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Ebers, Georg: Eine Aegyptische Königstochter. Bd. 3. Stuttgart, 1864.

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,uvamarsiyus', ,von selbst sterbend'", sehr wohl vereinen, denn auch
die Griechen geben zu, daß seine eigne Waffe den Kambyses, wenn
auch gegen seinen Willen, getödtet habe. Wir verwerfen den geflissent-
lichen Selbstmord an dieser Stelle um so lieber, je mehr gerade hier
Herodot und Ktesias zusammenstimmen, ein je entschiedener persisch-
iranisches Gepräge (M. Duncker, Gesch. d. Alterth. II. S. 544) die
Sterberede trägt, welche Herodot den Kambyses halten läßt. III. 65.
170. (S. 255.) Herod. III. 65. 66. Die sentimental klingende
Reue des Kambyses wird ausdrücklich von Herodot erwähnt.
171. (S. 256.) Ktesias Pers. 4.
172. (S. 256.) Die Namen der verschworenen Stammhäupter bei
Herodot stimmen großentheils sehr schön mit denen, welche die Keil-
schriften enthalten. Spiegel, Keilinschriften S. 37. Bei Herod. III. 70
heißen die Verschworenen: Otanes, Jntaphernes, Gobryas, Megabyzus,
Aspatines, Hydarnes und Darius Hystaspis, -- in der Keilinschrift:
Utana, Vi[nn]dafrana, Gaubaruva, Ardumanis, Vidarna, Bagabukhsa?
und Darayavus.
173. (S. 260.) Herod. III. 75.
174. (S. 261.) Herod. III. 79. An dieser Stelle sagt derselbe
auch, daß die Perser diesen Tag als großes Fest, unter dem Namen
der "Magierermordung", feierten. Wlastoff gibt in den Nouvelles an-
nales des voyages 177me vol.
einige neue Gedanken über diesen
Theil der persischen Geschichte; doch können wir dieselben ebensowenig
theilen, als die Conjectur des Malcolm, Anquetil u. A., welche den
Darius der Jnschriften für den Gustasps des Firdusi halten. Die
Jnschrift von Bisitun soll ganz gewiß weit eher die Thaten des Darius,
als religiöse Ereignisse auf die Nachwelt bringen.
175. (S. 262.) Herod. III. 78.
176. (S. 262.) Herod. III. 85 erzählt, die sieben Verschworenen
hätten mit einander ausgemacht, sie wollten zusammen vor die Stadt
reiten, und Derjenige, dessen Roß beim Aufgang der Sonne zuerst
wiehern würde, sollte König werden. Ein Stallknecht des Darius führte
nun eine Stute, kurze Zeit vor dem Ausritte, an die Landstraße und
ließ sie von dem Hengste seines Herrn beschälen. Als die Verschworenen
an diese Stelle kamen, so lief das Roß des Darius auf dieselbe zu
und wieherte laut auf. Zu gleicher Zeit soll es bei heiterem Himmel
gedonnert und geblitzt haben. Erstere Geschichte ist darum nicht eben
unwahrscheinlich, weil das Pferd der Sonne heilig, und man es wohl
‚uvamarsiyus‘, ‚von ſelbſt ſterbend‘“, ſehr wohl vereinen, denn auch
die Griechen geben zu, daß ſeine eigne Waffe den Kambyſes, wenn
auch gegen ſeinen Willen, getödtet habe. Wir verwerfen den gefliſſent-
lichen Selbſtmord an dieſer Stelle um ſo lieber, je mehr gerade hier
Herodot und Kteſias zuſammenſtimmen, ein je entſchiedener perſiſch-
iraniſches Gepräge (M. Duncker, Geſch. d. Alterth. II. S. 544) die
Sterberede trägt, welche Herodot den Kambyſes halten läßt. III. 65.
170. (S. 255.) Herod. III. 65. 66. Die ſentimental klingende
Reue des Kambyſes wird ausdrücklich von Herodot erwähnt.
171. (S. 256.) Kteſias Pers. 4.
172. (S. 256.) Die Namen der verſchworenen Stammhäupter bei
Herodot ſtimmen großentheils ſehr ſchön mit denen, welche die Keil-
ſchriften enthalten. Spiegel, Keilinſchriften S. 37. Bei Herod. III. 70
heißen die Verſchworenen: Otanes, Jntaphernes, Gobryas, Megabyzus,
Aspatines, Hydarnes und Darius Hyſtaspis, — in der Keilinſchrift:
Utâna, Vi[ñ]dafranâ, Gaubaruva, Ardumanis, Vidarna, Bagabukhsa?
und Darayavus.
173. (S. 260.) Herod. III. 75.
