manter findet, als -- Und wem gehört jetzt dieser Pa¬ last? unterbrach ihn Fortunat ungeduldig wieder. -- Einem filzigen Kaufmann, der ihn, seiner Entlegen¬ heit wegen, abtragen lassen und die Steine verkau¬ fen will. -- So führ' mich gleich zu ihm! -- Das war Grundlingen, der sich gern umhertrieb, eben recht. Wenige Minuten nach diesem Verhör waren sie schon auf der Straße, und Fortunat erfuhr nun noch unter¬ wegs, daß Fiametta unmittelbar nach seiner Abreise aus Rom bedeutend erkrankt, und bald darauf mit ihrem Vater plötzlich abgereist sey. Weder er, noch der Kaufmann wisse, wohin sie sich gewendet. Auch Otto's und Kordelchens Flucht hatte der Müßiggänger schon erfahren. Der Otto, sagte er, war beständig in poetischem Thran, das mußte ein Ende mit Katzen¬ jammer nehmen.
Während dieses Berichts waren sie bei dem Kauf¬ mann angelangt. Dieser war, gleich Grundlingen, nicht wenig erstaunt, als nun Fortunat den alten, verfallenen Palast und Garten des Marchese zu kau¬ fen verlangte. Die Hast und Jugend des Fremden weckte in dem Italiäner merkantilische Gelüste und abenteuerliche Forderungen, da kam er aber bei Grund¬ ling übel an, welcher sogleich ein so heftiges Gezänk darüber anfing und mit solchem Geschrei fortsetzte, daß sie in einigen Stunden, ganz erschöpft, endlich doch noch um einen leidlichen Kaufpreis einig wurden. For¬
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manter findet, als — Und wem gehoͤrt jetzt dieſer Pa¬ laſt? unterbrach ihn Fortunat ungeduldig wieder. — Einem filzigen Kaufmann, der ihn, ſeiner Entlegen¬ heit wegen, abtragen laſſen und die Steine verkau¬ fen will. — So fuͤhr' mich gleich zu ihm! — Das war Grundlingen, der ſich gern umhertrieb, eben recht. Wenige Minuten nach dieſem Verhoͤr waren ſie ſchon auf der Straße, und Fortunat erfuhr nun noch unter¬ wegs, daß Fiametta unmittelbar nach ſeiner Abreiſe aus Rom bedeutend erkrankt, und bald darauf mit ihrem Vater ploͤtzlich abgereiſt ſey. Weder er, noch der Kaufmann wiſſe, wohin ſie ſich gewendet. Auch Otto's und Kordelchens Flucht hatte der Muͤßiggaͤnger ſchon erfahren. Der Otto, ſagte er, war beſtaͤndig in poetiſchem Thran, das mußte ein Ende mit Katzen¬ jammer nehmen.
Waͤhrend dieſes Berichts waren ſie bei dem Kauf¬ mann angelangt. Dieſer war, gleich Grundlingen, nicht wenig erſtaunt, als nun Fortunat den alten, verfallenen Palaſt und Garten des Marcheſe zu kau¬ fen verlangte. Die Haſt und Jugend des Fremden weckte in dem Italiaͤner merkantiliſche Geluͤſte und abenteuerliche Forderungen, da kam er aber bei Grund¬ ling uͤbel an, welcher ſogleich ein ſo heftiges Gezaͤnk daruͤber anfing und mit ſolchem Geſchrei fortſetzte, daß ſie in einigen Stunden, ganz erſchoͤpft, endlich doch noch um einen leidlichen Kaufpreis einig wurden. For¬
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manter findet, als — Und wem gehoͤrt jetzt dieſer Pa¬
laſt? unterbrach ihn Fortunat ungeduldig wieder. —
Einem filzigen Kaufmann, der ihn, ſeiner Entlegen¬
heit wegen, abtragen laſſen und die Steine verkau¬
fen will. — So fuͤhr' mich gleich zu ihm! — Das
war Grundlingen, der ſich gern umhertrieb, eben recht.
Wenige Minuten nach dieſem Verhoͤr waren ſie ſchon
auf der Straße, und Fortunat erfuhr nun noch unter¬
wegs, daß Fiametta unmittelbar nach ſeiner Abreiſe
aus Rom bedeutend erkrankt, und bald darauf mit
ihrem Vater ploͤtzlich abgereiſt ſey. Weder er, noch
der Kaufmann wiſſe, wohin ſie ſich gewendet. Auch
Otto's und Kordelchens Flucht hatte der Muͤßiggaͤnger
ſchon erfahren. Der Otto, ſagte er, war beſtaͤndig in
poetiſchem Thran, das mußte ein Ende mit Katzen¬
jammer nehmen.
Waͤhrend dieſes Berichts waren ſie bei dem Kauf¬
mann angelangt. Dieſer war, gleich Grundlingen,
nicht wenig erſtaunt, als nun Fortunat den alten,
verfallenen Palaſt und Garten des Marcheſe zu kau¬
fen verlangte. Die Haſt und Jugend des Fremden
weckte in dem Italiaͤner merkantiliſche Geluͤſte und
abenteuerliche Forderungen, da kam er aber bei Grund¬
ling uͤbel an, welcher ſogleich ein ſo heftiges Gezaͤnk
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Eichendorff, Joseph von: Dichter und ihre Gesellen. Berlin, 1834, S. 243. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eichendorff_dichter_1834/250>, abgerufen am 22.11.2024.
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