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Eckarth, Friedrich: Chronica Oder Historische Beschreibung Des Dorffes Herwigsdorff. 1737.

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Schönwalde am folgenden XIX. Sonntag nach Trinitatis, über die Worte Psalm. LXXXVI. v. 18. seinen allda versammleten Zuhörern die Abschieds-Predigt gehalten, so zu Leipzig An. 1650. gedruckt. Wie diese Anmerckung gleichfalls Ehren-belobten Hrn. M. Schrötern abgeborget.

Als nun unser M. Günther mit denen Seinigen 2 Jahr im Exulanten-Stande in Zittau gelebet, begab er sich von dar An. 1626 in die Mittel-Marck Brandenburg nach Berlin, wurde kurtz darauf von dem Rathe der Festung Spandau zum Pastorem und Inspectorem ihrer Kirchen angenommen, und erhielt hierzu den 23 Novemb. h. an. vom Churfürst George Wilhelm zu Brandenburg die Confirmation. Allein er fand auch an dem Orte solche Adversarios, welche es endlich dahin brachten, daß er An. 1631 sein Officium aufzugeben genöthiget wurde.

Hierauf An. 1633. ward er allhier zu Herwigsdorff Pfarrer, und ward am Sonntage Estomihi nach gehaltner Anzugs-Predigt auf E. E. Raths in Zittau Befehl von denen Herren Curatoribus zur Pfarr-Stelle investiret. Doch muste er noch dieses Jahr die Pest, und folgends 1634, starcke Durchzüge und Einqvartierungen derer Käyserlichen und Schwedischen Völcker, in Herwigsdorff sehen, und dabey mancherley Unglück und Gefahr ausstehen. An. 1635 begieng er bey seiner Gemeine, wegen geschlossenen Friedens zu Prage, das dem 11 Jul. im gantzen Lande angeordnete solenne Danckfest.

An. 1636 den 16 Jan. starb er im 50sten Jahre seines Alters, und wurde allhier in der Kirchen beym Altar beerdiget.

Von seinen Ehestande und Kindern was zu gedencken, so heurathete er, als er in Friedland war An. 1618 den 19 Novemb. Fr. Elisabeth, Herrn Martin Raphelts Pastoris zu Hirschfelde Wittwe, und Herr M. Joachim Paschens Pastoris Primarii in Zittau (der den 22 October zuvor gestorben) Tochter. Unter seinen hinterlassenen Söhnen war der berühmte Con Rector des Zittauischen Gymnasii Herr M. Anton Günther, welcher An. 1684 den 11 Febr. alt 56 Jahr und 32 Wochen gestorben, und eine Tochter Dorothea hinterlassen,

Schönwalde am folgenden XIX. Sonntag nach Trinitatis, über die Worte Psalm. LXXXVI. v. 18. seinen allda versammleten Zuhörern die Abschieds-Predigt gehalten, so zu Leipzig An. 1650. gedruckt. Wie diese Anmerckung gleichfalls Ehren-belobten Hrn. M. Schrötern abgeborget.

Als nun unser M. Günther mit denen Seinigen 2 Jahr im Exulanten-Stande in Zittau gelebet, begab er sich von dar An. 1626 in die Mittel-Marck Brandenburg nach Berlin, wurde kurtz darauf von dem Rathe der Festung Spandau zum Pastorem und Inspectorem ihrer Kirchen angenommen, und erhielt hierzu den 23 Novemb. h. an. vom Churfürst George Wilhelm zu Brandenburg die Confirmation. Allein er fand auch an dem Orte solche Adversarios, welche es endlich dahin brachten, daß er An. 1631 sein Officium aufzugeben genöthiget wurde.

