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Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 4. Hildesheim, 1747.

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Die Herrlichkeit GOttes

Der Türkis, Saphir, die da strahlen
Jn anerschafnen Wunderschein.

Es ist in denen hohlen Gründen
Das blinzende Metal verlegt;
Das Gold der theure Staub zu finden,
Worin der Sonnen Bild geprägt.
Es läuft da durch die Adern-Gänge,
Des hellen Silbers blanke Menge,
Mit Kupfer Zinn und Blei vermengt;
Da sind die Stahl- und Eisen-Schollen,
Die Silbertheilgen die stets rollen,
Der flüchtige Merkur verschränkt.
Da sind noch andre Wundergaben,
Als Schweffel Vitriol, Allaun,
Woraus wir grossen Nuzzen haben,
Jn diesen Grüften zu beschaun:
O! Schöpfer welche Meisterstükke,
Bewundern unsre regen Blikke,
An dem was Berg und Fels erhält,
Man sieht im Glanze der Metallen,
Du seist o! Schöpfer gros in allen,
Auch in dem Reich der Unterwelt.
Jhr Thoren! die ihr an den Schäzzen,
Der Berge euch zu sehr vergaft;
Das Gold und Silber macht zu Gözzen,
Denkt wer der sey der dieses schaft:
Der HErr ist GOtt, auf dessen Winken,
Die Steine von dem Golde blinken
Aus

Die Herrlichkeit GOttes

Der Tuͤrkis, Saphir, die da ſtrahlen
Jn anerſchafnen Wunderſchein.

Es iſt in denen hohlen Gruͤnden
Das blinzende Metal verlegt;
Das Gold der theure Staub zu finden,
Worin der Sonnen Bild gepraͤgt.
Es laͤuft da durch die Adern-Gaͤnge,
Des hellen Silbers blanke Menge,
Mit Kupfer Zinn und Blei vermengt;
Da ſind die Stahl- und Eiſen-Schollen,
Die Silbertheilgen die ſtets rollen,
Der fluͤchtige Merkur verſchraͤnkt.
Da ſind noch andre Wundergaben,
Als Schweffel Vitriol, Allaun,
Woraus wir groſſen Nuzzen haben,
Jn dieſen Gruͤften zu beſchaun:
O! Schoͤpfer welche Meiſterſtuͤkke,
Bewundern unſre regen Blikke,
An dem was Berg und Fels erhaͤlt,
Man ſieht im Glanze der Metallen,
Du ſeiſt o! Schoͤpfer gros in allen,
Auch in dem Reich der Unterwelt.
Jhr Thoren! die ihr an den Schaͤzzen,
Der Berge euch zu ſehr vergaft;
Das Gold und Silber macht zu Goͤzzen,
Denkt wer der ſey der dieſes ſchaft:
Der HErr iſt GOtt, auf deſſen Winken,
Die Steine von dem Golde blinken
Aus
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[204/0220] Die Herrlichkeit GOttes Der Tuͤrkis, Saphir, die da ſtrahlen Jn anerſchafnen Wunderſchein. Es iſt in denen hohlen Gruͤnden Das blinzende Metal verlegt; Das Gold der theure Staub zu finden, Worin der Sonnen Bild gepraͤgt. Es laͤuft da durch die Adern-Gaͤnge, Des hellen Silbers blanke Menge, Mit Kupfer Zinn und Blei vermengt; Da ſind die Stahl- und Eiſen-Schollen, Die Silbertheilgen die ſtets rollen, Der fluͤchtige Merkur verſchraͤnkt. Da ſind noch andre Wundergaben, Als Schweffel Vitriol, Allaun, Woraus wir groſſen Nuzzen haben, Jn dieſen Gruͤften zu beſchaun: O! Schoͤpfer welche Meiſterſtuͤkke, Bewundern unſre regen Blikke, An dem was Berg und Fels erhaͤlt, Man ſieht im Glanze der Metallen, Du ſeiſt o! Schoͤpfer gros in allen, Auch in dem Reich der Unterwelt. Jhr Thoren! die ihr an den Schaͤzzen, Der Berge euch zu ſehr vergaft; Das Gold und Silber macht zu Goͤzzen, Denkt wer der ſey der dieſes ſchaft: Der HErr iſt GOtt, auf deſſen Winken, Die Steine von dem Golde blinken Aus

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Zitationshilfe: Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 4. Hildesheim, 1747, S. 204. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen04_1747/220>, abgerufen am 06.05.2024.