Ebers, Georg: Eine Aegyptische Königstochter. Bd. 3. Stuttgart, 1864.und Aristoteles) eingeweiht", und steht im Gegensatz zu exoterikos, was sich auf Diejenigen bezieht, welche sich mit den allgemein faßlichen Lehren begnügen müssen. 165. (S. 248.) Der Priester Manetho von Heliopolis, der eine Geschichte von Aegypten für die Ptolemäer schrieb (um 250 v. Chr.), nennt Moses "Osarsiph" und gibt ihn für einen Priester von Helio- polis aus, der sich an die Spitze von 80,000 Aussätzigen gestellt habe, welche auf Befehl des Königs Menephta (Lepsius Chronol. S. 323) in die Steinbrüche geschickt und dann dazu begnadigt worden wären, die Stadt Abaris, das spätere Pelusium, zu bewohnen. Diese Unreinen bemächtigten sich Aegyptens, weil der König ihnen, wegen eines Orakelspruchs, nicht entgegentreten zu dürfen glaubte, wütheten furcht- bar, wurden aber nach 13 Jahren geschlagen und von Osarsiph, der sich nun Moses nannte, nach Syrien geführt. Josephus contra Apionem I. 26. 166. (S. 249.) Wir folgen auch bei diesem Theile unsrer Erzäh- lung im Wesentlichen dem Herodot III. 61--88 und der Jnschrift von Bisitun oder Behistan. Die Nachrichten des Ktesias sind an dieser Stelle ähnlich der Erzählung des Halikarnassiers, aber weit unwahr- scheinlicher, als diese. 167. (S. 251.) Spiegel, Jnschrift von Behistan: "Es ist eine Festung, Cikathauvatis mit Namen, ein Bezirk, Nicaya mit Namen, in Medien, dort tödtete ich ihn." Welche Stadt hier gemeint sei, ist nicht zu bestimmen; dagegen war der Bezirk Nisaja, namentlich wegen seiner vorzüglichen Roßwaiden, hochberühmt. Eustath. in Dionys. Pe- rieg. p. 178. Nach Diodor XVII. 110 und Arrian Anab. VII. 13 soll es dort mehr als 150,000 Rosse, die sich namentlich durch ihre Größe auszeichneten, gegeben haben. Nach Herodot ging dieser ganze Theil unsrer Erzählung in Susa vor sich. 168. (S. 252.) Herod. IV. 166. 169. (S. 253.) Herod. III. 64. S. III. Theil Anmerk. 152. Jn der Spiegel'schen Uebersetzung der Jnschrift von Bisitun heißt es da- gegen: "Darauf starb Kambujiya, indem er sich selbst tödtete." Oppert überträgt "Uvamarsiyus" ebenso. Benfey übersetzt: "Darauf starb Kambuija vor übergroßem Zorn". Ktesias Pers. 12 berichtet, Kam- byses habe sich aus Versehen mit einem Messer in den Schenkel ge- stochen und sei an der Wunde gestorben. Diese, sowie die Relation des Herodot, läßt sich mit der Angabe der Jnschriften: "Er endete, und Ariſtoteles) eingeweiht“, und ſteht im Gegenſatz zu ἐξωτερικός, was ſich auf Diejenigen bezieht, welche ſich mit den allgemein faßlichen Lehren begnügen müſſen. 165. (S. 248.) Der Prieſter Manetho von Heliopolis, der eine Geſchichte von Aegypten für die Ptolemäer ſchrieb (um 250 v. Chr.), nennt Moſes „Oſarſiph“ und gibt ihn für einen Prieſter von Helio- polis aus, der ſich an die Spitze von 80,000 Ausſätzigen geſtellt habe, welche auf Befehl des Königs Menephta (Lepſius Chronol. S. 323) in die Steinbrüche geſchickt und dann dazu begnadigt worden wären, die Stadt Abaris, das ſpätere Peluſium, zu bewohnen. Dieſe Unreinen bemächtigten ſich Aegyptens, weil der König ihnen, wegen eines Orakelſpruchs, nicht entgegentreten zu dürfen glaubte, wütheten furcht- bar, wurden aber nach 13 Jahren geſchlagen und von Oſarſiph, der ſich nun Moſes nannte, nach Syrien geführt. Josephus contra Apionem I. 26. 166. (S. 249.) Wir folgen auch bei dieſem Theile unſrer Erzäh- lung im Weſentlichen dem Herodot III. 61—88 und der Jnſchrift von Biſitun oder Behiſtan. Die Nachrichten des Kteſias ſind an dieſer Stelle ähnlich der Erzählung des Halikarnaſſiers, aber weit unwahr- ſcheinlicher, als dieſe. 167. (S. 251.) Spiegel, Jnſchrift von Behiſtan: „Es iſt eine Feſtung, Cikathauvatis mit Namen, ein Bezirk, Niçâya mit Namen, in Medien, dort tödtete ich ihn.