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Ebers, Georg: Eine Aegyptische Königstochter. Bd. 3. Stuttgart, 1864.

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verstorbenen Brüder. Diod. I. 27. Cod. Justin. V. tit. V. leg. VIII.
Ebenso die Griechen. Cornel. Nep. I. v. Cim. I.
117. (S. 174.) Herod. III. 34.
118. (S. 176.) Von diesem "Lampenbrennen" der lukhnokaia
erzählt Herod. II. 62.
119. (S. 180.) Zeller, Geschichte d. Phil. d. Griechen I. S. 292.
Wir nehmen an, daß diese pythagoräischen Ansichten den ägyptischen
Mysterien entlehnt sind. Dasselbe behauptet Jamblichus de vita
Pythagorae.
120. (S. 180.) Aristoteles, Metaphys. I.
121. (S. 181.) Bunsen, Aegypt. Stellung II. 171. Lepsius hat
die zerstörten Hieroglyphen ergänzt, Vyse Pyramids II. S. 94 folgende
von uns nur wenig veränderte Uebersetzung gegeben.
122. (S. 182.) Ueber die Abzeichen des Apis etwas weiter unten
im Text; ebenso über das Fest der Auffindung desselben. Wenn der
heilige Stier starb, so wurde er tief betrauert und mit fabelhaftem
Prunk bestattet. Als unter Ptolemäus Lagi der Apis an Altexsschwäche
fiel, verwendete der Hüter desselben zu seinem Begräbnisse nicht nur
den ganzen vorhandenen Geldvorrath, sondern borgte noch dazu von
dem Könige 50 Silbertalente, das sind 75,000 Rthlr. Einige Vor-
steher des Apistempels sollen für das Begräbniß des Thieres 100 Ta-
lente, 150,000 Rthlr., ausgegeben haben. Diod. I. 84. Ein ganzer
Stall von Kühen soll ihm gehalten worden sein. Aelian XI. 10. Die
Aegypter schrieben ihm die Kraft der Weissagung zu (Plin VIII. 71)
und scheinen mit ihm eine Zeitperiode von 25 Jahren symbolisirt zu
haben. Diese Ansicht ist durch die Ausgrabungen im Serapeum und
den Apisgräbern durch Mariette und die Forschungen des Gelehrten
Brugsch bestätigt worden. Ersterer fand eine steinerne, mit Jnschriften
bedeckte, schöne Statue des Stieres, welche nach Paris gebracht wurde,
und eine Menge von kolossalen Apissärgen. A. Mariette, le Sera-
peum de Memphis.
123. (S. 183.) Solche im Haine der Neith aufgeführte Schau-
spiele scheinen zu den Mysterien gehört zu haben. Die Bühne der-
selben war der heute noch flutende See Sa-el-Hagar, bei dem sich,
wie Herod. II. 170 andeutet, ein Grab des Osiris befand. 171 sagt
der Halikarnassier: "Diese Schauspiele stellten die Schicksale des oben
Genannten dar und hießen Mysterien."
124. (S. 184.) Der Ephen war die Pflanze des Osiris, die Kuh
verſtorbenen Brüder. Diod. I. 27. Cod. Justin. V. tit. V. leg. VIII.
Ebenſo die Griechen. Cornel. Nep. I. v. Cim. I.
117. (S. 174.) Herod. III. 34.
118. (S. 176.) Von dieſem „Lampenbrennen“ der λυχνοκαΐα
erzählt Herod. II. 62.
119. (S. 180.) Zeller, Geſchichte d. Phil. d. Griechen I. S. 292.
Wir nehmen an, daß dieſe pythagoräiſchen Anſichten den ägyptiſchen
Myſterien entlehnt ſind. Daſſelbe behauptet Jamblichus de vita
Pythagorae.
120. (S. 180.) Ariſtoteles, Metaphys. I.
121. (S. 181.) Bunſen, Aegypt. Stellung II. 171. Lepſius hat
die zerſtörten Hieroglyphen ergänzt, Vyſe Pyramids II. S. 94 folgende
von uns nur wenig veränderte Ueberſetzung gegeben.