174. (S. 261.) Herod. III. 79. An dieſer Stelle ſagt derſelbe
auch, daß die Perſer dieſen Tag als großes Feſt, unter dem Namen
der „Magierermordung“, feierten. Wlaſtoff gibt in den Nouvelles an-
nales des voyages 177me vol.
einige neue Gedanken über dieſen
Theil der perſiſchen Geſchichte; doch können wir dieſelben ebenſowenig
theilen, als die Conjectur des Malcolm, Anquetil u. A., welche den
Darius der Jnſchriften für den Guſtasps des Firduſi halten. Die
Jnſchrift von Biſitun ſoll ganz gewiß weit eher die Thaten des Darius,
als religiöſe Ereigniſſe auf die Nachwelt bringen.
175. (S. 262.) Herod. III. 78.
176. (S. 262.) Herod. III. 85 erzählt, die ſieben Verſchworenen
hätten mit einander ausgemacht, ſie wollten zuſammen vor die Stadt
reiten, und Derjenige, deſſen Roß beim Aufgang der Sonne zuerſt
wiehern würde, ſollte König werden. Ein Stallknecht des Darius führte
nun eine Stute, kurze Zeit vor dem Ausritte, an die Landſtraße und
ließ ſie von dem Hengſte ſeines Herrn beſchälen. Als die Verſchworenen
an dieſe Stelle kamen, ſo lief das Roß des Darius auf dieſelbe zu
und wieherte laut auf. Zu gleicher Zeit ſoll es bei heiterem Himmel
gedonnert und geblitzt haben. Erſtere Geſchichte iſt darum nicht eben
unwahrſcheinlich, weil das Pferd der Sonne heilig, und man es wohl
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[292/0302] ‚uvamarsiyus‘, ‚von ſelbſt ſterbend‘“, ſehr wohl vereinen, denn auch die Griechen geben zu, daß ſeine eigne Waffe den Kambyſes, wenn auch gegen ſeinen Willen, getödtet habe. Wir verwerfen den gefliſſent- lichen Selbſtmord an dieſer Stelle um ſo lieber, je mehr gerade hier Herodot und Kteſias zuſammenſtimmen, ein je entſchiedener perſiſch- iraniſches Gepräge (M. Duncker, Geſch. d. Alterth. II. S. 544) die Sterberede trägt, welche Herodot den Kambyſes halten läßt. III. 65. 170. (S. 255.) Herod. III. 65. 66. Die ſentimental klingende Reue des Kambyſes wird ausdrücklich von Herodot erwähnt. 171. (S. 256.) Kteſias Pers. 4. 172. (S. 256.) Die Namen der verſchworenen Stammhäupter bei Herodot ſtimmen großentheils ſehr ſchön mit denen, welche die Keil- ſchriften enthalten. Spiegel, Keilinſchriften S. 37. Bei Herod. III. 70 heißen die Verſchworenen: Otanes, Jntaphernes, Gobryas, Megabyzus, Aspatines, Hydarnes und Darius Hyſtaspis, — in der Keilinſchrift: Utâna, Viñdafranâ, Gaubaruva, Ardumanis, Vidarna, Bagabukhsa? und Darayavus. 173. (S. 260.) Herod. III. 75. 174. (S. 261.) Herod. III. 79. An dieſer Stelle ſagt derſelbe auch, daß die Perſer dieſen Tag als großes Feſt, unter dem Namen der „Magierermordung“, feierten. Wlaſtoff gibt in den Nouvelles an- nales des voyages 177me vol. einige neue Gedanken über dieſen Theil der perſiſchen Geſchichte; doch können wir dieſelben ebenſowenig theilen, als die Conjectur des Malcolm, Anquetil u. A., welche den Darius der Jnſchriften für den Guſtasps des Firduſi halten. Die Jnſchrift von Biſitun ſoll ganz gewiß weit eher die Thaten des Darius, als religiöſe Ereigniſſe auf die Nachwelt bringen. 175. (S. 262.) Herod. III. 78. 176. (S. 262.) Herod. III. 85 erzählt, die ſieben Verſchworenen hätten mit einander ausgemacht, ſie wollten zuſammen vor die Stadt reiten, und Derjenige, deſſen Roß beim Aufgang der Sonne zuerſt wiehern würde, ſollte König werden. Ein Stallknecht des Darius führte nun eine Stute, kurze Zeit vor dem Ausritte, an die Landſtraße und ließ ſie von dem Hengſte ſeines Herrn beſchälen. Als die Verſchworenen an dieſe Stelle kamen, ſo lief das Roß des Darius auf dieſelbe zu und wieherte laut auf. Zu gleicher Zeit ſoll es bei heiterem Himmel gedonnert und geblitzt haben. Erſtere Geſchichte iſt darum nicht eben unwahrſcheinlich, weil das Pferd der Sonne heilig, und man es wohl

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Zitationshilfe: Ebers, Georg: Eine Aegyptische Königstochter. Bd. 3. Stuttgart, 1864, S. 292. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ebers_koenigstochter03_1864/302>, abgerufen am 22.11.2024.