Ebers, Georg: Eine Aegyptische Königstochter. Bd. 3. Stuttgart, 1864.chens. -- Als die Amme dasselbe übernommen hatte, Kambyses sprang bei diesen Worten von seinem Sitze *) S. I. Theil. Anmerk. 167.
chens. — Als die Amme daſſelbe übernommen hatte, Kambyſes ſprang bei dieſen Worten von ſeinem Sitze *) S. I. Theil. Anmerk. 167.
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chens. — Als die Amme daſſelbe übernommen hatte,
führte mich Amaſis hinter den Vorhang, der das Schlaf-
gemach ſeiner Gattin zertheilt. Dort lag ein zweiter
Säugling, in dem ich das Neugeborene der Gattin des
Hophra erkannte, die am dritten Tage des Thoth unter
meinen Händen geſtorben war. — Der König zeigte auf
die kräftige Kleine und ſagte: „Dies iſt ein elternloſes
Weſen; da aber das Geſetz ſagt, man ſolle ſich der ver-
laſſenen Waiſen annehmen 31), ſo haben Ladike und ich
beſchloſſen, dieſen Säugling aufzuerziehen, als wenn er
unſere eigene Tochter wäre. Nun liegt uns daran, der
Welt und dem Kinde dieſe Handlung zu verbergen. Da-
rum bitte ich Dich, reinen Mund zu halten und zu ver-
breiten, Ladike habe ein Zwillingspaar zur Welt gebracht.
Vollbringſt Du dies nach unſerm Willen, ſo erhältſt Du
heute noch 5000 goldne Ringe *) und Jahr für Jahr, ſo
lange Du lebſt, den fünften Theil dieſer Summe. Jch
verneigte mich ſchweigend, befahl allen Anweſenden, die
Wochenſtube zu verlaſſen, und rief dieſelben wieder herein,
um ihnen mitzutheilen, daß Ladike eines zweiten Mägd-
leins geneſen ſei. Das rechte Kind des Amaſis erhielt
den Namen Tachot, das untergeſchobene wurde Nitetis ge-
nannt.“
Kambyſes ſprang bei dieſen Worten von ſeinem Sitze
auf und durchmaß den Saal mit großen Schritten; Onu-
phis aber fuhr, ohne ſich ſtören zu laſſen, fort: „Am
ſechsten Tage des Monats Thoth. — Als ich mich heute
morgen, um ein wenig von den Anſtrengungen der Nacht
auszuruhen, niedergelegt hatte, erſchien ein Diener des
Königs, der mir das verſprochene Gold und einen Brief
*) S. I. Theil. Anmerk. 167.
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