so werden sie auch Eifer haben, einander des Himmels immer würdiger zu machen, sich gegenseitig die Erlangung desselben im- mer mehr zu sichern, mit andern Worten: Es muß ihre erste Sorge sein, einander gegenseitig zu heiligen.
So selbstverständlich diese gegenseitige Heiligung unter Christen sein sollte, so selten ist die Uebung derselben. Und doch würde durch sie eine Menge von Uebeln und Elend von der Ehe ferngehalten. Sie allein ist im stande, die christliche Ehe zur eigentlichen Höhe der Würde und des Glückes zu erhe- ben, welche ihr Christus zugedacht hat. Wo gegen diese gegenseitige Heiligung gefrevelt wird, da muß es meistens schon in diesem Leben bitter gebüßt werden. Ich will ein wenig näher auf die Sache eingehen.
Alle Ehegatten sind schwache Menschen, und wenn auch die erste Liebe die beider- seitigen Gebrechen übersehen mag, nach und nach giebt der eine und der andere Teil gewisse Rücksichten auf und zeigt sich, wie er ist; gleichzeitig gelangt man beiderseits zu einer nüchternern Anschauung und so kommt es, daß man manches aneinander sieht, was man vorher nicht gesehen hat,
so werden sie auch Eifer haben, einander des Himmels immer würdiger zu machen, sich gegenseitig die Erlangung desselben im- mer mehr zu sichern, mit andern Worten: Es muß ihre erste Sorge sein, einander gegenseitig zu heiligen.
So selbstverständlich diese gegenseitige Heiligung unter Christen sein sollte, so selten ist die Uebung derselben. Und doch würde durch sie eine Menge von Uebeln und Elend von der Ehe ferngehalten. Sie allein ist im stande, die christliche Ehe zur eigentlichen Höhe der Würde und des Glückes zu erhe- ben, welche ihr Christus zugedacht hat. Wo gegen diese gegenseitige Heiligung gefrevelt wird, da muß es meistens schon in diesem Leben bitter gebüßt werden. Ich will ein wenig näher auf die Sache eingehen.
Alle Ehegatten sind schwache Menschen, und wenn auch die erste Liebe die beider- seitigen Gebrechen übersehen mag, nach und nach giebt der eine und der andere Teil gewisse Rücksichten auf und zeigt sich, wie er ist; gleichzeitig gelangt man beiderseits zu einer nüchternern Anschauung und so kommt es, daß man manches aneinander sieht, was man vorher nicht gesehen hat,
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[89/0103]
so werden sie auch Eifer haben, einander
des Himmels immer würdiger zu machen,
sich gegenseitig die Erlangung desselben im-
mer mehr zu sichern, mit andern Worten:
Es muß ihre erste Sorge sein, einander
gegenseitig zu heiligen.
So selbstverständlich diese gegenseitige
Heiligung unter Christen sein sollte, so selten
ist die Uebung derselben. Und doch würde
durch sie eine Menge von Uebeln und Elend
von der Ehe ferngehalten. Sie allein ist im
stande, die christliche Ehe zur eigentlichen
Höhe der Würde und des Glückes zu erhe-
ben, welche ihr Christus zugedacht hat. Wo
gegen diese gegenseitige Heiligung gefrevelt
wird, da muß es meistens schon in diesem
Leben bitter gebüßt werden. Ich will ein
wenig näher auf die Sache eingehen.
Alle Ehegatten sind schwache Menschen,
und wenn auch die erste Liebe die beider-
seitigen Gebrechen übersehen mag, nach und
nach giebt der eine und der andere Teil
gewisse Rücksichten auf und zeigt sich, wie
er ist; gleichzeitig gelangt man beiderseits
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kommt es, daß man manches aneinander
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Egger, Augustinus: Der christliche Vater in der modernen Welt. Erbauungs- und Gebetbuch. Einsiedeln u. a., [1895], S. 89. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_vater_1895/103>, abgerufen am 24.11.2024.
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