Hierauf An. 1633. ward er allhier zu Herwigsdorff Pfarrer, und ward am Sonntage Estomihi nach gehaltner Anzugs-Predigt auf E. E. Raths in Zittau Befehl von denen Herren Curatoribus zur Pfarr-Stelle investiret. Doch muste er noch dieses Jahr die Pest, und folgends 1634, starcke Durchzüge und Einqvartierungen derer Käyserlichen und Schwedischen Völcker, in Herwigsdorff sehen, und dabey mancherley Unglück und Gefahr ausstehen. An. 1635 begieng er bey seiner Gemeine, wegen geschlossenen Friedens zu Prage, das dem 11 Jul. im gantzen Lande angeordnete solenne Danckfest.

An. 1636 den 16 Jan. starb er im 50sten Jahre seines Alters, und wurde allhier in der Kirchen beym Altar beerdiget.

Von seinen Ehestande und Kindern was zu gedencken, so heurathete er, als er in Friedland war An. 1618 den 19 Novemb. Fr. Elisabeth, Herrn Martin Raphelts Pastoris zu Hirschfelde Wittwe, und Herr M. Joachim Paschens Pastoris Primarii in Zittau (der den 22 October zuvor gestorben) Tochter. Unter seinen hinterlassenen Söhnen war der berühmte Con Rector des Zittauischen Gymnasii Herr M. Anton Günther, welcher An. 1684 den 11 Febr. alt 56 Jahr und 32 Wochen gestorben, und eine Tochter Dorothea hinterlassen,

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[74/0078] * Schönwalde am folgenden XIX. Sonntag nach Trinitatis, über die Worte Psalm. LXXXVI. v. 18. seinen allda versammleten Zuhörern die Abschieds-Predigt gehalten, so zu Leipzig An. 1650. gedruckt. Wie diese Anmerckung gleichfalls Ehren-belobten Hrn. M. Schrötern abgeborget. Als nun unser M. Günther mit denen Seinigen 2 Jahr im Exulanten-Stande in Zittau gelebet, begab er sich von dar An. 1626 in die Mittel-Marck Brandenburg nach Berlin, wurde kurtz darauf von dem Rathe der Festung Spandau zum Pastorem und Inspectorem ihrer Kirchen angenommen, und erhielt hierzu den 23 Novemb. h. an. vom Churfürst George Wilhelm zu Brandenburg die Confirmation. Allein er fand auch an dem Orte solche Adversarios, welche es endlich dahin brachten, daß er An. 1631 sein Officium aufzugeben genöthiget wurde. Hierauf An. 1633. ward er allhier zu Herwigsdorff Pfarrer, und ward am Sonntage Estomihi nach gehaltner Anzugs-Predigt auf E. E. Raths in Zittau Befehl von denen Herren Curatoribus zur Pfarr-Stelle investiret. Doch muste er noch dieses Jahr die Pest, und folgends 1634, starcke Durchzüge und Einqvartierungen derer Käyserlichen und Schwedischen Völcker, in Herwigsdorff sehen, und dabey mancherley Unglück und Gefahr ausstehen. An. 1635 begieng er bey seiner Gemeine, wegen geschlossenen Friedens zu Prage, das dem 11 Jul. im gantzen Lande angeordnete solenne Danckfest. An. 1636 den 16 Jan. starb er im 50sten Jahre seines Alters, und wurde allhier in der Kirchen beym Altar beerdiget. Von seinen Ehestande und Kindern was zu gedencken, so heurathete er, als er in Friedland war An. 1618 den 19 Novemb. Fr. Elisabeth, Herrn Martin Raphelts Pastoris zu Hirschfelde Wittwe, und Herr M. Joachim Paschens Pastoris Primarii in Zittau (der den 22 October zuvor gestorben) Tochter. Unter seinen hinterlassenen Söhnen war der berühmte Con Rector des Zittauischen Gymnasii Herr M. Anton Günther, welcher An. 1684 den 11 Febr. alt 56 Jahr und 32 Wochen gestorben, und eine Tochter Dorothea hinterlassen,

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Zitationshilfe: Eckarth, Friedrich: Chronica Oder Historische Beschreibung Des Dorffes Herwigsdorff. 1737, S. 74. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eckarth_chronica_1737/78>, abgerufen am 03.05.2024.