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Eckarth, Friedrich: Chronica Oder Historische Beschreibung Des Dorffes Herwigsdorff. 1737.

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unsers HErrn JEsu Christi. Getreu ist der, der euch beruffen, welcher es auch treulich thun wird, ihm sey Ehre von Ewigkeit zu Ewigkeit, [1. Thes 5, v. 22.] Der HErr seegne euch und behüte euch. Der HErr erleuchte sein Angesicht über euch, und sey euch gnädig. Der HErr erhebe sein Angesicht auf euch, und gebe euch seinen Friede. (vornehmlich den Seelen-Friede.) Num. 6. v. 24. Der HErr seegne euch ie mehr und mehr, euch und Eure Kinder, [Psal. 115. v. 4.] Amen. Als dieses geschehen, vermahnte er sie nochmahls, daß sie mit ihm insgesammt auf die Knye niederfielen, und zu GOtt gen Himmel folgendermassen seuffzen: Gerechter und barmhertziger GOtt und Vater, wir liegen für dir auf unsern Angesichte, in höchster Betrübniß und Schmertzen, und beweinen bitterlich das grosse Ubel, das uns und unsere Kinder betroffen hat. Denn wir sind nun wie die Wäysen die keinen Vater haben, den Tröster der unsere Seelen erqvicken solte, sollen wir nicht mehr haben. Unser Hertze ist betrübet, ynd unsere Augen sind finster worden, ja das gange Land ist finster vor Angst. Du HErr bist gerecht/ denn wir sind deinem Munde ungehorsam/ wir sind dir für dein heiliges Wort undanckbar gewesen. Aber/ O barmhertziger Vater! um aller deiner Gütte willen siehe an/ wie deine und unsere Wiedersacher so harte toben/ wie sie gedencken deinen Nahmen und dein armes Häuflein, das dich bekennet, auszutilgen. Wir haben zwar die Straffe um dich wohl verdienet, aber unsern Feinden haben wir kein Leid gethan. Wir haben nicht ihnen/ sondern dir gesündiget. Sie straffen nicht unsere Sünden an uns/ sondern wollen an uns/ dich und dein heiliges Evangelium vertilgen. Denn wenn wir dich verläugneten/ und zu ihren Papistischen Greueln uns begäben/ so würden wir von ihnen geliebt/ geduldet und befördert werden. Weil wir aber bey deinem Worte gedencken standhafftig zu verbleiben/ so werden wir von ihnen gehasset und verfolget. Hie siehe nun darein/ du barmhertziger Vater/ über uns/ und ernster Richter über unsere Feinde/ denn sie sind deine Feinde mehr/ als unsere Feinde. Darum wenn sie uns verfolgen/ so verfolgen sie dich selbsten. Darum wache auf lieber HErr GOtt/ und heilige deinen Nahmen, den sie schänden/ stärcke dein Reich/ das sie in uns zerstören/ und schaffe deinen Willen/ dem sie in uns dämpffen wollen/ und laß dich nicht um unser Sünde willen mit Füssen treten von denen/ die nicht unsere Sünde in uns straffen/ sondern dein heiliges Wort/ Nahmen und Werck in uns tilgen wollen. Du wollest uns/ O gütiger GOtt, nicht von dir wancken lassen/ sondern in der

unsers HErrn JEsu Christi. Getreu ist der, der euch beruffen, welcher es auch treulich thun wird, ihm sey Ehre von Ewigkeit zu Ewigkeit, [1. Thes 5, v. 22.] Der HErr seegne euch und behüte euch. Der HErr erleuchte sein Angesicht über euch, und sey euch gnädig. Der HErr erhebe sein Angesicht auf euch, und gebe euch seinen Friede. (vornehmlich den Seelen-Friede.) Num. 6. v. 24. Der HErr seegne euch ie mehr und mehr, euch und Eure Kinder, [Psal. 115. v. 4.] Amen. Als dieses geschehen, vermahnte er sie nochmahls, daß sie mit ihm insgesammt auf die Knye niederfielen, und zu GOtt gen Himmel folgendermassen seuffzen: Gerechter und barmhertziger GOtt und Vater, wir liegen für dir auf unsern Angesichte, in höchster Betrübniß und Schmertzen, und beweinen bitterlich das grosse Ubel, das uns und unsere Kinder betroffen hat. Denn wir sind nun wie die Wäysen die keinen Vater haben, den Tröster der unsere Seelen erqvicken solte, sollen wir nicht mehr haben. Unser Hertze ist betrübet, ynd unsere Augen sind finster worden, ja das gange Land ist finster vor Angst. Du HErr bist gerecht/ denn wir sind deinem Munde ungehorsam/ wir sind dir für dein heiliges Wort undanckbar gewesen. Aber/ O barmhertziger Vater! um aller deiner Gütte willen siehe an/ wie deine und unsere Wiedersacher so harte toben/ wie sie gedencken deinen Nahmen und dein armes Häuflein, das dich bekennet, auszutilgen. Wir haben zwar die Straffe um dich wohl verdienet, aber unsern Feinden haben wir kein Leid gethan. Wir haben nicht ihnen/ sondern dir gesündiget. Sie straffen nicht unsere Sünden an uns/ sondern wollen an uns/ dich und dein heiliges Evangelium vertilgen. Denn wenn wir dich verläugneten/ und zu ihren Papistischen Greueln uns begäben/ so würden wir von ihnen geliebt/ geduldet und befördert werden. Weil wir aber bey deinem Worte gedencken standhafftig zu verbleiben/ so werden wir von ihnen gehasset und verfolget. Hie siehe nun darein/ du barmhertziger Vater/ über uns/ und ernster Richter über unsere Feinde/ denn sie sind deine Feinde mehr/ als unsere Feinde. Darum wenn sie uns verfolgen/ so verfolgen sie dich selbsten. Darum wache auf lieber HErr GOtt/ und heilige deinen Nahmen, den sie schänden/ stärcke dein Reich/ das sie in uns zerstören/ und schaffe deinen Willen/ dem sie in uns dämpffen wollen/ und laß dich nicht um unser Sünde willen mit Füssen treten von denen/ die nicht unsere Sünde in uns straffen/ sondern dein heiliges Wort/ Nahmen und Werck in uns tilgen wollen. Du wollest uns/ O gütiger GOtt, nicht von dir wancken lassen/ sondern in der

