Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 1. Hildesheim, 1747.
Welch ein Meer voll Lieblichkeiten, Das sich weiter auszubreiten, Durch die ganze Welt ergeußt! Frägt man, wie die Quelle heißt Aller dieser guten Gaben, Die die Menschen reizend laben? GOtt der alle Ding erfüllt, Daher alles Gute quillt. Dieser Güte Ströme rinnen, Durch Canäle unsrer Sinnen Bis sie der begierge Geist, Jn empfundner Lust geneußt: Dafür soll zu GOttes Ehren, Durch des Mundes ofne Röhren, Aus der Seele, Dank und Flehn, Allemahl zurükke gehn. Was vor Güte sehn die Augen, Die nur recht zu sehen taugen An jedweder Kreatur, Jn dem Reiche der Natur? Jn den Thälern, Gärten, Wäldern, Auf den Bergen, Auen, Feldern, Wird die Güt, wenn mans erwegt. Uns gleichsam zum Schau gelegt. Was Erster Theil. U
Welch ein Meer voll Lieblichkeiten, Das ſich weiter auszubreiten, Durch die ganze Welt ergeußt! Fraͤgt man, wie die Quelle heißt Aller dieſer guten Gaben, Die die Menſchen reizend laben? GOtt der alle Ding erfuͤllt, Daher alles Gute quillt. Dieſer Guͤte Stroͤme rinnen, Durch Canaͤle unſrer Sinnen Bis ſie der begierge Geiſt, Jn empfundner Luſt geneußt: Dafuͤr ſoll zu GOttes Ehren, Durch des Mundes ofne Roͤhren, Aus der Seele, Dank und Flehn, Allemahl zuruͤkke gehn. Was vor Guͤte ſehn die Augen, Die nur recht zu ſehen taugen An jedweder Kreatur, Jn dem Reiche der Natur? Jn den Thaͤlern, Gaͤrten, Waͤldern, Auf den Bergen, Auen, Feldern, Wird die Guͤt, wenn mans erwegt. Uns gleichſam zum Schau gelegt. Was Erſter Theil. U
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg n="3"> <l><pb facs="#f0321" n="305"/><fw place="top" type="header">empfundene Guͤte GOttes.</fw><lb/> Aus den dunklen Nichts gebracht,<lb/> Haſt du dich ſelbſt kund gemacht:<lb/> Denn ſo viele Kreaturen,<lb/> So viel ſind auch klare Spuren,<lb/> Woraus ſichtbahrlich erhellt,<lb/> Daß die Guͤt ſie dargeſtellt.</l> </lg><lb/> <lg n="4"> <l><hi rendition="#in">W</hi>elch ein Meer voll Lieblichkeiten,<lb/> Das ſich weiter auszubreiten,<lb/> Durch die ganze Welt ergeußt!<lb/> Fraͤgt man, wie die Quelle heißt<lb/> Aller dieſer guten Gaben,<lb/> Die die Menſchen reizend laben?<lb/><hi rendition="#fr">GOtt</hi> der alle Ding erfuͤllt,<lb/> Daher alles Gute quillt.</l> </lg><lb/> <lg n="5"> <l><hi rendition="#in">D</hi>ieſer Guͤte Stroͤme rinnen,<lb/> Durch Canaͤle unſrer Sinnen<lb/> Bis ſie der begierge Geiſt,<lb/> Jn empfundner Luſt geneußt:<lb/> Dafuͤr ſoll zu GOttes Ehren,<lb/> Durch des Mundes ofne Roͤhren,<lb/> Aus der Seele, Dank und Flehn,<lb/> Allemahl zuruͤkke gehn.</l> </lg><lb/> <lg n="6"> <l><hi rendition="#in">W</hi>as vor Guͤte ſehn die <hi rendition="#fr">Augen,</hi><lb/> Die nur recht zu ſehen taugen<lb/> An jedweder Kreatur,<lb/> Jn dem Reiche der Natur?<lb/> Jn den Thaͤlern, Gaͤrten, Waͤldern,<lb/> Auf den Bergen, Auen, Feldern,<lb/> Wird die Guͤt, wenn mans erwegt.<lb/> Uns gleichſam zum Schau gelegt.</l> </lg><lb/> <fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#fr">Erſter Theil.</hi> U</fw> <fw place="bottom" type="catch">Was</fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [305/0321]
empfundene Guͤte GOttes.
Aus den dunklen Nichts gebracht,
Haſt du dich ſelbſt kund gemacht:
Denn ſo viele Kreaturen,
So viel ſind auch klare Spuren,
Woraus ſichtbahrlich erhellt,
Daß die Guͤt ſie dargeſtellt.
Welch ein Meer voll Lieblichkeiten,
Das ſich weiter auszubreiten,
Durch die ganze Welt ergeußt!
Fraͤgt man, wie die Quelle heißt
Aller dieſer guten Gaben,
Die die Menſchen reizend laben?
GOtt der alle Ding erfuͤllt,
Daher alles Gute quillt.
Dieſer Guͤte Stroͤme rinnen,
Durch Canaͤle unſrer Sinnen
Bis ſie der begierge Geiſt,
Jn empfundner Luſt geneußt:
Dafuͤr ſoll zu GOttes Ehren,
Durch des Mundes ofne Roͤhren,
Aus der Seele, Dank und Flehn,
Allemahl zuruͤkke gehn.
Was vor Guͤte ſehn die Augen,
Die nur recht zu ſehen taugen
An jedweder Kreatur,
Jn dem Reiche der Natur?
Jn den Thaͤlern, Gaͤrten, Waͤldern,
Auf den Bergen, Auen, Feldern,
Wird die Guͤt, wenn mans erwegt.
Uns gleichſam zum Schau gelegt.
Was
Erſter Theil. U
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |