Eckarth, Friedrich: Chronica Oder Historische Beschreibung Des Dorffes Herwigsdorff. 1737.erkannten Wahrheit standhafftig erhalten, uns trösten und stärcken in allen unsern Trübsalen, und uns wiederum mit deinen Worte und Dienern in Gnaden erfreuen. Laß unser Gebete für deine Ohren kommen, vergieb uns unsere Sünden, und thue wie wir gläuben und zu dir hoffen, durch deinen lieben Sohn JEsum Christum, unsern Heyland und Erlöser, Amen. Nach dem verrichteten Gebete, ward von ihnen das H. Vaterunser gesprochen, und mit dem Liede: Erhalt uns HErr bey deinen Wort etc. der Schluß solcher Hertz-beweglichen Feld- und Valet-Predigt gemacht. * * Dieses treuen Dieners Christi Hertz-bewegliche Valet-Predigt, und das mit häuffigen Thränen zu GOtt im Himmel abgeschickte Gebete, so viel versammleter frommen Seelen, war durch Göttliche Krafft so mächtig, daß der eingesetzte Catholische Priester oder Decanus, Hr. Sebastian Balthasar, keine Liebe und Vertrauen fand; Sintemahl sie theils das Zeitliche verliessen, und ihren vertriebenen Seelsorger im Exilio nachfolgeten, theils so noch allda verblieben, bey denen benachbarten Lutherischen Orten ihren Evangelischen Trost suchten. Wie denn selbsten solcher Catholischer Priester in seiner wieder unsers Güntheri obangeführte Buß-Predigt in Prage 1628. in Druck gegebene Schrifft, so den curiösen Lateinischen Titul führet: Qvis? Qvid? Ubi? sonst aber teutsch ist, pag. 19. sich darüber beschweret, sagende: daß im gantzen Königreiche Böhmen nirgends so halsstarrige Lutheraner als zu Friedland wären/ welche die Vermahnung ihres Prädicanten trefflich in acht genommen/ und dannenhero kaum der zehende Theil an Sonntagen und Feyertagen bey seinen Predigten erscheine. So geschahe es auch, daß nachgehends bey denen Kriegs- und Pest-Zeiten solcher und andre Catholische Priester selbsten entwichen, und an deren Stadt wiederum Evangelisch-Lutherische Prediger beruffen wurden. Inmassen gewisse Nachricht habe, daß Anno 1634. Hr. Jacob Riedel, Pfarrer und Inspector zu Friedland gewesen, und der letzte Hr. Bartholomäus Trautmann, so bey der andermahligen Reformation An. 1649. ins Exilium gemust/ nachdem Sonnabends zuvor den 9. Octobr. die Stadt-Kirche daselbst, nebst allen 17. Dorff- und Land-Kirchen der Herrschaft gesperret, zu erkannten Wahrheit standhafftig erhalten, uns trösten und stärcken in allen unsern Trübsalen, und uns wiederum mit deinen Worte und Dienern in Gnaden erfreuen. Laß unser Gebete für deine Ohren kommen, vergieb uns unsere Sünden, und thue wie wir gläuben und zu dir hoffen, durch deinen lieben Sohn JEsum Christum, unsern Heyland und Erlöser, Amen. Nach dem verrichteten Gebete, ward von ihnen das H. Vaterunser gesprochen, und mit dem Liede: Erhalt uns HErr bey deinen Wort etc. der Schluß solcher Hertz-beweglichen Feld- und Valet-Predigt gemacht. * * Dieses treuen Dieners Christi Hertz-bewegliche Valet-Predigt, und das mit häuffigen Thränen zu GOtt im Himmel abgeschickte Gebete, so viel versammleter frommen Seelen, war durch Göttliche Krafft so mächtig, daß der eingesetzte Catholische Priester oder Decanus, Hr. Sebastian Balthasar, keine Liebe und Vertrauen fand; Sintemahl sie theils das Zeitliche verliessen, und ihren vertriebenen Seelsorger im Exilio nachfolgeten, theils so noch allda verblieben, bey denen benachbarten Lutherischen Orten ihren Evangelischen Trost suchten. Wie denn selbsten solcher Catholischer Priester in seiner wieder unsers Güntheri obangeführte Buß-Predigt in Prage 1628. in Druck gegebene Schrifft, so den curiösen Lateinischen Titul führet: Qvis? Qvid? Ubi? sonst aber teutsch ist, pag. 19. sich darüber beschweret, sagende: daß im gantzen Königreiche Böhmen nirgends so halsstarrige Lutheraner als zu Friedland wären/ welche die Vermahnung ihres Prädicanten trefflich in acht genommen/ und dannenhero kaum der zehende Theil an Sonntagen und Feyertagen bey seinen Predigten erscheine. So geschahe es auch, daß nachgehends bey denen Kriegs- und Pest-Zeiten solcher und andre Catholische Priester selbsten entwichen, und an deren Stadt wiederum Evangelisch-Lutherische Prediger beruffen wurden. Inmassen gewisse Nachricht habe, daß Anno 1634. Hr. Jacob Riedel, Pfarrer und Inspector zu Friedland gewesen, und der letzte Hr. Bartholomäus Trautmann, so bey der andermahligen Reformation An. 1649. ins Exilium gemust/ nachdem Sonnabends zuvor den 9. Octobr. die Stadt-Kirche daselbst, nebst allen 17. 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Nach dem verrichteten Gebete, ward von ihnen das H. Vaterunser gesprochen, und mit dem Liede: Erhalt uns HErr bey deinen Wort etc. der Schluß solcher Hertz-beweglichen Feld- und Valet-Predigt gemacht.
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* Dieses treuen Dieners Christi Hertz-bewegliche Valet-Predigt, und das mit häuffigen Thränen zu GOtt im Himmel abgeschickte Gebete, so viel versammleter frommen Seelen, war durch Göttliche Krafft so mächtig, daß der eingesetzte Catholische Priester oder Decanus, Hr. Sebastian Balthasar, keine Liebe und Vertrauen fand; Sintemahl sie theils das Zeitliche verliessen, und ihren vertriebenen Seelsorger im Exilio nachfolgeten, theils so noch allda verblieben, bey denen benachbarten Lutherischen Orten ihren Evangelischen Trost suchten. Wie denn selbsten solcher Catholischer Priester in seiner wieder unsers Güntheri obangeführte Buß-Predigt in Prage 1628. in Druck gegebene Schrifft, so den curiösen Lateinischen Titul führet: Qvis? Qvid? Ubi? sonst aber teutsch ist, pag. 19. sich darüber beschweret, sagende: daß im gantzen Königreiche Böhmen nirgends so halsstarrige Lutheraner als zu Friedland wären/ welche die Vermahnung ihres Prädicanten trefflich in acht genommen/ und dannenhero kaum der zehende Theil an Sonntagen und Feyertagen bey seinen Predigten erscheine. So geschahe es auch, daß nachgehends bey denen Kriegs- und Pest-Zeiten solcher und andre Catholische Priester selbsten entwichen, und an deren Stadt wiederum Evangelisch-Lutherische Prediger beruffen wurden. Inmassen gewisse Nachricht habe, daß Anno 1634. Hr. Jacob Riedel, Pfarrer und Inspector zu Friedland gewesen, und der letzte Hr. Bartholomäus Trautmann, so bey der andermahligen Reformation An. 1649. ins Exilium gemust/ nachdem Sonnabends zuvor den 9. Octobr. die Stadt-Kirche daselbst, nebst allen 17. Dorff- und Land-Kirchen der Herrschaft gesperret, zu
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