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[72/0076] unsers HErrn JEsu Christi. Getreu ist der, der euch beruffen, welcher es auch treulich thun wird, ihm sey Ehre von Ewigkeit zu Ewigkeit, [1. Thes 5, v. 22.] Der HErr seegne euch und behüte euch. Der HErr erleuchte sein Angesicht über euch, und sey euch gnädig. Der HErr erhebe sein Angesicht auf euch, und gebe euch seinen Friede. (vornehmlich den Seelen-Friede.) Num. 6. v. 24. Der HErr seegne euch ie mehr und mehr, euch und Eure Kinder, [Psal. 115. v. 4.] Amen. Als dieses geschehen, vermahnte er sie nochmahls, daß sie mit ihm insgesammt auf die Knye niederfielen, und zu GOtt gen Himmel folgendermassen seuffzen: Gerechter und barmhertziger GOtt und Vater, wir liegen für dir auf unsern Angesichte, in höchster Betrübniß und Schmertzen, und beweinen bitterlich das grosse Ubel, das uns und unsere Kinder betroffen hat. Denn wir sind nun wie die Wäysen die keinen Vater haben, den Tröster der unsere Seelen erqvicken solte, sollen wir nicht mehr haben. Unser Hertze ist betrübet, ynd unsere Augen sind finster worden, ja das gange Land ist finster vor Angst. Du HErr bist gerecht/ denn wir sind deinem Munde ungehorsam/ wir sind dir für dein heiliges Wort undanckbar gewesen. Aber/ O barmhertziger Vater! um aller deiner Gütte willen siehe an/ wie deine und unsere Wiedersacher so harte toben/ wie sie gedencken deinen Nahmen und dein armes Häuflein, das dich bekennet, auszutilgen. Wir haben zwar die Straffe um dich wohl verdienet, aber unsern Feinden haben wir kein Leid gethan. Wir haben nicht ihnen/ sondern dir gesündiget. Sie straffen nicht unsere Sünden an uns/ sondern wollen an uns/ dich und dein heiliges Evangelium vertilgen. Denn wenn wir dich verläugneten/ und zu ihren Papistischen Greueln uns begäben/ so würden wir von ihnen geliebt/ geduldet und befördert werden. Weil wir aber bey deinem Worte gedencken standhafftig zu verbleiben/ so werden wir von ihnen gehasset und verfolget. Hie siehe nun darein/ du barmhertziger Vater/ über uns/ und ernster Richter über unsere Feinde/ denn sie sind deine Feinde mehr/ als unsere Feinde. Darum wenn sie uns verfolgen/ so verfolgen sie dich selbsten. Darum wache auf lieber HErr GOtt/ und heilige deinen Nahmen, den sie schänden/ stärcke dein Reich/ das sie in uns zerstören/ und schaffe deinen Willen/ dem sie in uns dämpffen wollen/ und laß dich nicht um unser Sünde willen mit Füssen treten von denen/ die nicht unsere Sünde in uns straffen/ sondern dein heiliges Wort/ Nahmen und Werck in uns tilgen wollen. Du wollest uns/ O gütiger GOtt, nicht von dir wancken lassen/ sondern in der

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Zitationshilfe: Eckarth, Friedrich: Chronica Oder Historische Beschreibung Des Dorffes Herwigsdorff. 1737, S. 72. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eckarth_chronica_1737/76>, abgerufen am 09.11.2024.