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Egger, Augustinus: Der christliche Vater in der modernen Welt. Erbauungs- und Gebetbuch. Einsiedeln u. a., [1895].

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fällen, wie er die religiösen Pflichten auf-
faßt und erfüllt, wie er die Kirche liebt, wie
hoch er das Ewige und das Zeitliche an-
schlägt, wie er lieblose Urteile, Feindesliebe
beurteilt und übt, u. a.m., das merken die
Kinder, das macht Eindruck auf die Kinder,
und ohne daß es der Vater nur merkt, ist
sein Geist der ihrige geworden.

Nur wenn der Vater den Geist des Glau-
bens hat, kann er ihn den Kindern mitteilen,
und nur dann wird das geistige Fundament
der Erziehung festbegründet sein. In der heu-
tigen Zeit ist es freilich für Männer nichts
Leichtes, den Geist des Glaubens zu bewah-
ren und von Zeit zu Zeit wieder zu erneuern.
Hie und da die Zerstreuungen mit der Ein-
samkeit vertauschen, in den religiösen Uebun-
gen eifrig sein, religiöse Schriften lesen,
geistliche Uebungen machen, das wären nicht
unwirksame Mittel, wenn man sich nur zum
Gebrauche derselben aufraffen würde. Die
Sache ist es wert, denn in keinem Punkte
muß die Selbsterziehung der Erziehung so
notwendig vorausgehen, wie hier. Wer sel-
ber kein Feuer hat, kann niemals andere
entflammen. Wie können Kinder eifrig wer-
den, wenn sie laue Eltern haben?

fällen, wie er die religiösen Pflichten auf-
faßt und erfüllt, wie er die Kirche liebt, wie
hoch er das Ewige und das Zeitliche an-
schlägt, wie er lieblose Urteile, Feindesliebe
beurteilt und übt, u. a.m., das merken die
Kinder, das macht Eindruck auf die Kinder,
und ohne daß es der Vater nur merkt, ist
sein Geist der ihrige geworden.

Nur wenn der Vater den Geist des Glau-
bens hat, kann er ihn den Kindern mitteilen,
und nur dann wird das geistige Fundament
der Erziehung festbegründet sein. In der heu-
tigen Zeit ist es freilich für Männer nichts
Leichtes, den Geist des Glaubens zu bewah-
ren und von Zeit zu Zeit wieder zu erneuern.
Hie und da die Zerstreuungen mit der Ein-
samkeit vertauschen, in den religiösen Uebun-
gen eifrig sein, religiöse Schriften lesen,
geistliche Uebungen machen, das wären nicht
unwirksame Mittel, wenn man sich nur zum
Gebrauche derselben aufraffen würde. Die
Sache ist es wert, denn in keinem Punkte
muß die Selbsterziehung der Erziehung so
notwendig vorausgehen, wie hier. Wer sel-
ber kein Feuer hat, kann niemals andere
entflammen. Wie können Kinder eifrig wer-
den, wenn sie laue Eltern haben?

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[171/0185] fällen, wie er die religiösen Pflichten auf- faßt und erfüllt, wie er die Kirche liebt, wie hoch er das Ewige und das Zeitliche an- schlägt, wie er lieblose Urteile, Feindesliebe beurteilt und übt, u. a.m., das merken die Kinder, das macht Eindruck auf die Kinder, und ohne daß es der Vater nur merkt, ist sein Geist der ihrige geworden. Nur wenn der Vater den Geist des Glau- bens hat, kann er ihn den Kindern mitteilen, und nur dann wird das geistige Fundament der Erziehung festbegründet sein. In der heu- tigen Zeit ist es freilich für Männer nichts Leichtes, den Geist des Glaubens zu bewah- ren und von Zeit zu Zeit wieder zu erneuern. Hie und da die Zerstreuungen mit der Ein- samkeit vertauschen, in den religiösen Uebun- gen eifrig sein, religiöse Schriften lesen, geistliche Uebungen machen, das wären nicht unwirksame Mittel, wenn man sich nur zum Gebrauche derselben aufraffen würde. Die Sache ist es wert, denn in keinem Punkte muß die Selbsterziehung der Erziehung so notwendig vorausgehen, wie hier. Wer sel- ber kein Feuer hat, kann niemals andere entflammen. Wie können Kinder eifrig wer- den, wenn sie laue Eltern haben?

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Zitationshilfe: Egger, Augustinus: Der christliche Vater in der modernen Welt. Erbauungs- und Gebetbuch. Einsiedeln u. a., [1895], S. 171. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_vater_1895/185>, abgerufen am 24.11.2024.