122. (S. 182.) Ueber die Abzeichen des Apis etwas weiter unten
im Text; ebenſo über das Feſt der Auffindung deſſelben. Wenn der
heilige Stier ſtarb, ſo wurde er tief betrauert und mit fabelhaftem
Prunk beſtattet. Als unter Ptolemäus Lagi der Apis an Altexsſchwäche
fiel, verwendete der Hüter deſſelben zu ſeinem Begräbniſſe nicht nur
den ganzen vorhandenen Geldvorrath, ſondern borgte noch dazu von
dem Könige 50 Silbertalente, das ſind 75,000 Rthlr. Einige Vor-
ſteher des Apistempels ſollen für das Begräbniß des Thieres 100 Ta-
lente, 150,000 Rthlr., ausgegeben haben. Diod. I. 84. Ein ganzer
Stall von Kühen ſoll ihm gehalten worden ſein. Aelian XI. 10. Die
Aegypter ſchrieben ihm die Kraft der Weiſſagung zu (Plin VIII. 71)
und ſcheinen mit ihm eine Zeitperiode von 25 Jahren ſymboliſirt zu
haben. Dieſe Anſicht iſt durch die Ausgrabungen im Serapeum und
den Apisgräbern durch Mariette und die Forſchungen des Gelehrten
Brugſch beſtätigt worden. Erſterer fand eine ſteinerne, mit Jnſchriften
bedeckte, ſchöne Statue des Stieres, welche nach Paris gebracht wurde,
und eine Menge von koloſſalen Apisſärgen. A. Mariette, le Sera-
peum de Memphis.
123. (S. 183.) Solche im Haine der Neith aufgeführte Schau-
ſpiele ſcheinen zu den Myſterien gehört zu haben. Die Bühne der-
ſelben war der heute noch flutende See Sa-el-Hagar, bei dem ſich,
wie Herod. II. 170 andeutet, ein Grab des Oſiris befand. 171 ſagt
der Halikarnaſſier: „Dieſe Schauſpiele ſtellten die Schickſale des oben
Genannten dar und hießen Myſterien.“
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[286/0296] verſtorbenen Brüder. Diod. I. 27. Cod. Justin. V. tit. V. leg. VIII. Ebenſo die Griechen. Cornel. Nep. I. v. Cim. I. 117. (S. 174.) Herod. III. 34. 118. (S. 176.) Von dieſem „Lampenbrennen“ der λυχνοκαΐα erzählt Herod. II. 62. 119. (S. 180.) Zeller, Geſchichte d. Phil. d. Griechen I. S. 292. Wir nehmen an, daß dieſe pythagoräiſchen Anſichten den ägyptiſchen Myſterien entlehnt ſind. Daſſelbe behauptet Jamblichus de vita Pythagorae. 120. (S. 180.) Ariſtoteles, Metaphys. I. 121. (S. 181.) Bunſen, Aegypt. Stellung II. 171. Lepſius hat die zerſtörten Hieroglyphen ergänzt, Vyſe Pyramids II. S. 94 folgende von uns nur wenig veränderte Ueberſetzung gegeben. 122. (S. 182.) Ueber die Abzeichen des Apis etwas weiter unten im Text; ebenſo über das Feſt der Auffindung deſſelben. Wenn der heilige Stier ſtarb, ſo wurde er tief betrauert und mit fabelhaftem Prunk beſtattet. Als unter Ptolemäus Lagi der Apis an Altexsſchwäche fiel, verwendete der Hüter deſſelben zu ſeinem Begräbniſſe nicht nur den ganzen vorhandenen Geldvorrath, ſondern borgte noch dazu von dem Könige 50 Silbertalente, das ſind 75,000 Rthlr. Einige Vor- ſteher des Apistempels ſollen für das Begräbniß des Thieres 100 Ta- lente, 150,000 Rthlr., ausgegeben haben. Diod. I. 84. Ein ganzer Stall von Kühen ſoll ihm gehalten worden ſein. Aelian XI. 10. Die Aegypter ſchrieben ihm die Kraft der Weiſſagung zu (Plin VIII. 71) und ſcheinen mit ihm eine Zeitperiode von 25 Jahren ſymboliſirt zu haben. Dieſe Anſicht iſt durch die Ausgrabungen im Serapeum und den Apisgräbern durch Mariette und die Forſchungen des Gelehrten Brugſch beſtätigt worden. Erſterer fand eine ſteinerne, mit Jnſchriften bedeckte, ſchöne Statue des Stieres, welche nach Paris gebracht wurde, und eine Menge von koloſſalen Apisſärgen. A. Mariette, le Sera- peum de Memphis. 123. (S. 183.) Solche im Haine der Neith aufgeführte Schau- ſpiele ſcheinen zu den Myſterien gehört zu haben. Die Bühne der- ſelben war der heute noch flutende See Sa-el-Hagar, bei dem ſich, wie Herod. II. 170 andeutet, ein Grab des Oſiris befand. 171 ſagt der Halikarnaſſier: „Dieſe Schauſpiele ſtellten die Schickſale des oben Genannten dar und hießen Myſterien.“ 124. (S. 184.) Der Ephen war die Pflanze des Oſiris, die Kuh

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Zitationshilfe: Ebers, Georg: Eine Aegyptische Königstochter. Bd. 3. Stuttgart, 1864, S. 286. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ebers_koenigstochter03_1864/296>, abgerufen am 20.05.2024.