Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Egger, Augustinus: Der christliche Vater in der modernen Welt. Erbauungs- und Gebetbuch. Einsiedeln u. a., [1895].

Bild:
<< vorherige Seite

schmutzig denken, schmutzig reden und selber
schmutzig sind. Und bei diesen andauernden
Aergernissen sollen sie, die selber jung sind,
die selber ihre Anfechtungen haben, kalt
bleiben wie Greise, und wie erprobte Män-
ner für ihre Gottesfurcht Spott und Hohn
zu ertragen wissen! Ja, wahrlich bei vielen
thut die Bitte not: "Mache sie, o Herr, aus
Kindern zu Greisen."

Ich möchte aber dieses Wort nicht bloß
an Gott den Herrn, sondern auch an den
christlichen Vater richten. Ihm ist von Gott
der Auftrag geworden, den Sohn zum Manne
zu erziehen. Alles, was bisher in diesem
Buche gesagt wurde, soll hiefür als Auf-
munterung und Anleitung dienen, und alles,
was noch folgen wird, ist auf das gleiche
Ziel gerichtet. Die erste Anforderung aber an
den Vater ist immer die, er soll sich vorsehen,
daß man ihm nicht das Wort entgegenhalten
kann: "Arzt, heile dich selbst". (Luk. 4, 23.)

(Verrichte die "Andacht an Weihnachten". Seite 454.)

27. Die Ideale.

"Das Thun und Lassen eines jeden," sagt
P. A. M. Weiß, "ist der genaue Ausdruck des
Ideals, das er von sich selbst geschaffen hat.

schmutzig denken, schmutzig reden und selber
schmutzig sind. Und bei diesen andauernden
Aergernissen sollen sie, die selber jung sind,
die selber ihre Anfechtungen haben, kalt
bleiben wie Greise, und wie erprobte Män-
ner für ihre Gottesfurcht Spott und Hohn
zu ertragen wissen! Ja, wahrlich bei vielen
thut die Bitte not: „Mache sie, o Herr, aus
Kindern zu Greisen.“

Ich möchte aber dieses Wort nicht bloß
an Gott den Herrn, sondern auch an den
christlichen Vater richten. Ihm ist von Gott
der Auftrag geworden, den Sohn zum Manne
zu erziehen. Alles, was bisher in diesem
Buche gesagt wurde, soll hiefür als Auf-
munterung und Anleitung dienen, und alles,
was noch folgen wird, ist auf das gleiche
Ziel gerichtet. Die erste Anforderung aber an
den Vater ist immer die, er soll sich vorsehen,
daß man ihm nicht das Wort entgegenhalten
kann: „Arzt, heile dich selbst“. (Luk. 4, 23.)

(Verrichte die „Andacht an Weihnachten“. Seite 454.)

27. Die Ideale.

„Das Thun und Lassen eines jeden,“ sagt
P. A. M. Weiß, „ist der genaue Ausdruck des
Ideals, das er von sich selbst geschaffen hat.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="26">
          <p><pb facs="#f0210" xml:id="E29V3_001_1895_pb0196_0001" n="196"/>
schmutzig denken, schmutzig reden und selber<lb/>
schmutzig sind. Und bei diesen andauernden<lb/>
Aergernissen sollen sie, die selber jung sind,<lb/>
die selber ihre Anfechtungen haben, kalt<lb/>
bleiben wie Greise, und wie erprobte Män-<lb/>
ner für ihre Gottesfurcht Spott und Hohn<lb/>
zu ertragen wissen! Ja, wahrlich bei vielen<lb/>
thut die Bitte not: <q>&#x201E;Mache sie, o Herr, aus<lb/>
Kindern zu Greisen.&#x201C;</q></p>
          <p>Ich möchte aber dieses Wort nicht bloß<lb/>
an Gott den Herrn, sondern auch an den<lb/>
christlichen Vater richten. Ihm ist von Gott<lb/>
der Auftrag geworden, den Sohn zum Manne<lb/>
zu erziehen. Alles, was bisher in diesem<lb/>
Buche gesagt wurde, soll hiefür als Auf-<lb/>
munterung und Anleitung dienen, und alles,<lb/>
was noch folgen wird, ist auf das gleiche<lb/>
Ziel gerichtet. Die erste Anforderung aber an<lb/>
den Vater ist immer die, er soll sich vorsehen,<lb/>
daß man ihm nicht das Wort entgegenhalten<lb/>
kann: <q>&#x201E;Arzt, heile dich selbst&#x201C;</q>. (Luk. 4, 23.)</p>
          <p rendition="#s">(Verrichte die <q>&#x201E;Andacht an Weihnachten&#x201C;</q>. Seite 454.)</p>
        </div>
        <div n="27">
          <head rendition="#c">27. Die Ideale.</head><lb/>
          <p><q>&#x201E;Das Thun und Lassen eines jeden,&#x201C;</q> sagt<lb/>
P. A. M. Weiß, <q>&#x201E;ist der genaue Ausdruck des<lb/>
Ideals, das er von sich selbst geschaffen hat.<lb/></q></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[196/0210] schmutzig denken, schmutzig reden und selber schmutzig sind. Und bei diesen andauernden Aergernissen sollen sie, die selber jung sind, die selber ihre Anfechtungen haben, kalt bleiben wie Greise, und wie erprobte Män- ner für ihre Gottesfurcht Spott und Hohn zu ertragen wissen! Ja, wahrlich bei vielen thut die Bitte not: „Mache sie, o Herr, aus Kindern zu Greisen.“ Ich möchte aber dieses Wort nicht bloß an Gott den Herrn, sondern auch an den christlichen Vater richten. Ihm ist von Gott der Auftrag geworden, den Sohn zum Manne zu erziehen. Alles, was bisher in diesem Buche gesagt wurde, soll hiefür als Auf- munterung und Anleitung dienen, und alles, was noch folgen wird, ist auf das gleiche Ziel gerichtet. Die erste Anforderung aber an den Vater ist immer die, er soll sich vorsehen, daß man ihm nicht das Wort entgegenhalten kann: „Arzt, heile dich selbst“. (Luk. 4, 23.) (Verrichte die „Andacht an Weihnachten“. Seite 454.) 27. Die Ideale. „Das Thun und Lassen eines jeden,“ sagt P. A. M. Weiß, „ist der genaue Ausdruck des Ideals, das er von sich selbst geschaffen hat.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Weitere Informationen:

Dieses Werk stammt vom Projekt Digitization Lifecycle am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung.

Anmerkungen zur Transkription:

Bei der Zeichenerkennung wurde nach Vorgabe des DLC modernisiert.

In Absprache mit dem MPI wurden die folgenden Aspekte der Vorlage nicht erfasst:

  • Bogensignaturen und Kustoden
  • Kolumnentitel
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterscheide zugunsten der Identifizierung von titleParts verzichtet.
  • Bei Textpassagen, die als Abschnittsüberschrift ausgeweisen werden können, wird auf die zusätzliche Auszeichnung des Layouts verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.

Es wurden alle Anführungszeichen übernommen und die Zitate zusätzlich mit q ausgezeichnet.

Weiche und harte Zeilentrennungen werden identisch als 002D übernommen. Der Zeilenumbruch selbst über lb ausgezeichnet.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/egger_vater_1895
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/egger_vater_1895/210
Zitationshilfe: Egger, Augustinus: Der christliche Vater in der modernen Welt. Erbauungs- und Gebetbuch. Einsiedeln u. a., [1895], S. 196. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_vater_1895/210>, abgerufen am 24.11.2024.