Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 4. Hildesheim, 1747.

Bild:
<< vorherige Seite
die an den Bergwerken hervorleuchtet.
Jhr seid des Höchsten Vorrathskammern,
Jhr Berge, wo der Reichthum stekt,
Worin in fest vermaurten Klammern
Die Schäzze sind verwahrt, verdekt.
O! was vor wundersame Gänge!
Mein Geist erstaunt ob dieser Menge,
Von theuren Schäzzen die darin;
O! wie viel tausend, tausend Schränke,
Sind angefüllt mit dem Geschenke,
Die dieser Zeitlichkeit Gewin.
Mein Geist sieht hier in tieffen Dunkeln,
Mit Erzt gefüllte Adern an,
Des Reichthums Gold und Silber funkeln,
Und merkt was unser Schöpfer kann.
Die Felsen die gleich harten Knochen,
Durch Kunst zertheilt, mit Müh zerbrochen,
Sind mit dem blanken Mark gefüllt.
O! welche theure Seltenheiten,
O! welche lichte Herrlichkeiten,
Sind hier in Schutt und Kies verhüllt.
Es öfnen sich der Berge Rippen,
Der lichten Steine theure Pracht,
Wird aus den durch gesprengten Klippen,
Und ihrer Kluft herfürgebracht;
Es werden solche Wundergaben,
Aus diesen tieffen Schoos gegraben,
Es kommt daher der Demantstein,
Und Jaspis, Hiacinth, Opalen
Der
die an den Bergwerken hervorleuchtet.
Jhr ſeid des Hoͤchſten Vorrathskammern,
Jhr Berge, wo der Reichthum ſtekt,
Worin in feſt vermaurten Klammern
Die Schaͤzze ſind verwahrt, verdekt.
O! was vor wunderſame Gaͤnge!
Mein Geiſt erſtaunt ob dieſer Menge,
Von theuren Schaͤzzen die darin;
O! wie viel tauſend, tauſend Schraͤnke,
Sind angefuͤllt mit dem Geſchenke,
Die dieſer Zeitlichkeit Gewin.
Mein Geiſt ſieht hier in tieffen Dunkeln,
Mit Erzt gefuͤllte Adern an,
Des Reichthums Gold und Silber funkeln,
Und merkt was unſer Schoͤpfer kann.
Die Felſen die gleich harten Knochen,
Durch Kunſt zertheilt, mit Muͤh zerbrochen,
Sind mit dem blanken Mark gefuͤllt.
O! welche theure Seltenheiten,
O! welche lichte Herrlichkeiten,
Sind hier in Schutt und Kies verhuͤllt.
Es oͤfnen ſich der Berge Rippen,
Der lichten Steine theure Pracht,
Wird aus den durch geſprengten Klippen,
Und ihrer Kluft herfuͤrgebracht;
Es werden ſolche Wundergaben,
Aus dieſen tieffen Schoos gegraben,
Es kommt daher der Demantſtein,
Und Jaspis, Hiacinth, Opalen
Der
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <lg type="poem">
          <pb facs="#f0219" n="203"/>
          <fw place="top" type="header">die an den Bergwerken hervorleuchtet.</fw><lb/>
          <lg n="7">
            <l><hi rendition="#in">J</hi>hr &#x017F;eid des Ho&#x0364;ch&#x017F;ten Vorrathskammern,</l><lb/>
            <l>Jhr Berge, wo der Reichthum &#x017F;tekt,</l><lb/>
            <l>Worin in fe&#x017F;t vermaurten Klammern</l><lb/>
            <l>Die Scha&#x0364;zze &#x017F;ind verwahrt, verdekt.</l><lb/>
            <l>O! was vor wunder&#x017F;ame Ga&#x0364;nge!</l><lb/>
            <l>Mein Gei&#x017F;t er&#x017F;taunt ob die&#x017F;er Menge,</l><lb/>
            <l>Von theuren Scha&#x0364;zzen die darin;</l><lb/>
            <l>O! wie viel tau&#x017F;end, tau&#x017F;end Schra&#x0364;nke,</l><lb/>
            <l>Sind angefu&#x0364;llt mit dem Ge&#x017F;chenke,</l><lb/>
            <l>Die die&#x017F;er Zeitlichkeit Gewin.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="8">
            <l><hi rendition="#in">M</hi>ein Gei&#x017F;t &#x017F;ieht hier in tieffen Dunkeln,</l><lb/>
            <l>Mit Erzt gefu&#x0364;llte Adern an,</l><lb/>
            <l>Des Reichthums Gold und Silber funkeln,</l><lb/>
            <l>Und merkt was un&#x017F;er Scho&#x0364;pfer kann.</l><lb/>
            <l>Die Fel&#x017F;en die gleich harten Knochen,</l><lb/>
            <l>Durch Kun&#x017F;t zertheilt, mit Mu&#x0364;h zerbrochen,</l><lb/>
            <l>Sind mit dem blanken Mark gefu&#x0364;llt.</l><lb/>
            <l>O! welche theure Seltenheiten,</l><lb/>
            <l>O! welche lichte Herrlichkeiten,</l><lb/>
            <l>Sind hier in Schutt und Kies verhu&#x0364;llt.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="9">
            <l><hi rendition="#in">E</hi>s o&#x0364;fnen &#x017F;ich der Berge Rippen,</l><lb/>
            <l>Der lichten Steine theure Pracht,</l><lb/>
            <l>Wird aus den durch ge&#x017F;prengten Klippen,</l><lb/>
            <l>Und ihrer Kluft herfu&#x0364;rgebracht;</l><lb/>
            <l>Es werden &#x017F;olche Wundergaben,</l><lb/>
            <l>Aus die&#x017F;en tieffen Schoos gegraben,</l><lb/>
            <l>Es kommt daher der Demant&#x017F;tein,</l><lb/>
            <l>Und Jaspis, Hiacinth, Opalen<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Der</fw><lb/></l>
          </lg>
        </lg>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[203/0219] die an den Bergwerken hervorleuchtet. Jhr ſeid des Hoͤchſten Vorrathskammern, Jhr Berge, wo der Reichthum ſtekt, Worin in feſt vermaurten Klammern Die Schaͤzze ſind verwahrt, verdekt. O! was vor wunderſame Gaͤnge! Mein Geiſt erſtaunt ob dieſer Menge, Von theuren Schaͤzzen die darin; O! wie viel tauſend, tauſend Schraͤnke, Sind angefuͤllt mit dem Geſchenke, Die dieſer Zeitlichkeit Gewin. Mein Geiſt ſieht hier in tieffen Dunkeln, Mit Erzt gefuͤllte Adern an, Des Reichthums Gold und Silber funkeln, Und merkt was unſer Schoͤpfer kann. Die Felſen die gleich harten Knochen, Durch Kunſt zertheilt, mit Muͤh zerbrochen, Sind mit dem blanken Mark gefuͤllt. O! welche theure Seltenheiten, O! welche lichte Herrlichkeiten, Sind hier in Schutt und Kies verhuͤllt. Es oͤfnen ſich der Berge Rippen, Der lichten Steine theure Pracht, Wird aus den durch geſprengten Klippen, Und ihrer Kluft herfuͤrgebracht; Es werden ſolche Wundergaben, Aus dieſen tieffen Schoos gegraben, Es kommt daher der Demantſtein, Und Jaspis, Hiacinth, Opalen Der

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen04_1747
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen04_1747/219
Zitationshilfe: Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 4. Hildesheim, 1747, S. 203. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen04_1747/219>, abgerufen am 23.11.2024.