“ Welche Stadt hier gemeint ſei, iſt nicht zu beſtimmen; dagegen war der Bezirk Niſaja, namentlich wegen ſeiner vorzüglichen Roßwaiden, hochberühmt. Euſtath. in Dionys. Pe- rieg. p. 178. Nach Diodor XVII. 110 und Arrian Anab. VII. 13 ſoll es dort mehr als 150,000 Roſſe, die ſich namentlich durch ihre Größe auszeichneten, gegeben haben. Nach Herodot ging dieſer ganze Theil unſrer Erzählung in Suſa vor ſich. 168. (S. 252.) Herod. IV. 166. 169. (S. 253.) Herod. III. 64. S. III. Theil Anmerk. 152. Jn der Spiegel’ſchen Ueberſetzung der Jnſchrift von Biſitun heißt es da- gegen: „Darauf ſtarb Kambujiya, indem er ſich ſelbſt tödtete.“ Oppert überträgt „Uvâmarſiyus“ ebenſo. Benfey überſetzt: „Darauf ſtarb Kambuija vor übergroßem Zorn“. Kteſias Pers. 12 berichtet, Kam- byſes habe ſich aus Verſehen mit einem Meſſer in den Schenkel ge- ſtochen und ſei an der Wunde geſtorben. Dieſe, ſowie die Relation des Herodot, läßt ſich mit der Angabe der Jnſchriften: „Er endete, <TEI> <text> <back> <div n="1"> <list> <item><pb facs="#f0301" n="291"/> und Ariſtoteles) eingeweiht“, und ſteht im Gegenſatz zu ἐξωτερικός,<lb/> was ſich auf Diejenigen bezieht, welche ſich mit den allgemein faßlichen<lb/> Lehren begnügen müſſen.</item><lb/> <item><hi rendition="#b">165.</hi> (S. 248.) Der Prieſter Manetho von Heliopolis, der eine<lb/> Geſchichte von Aegypten für die Ptolemäer ſchrieb (um 250 v. Chr.),<lb/> nennt Moſes „Oſarſiph“ und gibt ihn für einen Prieſter von Helio-<lb/> polis aus, der ſich an die Spitze von 80,000 Ausſätzigen geſtellt habe,<lb/> welche auf Befehl des Königs Menephta (Lepſius Chronol. 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Lehren begnügen müſſen.
165. (S. 248.) Der Prieſter Manetho von Heliopolis, der eine
Geſchichte von Aegypten für die Ptolemäer ſchrieb (um 250 v. Chr.),
nennt Moſes „Oſarſiph“ und gibt ihn für einen Prieſter von Helio-
polis aus, der ſich an die Spitze von 80,000 Ausſätzigen geſtellt habe,
welche auf Befehl des Königs Menephta (Lepſius Chronol. S. 323) in
die Steinbrüche geſchickt und dann dazu begnadigt worden wären, die
Stadt Abaris, das ſpätere Peluſium, zu bewohnen. Dieſe Unreinen
bemächtigten ſich Aegyptens, weil der König ihnen, wegen eines
Orakelſpruchs, nicht entgegentreten zu dürfen glaubte, wütheten furcht-
bar, wurden aber nach 13 Jahren geſchlagen und von Oſarſiph, der
ſich nun Moſes nannte, nach Syrien geführt. Josephus contra
Apionem I. 26.
166. (S. 249.) Wir folgen auch bei dieſem Theile unſrer Erzäh-
lung im Weſentlichen dem Herodot III. 61—88 und der Jnſchrift von
Biſitun oder Behiſtan. Die Nachrichten des Kteſias ſind an dieſer
Stelle ähnlich der Erzählung des Halikarnaſſiers, aber weit unwahr-
ſcheinlicher, als dieſe.
167. (S. 251.) Spiegel, Jnſchrift von Behiſtan: „Es iſt eine
Feſtung, Cikathauvatis mit Namen, ein Bezirk, Niçâya mit Namen,
in Medien, dort tödtete ich ihn.“ Welche Stadt hier gemeint ſei, iſt
nicht zu beſtimmen; dagegen war der Bezirk Niſaja, namentlich wegen
ſeiner vorzüglichen Roßwaiden, hochberühmt. Euſtath. in Dionys. Pe-
rieg. p. 178. Nach Diodor XVII. 110 und Arrian Anab. VII. 13
ſoll es dort mehr als 150,000 Roſſe, die ſich namentlich durch ihre
Größe auszeichneten, gegeben haben. Nach Herodot ging dieſer ganze
Theil unſrer Erzählung in Suſa vor ſich.
168. (S. 252.) Herod. IV. 166.
169. (S. 253.) Herod. III. 64. S. III. Theil Anmerk. 152. Jn
der Spiegel’ſchen Ueberſetzung der Jnſchrift von Biſitun heißt es da-
gegen: „Darauf ſtarb Kambujiya, indem er ſich ſelbſt tödtete.“ Oppert
überträgt „Uvâmarſiyus“ ebenſo. Benfey überſetzt: „Darauf ſtarb
Kambuija vor übergroßem Zorn“. Kteſias Pers. 12 berichtet, Kam-
byſes habe ſich aus Verſehen mit einem Meſſer in den Schenkel ge-
ſtochen und ſei an der Wunde geſtorben. Dieſe, ſowie die Relation
des Herodot, läßt ſich mit der Angabe der Jnſchriften: „Er endete,
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