zersprungen, und er endlich so wohl zu der völligen Gesundheit, als zu den fast vererbten Mitteln hat kommen können. Jch kenne auch einen frommen einfältigen Geistlichen, welcher einsmahls grosse Kopff-Schmertzen und Hitze hatte, der Krancken-Warter wolte ihm ein Hauß-Clystir appliciren, trägt selbiges auch in der Blatter in seine Zelle, gehet wiederumb weg umb ein Oehl das Röhrlein darmit zu schmie- ren; der einfältige Patient, der sein Lebtag von dergleichen Narrentheyen nichts gehöret hat- te, bindet die Clystir auf, trincket sie durch das Röhrlein völlig aus, und setzet letzlich die leere Blatter auf den Kopff, in Meynung, weil ihm der Kopff wehe thut, so muß er äusserliche Mit- tel auch brauchen; der Krancken-Warter kommt endlich mit dem Oehl an, und findet solchen sel- tzamen Patienten in dieser Apotheckerischen Cron mit gröster Herrlichkeit im Bette liegen, welches dem gantzen Closter ein grosses Ge- lächter, dem Patienten aber etliche Stühl, und folgendes die völlige Gesundheit verursachet. Mehr dergleichen Begebenheiten zu geschwei- gen, die bißweilen gute und lächerliche, öffter- mahls auch schlimme und traurige Ausgänge genommen haben.
Jch will es hier auch nicht läugnen, daß
der
wegen angefangen zu lachen, darvon das Apo- ſtem zerſprungen, und er endlich ſo wohl zu der voͤlligen Geſundheit, als zu den faſt vererbten Mitteln hat kommen koͤnnen. Jch kenne auch einen frommen einfaͤltigen Geiſtlichen, welcher einsmahls groſſe Kopff-Schmertzen und Hitze hatte, der Krancken-Warter wolte ihm ein Hauß-Clyſtir appliciren, traͤgt ſelbiges auch in der Blatter in ſeine Zelle, gehet wiederumb weg umb ein Oehl das Roͤhrlein darmit zu ſchmie- ren; der einfaͤltige Patient, der ſein Lebtag von dergleichen Narrentheyen nichts gehoͤret hat- te, bindet die Clyſtir auf, trincket ſie durch das Roͤhrlein voͤllig aus, und ſetzet letzlich die leere Blatter auf den Kopff, in Meynung, weil ihm der Kopff wehe thut, ſo muß er aͤuſſerliche Mit- tel auch brauchen; der Krancken-Warter kom̃t endlich mit dem Oehl an, und findet ſolchen ſel- tzamen Patienten in dieſer Apotheckeriſchen Cron mit groͤſter Herrlichkeit im Bette liegen, welches dem gantzen Cloſter ein groſſes Ge- laͤchter, dem Patienten aber etliche Stuͤhl, und folgendes die voͤllige Geſundheit verurſachet. Mehr dergleichen Begebenheiten zu geſchwei- gen, die bißweilen gute und laͤcherliche, oͤffter- mahls auch ſchlimme und traurige Ausgaͤnge genommen haben.
Jch will es hier auch nicht laͤugnen, daß
der
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wegen angefangen zu lachen, darvon das Apo-
ſtem zerſprungen, und er endlich ſo wohl zu der
voͤlligen Geſundheit, als zu den faſt vererbten
Mitteln hat kommen koͤnnen. Jch kenne auch
einen frommen einfaͤltigen Geiſtlichen, welcher
einsmahls groſſe Kopff-Schmertzen und Hitze
hatte, der Krancken-Warter wolte ihm ein
Hauß-Clyſtir appliciren, traͤgt ſelbiges auch in
der Blatter in ſeine Zelle, gehet wiederumb weg
umb ein Oehl das Roͤhrlein darmit zu ſchmie-
ren; der einfaͤltige Patient, der ſein Lebtag von
dergleichen Narrentheyen nichts gehoͤret hat-
te, bindet die Clyſtir auf, trincket ſie durch das
Roͤhrlein voͤllig aus, und ſetzet letzlich die leere
Blatter auf den Kopff, in Meynung, weil ihm
der Kopff wehe thut, ſo muß er aͤuſſerliche Mit-
tel auch brauchen; der Krancken-Warter kom̃t
endlich mit dem Oehl an, und findet ſolchen ſel-
tzamen Patienten in dieſer Apotheckeriſchen
Cron mit groͤſter Herrlichkeit im Bette liegen,
welches dem gantzen Cloſter ein groſſes Ge-
laͤchter, dem Patienten aber etliche Stuͤhl, und
folgendes die voͤllige Geſundheit verurſachet.
Mehr dergleichen Begebenheiten zu geſchwei-
gen, die bißweilen gute und laͤcherliche, oͤffter-
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genommen haben.
Jch will es hier auch nicht laͤugnen, daß
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Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 1040. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/1056>, abgerufen am 22.11.2024.
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