Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 1. Hildesheim, 1747.

Bild:
<< vorherige Seite
Die von den Sinnen
Was sind Keim und Grasesspizzen
Die zur Thiere Nahrung nüzzen?
Zeichen von der Gütigkeit
Die der Schöpfer ausgestreut.
Was sind die Tapecereien,
Die das Auge zu erfreuen
Auf der Erde ausgespannt?
Gaben seiner Liebeshand.
Die geschmükten Blumen-Früchte,
Die vergnügen das Gesichte,
Durch der Farben Mannigfalt,
Nette Mischung und Gestalt.
Sie sind darum so gemahlet
Und schattirt, vom Licht bestrahlet,
Daß wenn, wir im Garten gehn,
GOttes Wundergüte sehn.
An den hoch erhabnen Eichen,
An den niedrigen Gesträuchen;
Jn der Thiere Aufenthalt,
Jn den Ficht und Tannernwald;
Jn den Ceder, Lorberhainen,
Sieht man allenthalben scheinen,
GOttes Güt und Majestät,
Die die Bäume so erhöht.
Auf der Berge steilen Höhen,
Kann man überzeugend sehen,
An jedweden Gras und Kraut,
Daß die Güte sie erbaut,
Uns zum Nuz, dem Vieh zur Weide;
Jn derselben Eingeweide,
Blikt
Die von den Sinnen
Was ſind Keim und Graſesſpizzen
Die zur Thiere Nahrung nuͤzzen?
Zeichen von der Guͤtigkeit
Die der Schoͤpfer ausgeſtreut.
Was ſind die Tapecereien,
Die das Auge zu erfreuen
Auf der Erde ausgeſpannt?
Gaben ſeiner Liebeshand.
Die geſchmuͤkten Blumen-Fruͤchte,
Die vergnuͤgen das Geſichte,
Durch der Farben Mannigfalt,
Nette Miſchung und Geſtalt.
Sie ſind darum ſo gemahlet
Und ſchattirt, vom Licht beſtrahlet,
Daß wenn, wir im Garten gehn,
GOttes Wunderguͤte ſehn.
An den hoch erhabnen Eichen,
An den niedrigen Geſtraͤuchen;
Jn der Thiere Aufenthalt,
Jn den Ficht und Tannernwald;
Jn den Ceder, Lorberhainen,
Sieht man allenthalben ſcheinen,
GOttes Guͤt und Majeſtaͤt,
Die die Baͤume ſo erhoͤht.
Auf der Berge ſteilen Hoͤhen,
Kann man uͤberzeugend ſehen,
An jedweden Gras und Kraut,
Daß die Guͤte ſie erbaut,
Uns zum Nuz, dem Vieh zur Weide;
Jn derſelben Eingeweide,
Blikt
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0322" n="306"/>
        <fw place="top" type="header">Die von den Sinnen</fw><lb/>
        <lg n="7">
          <l><hi rendition="#in">W</hi>as &#x017F;ind Keim und Gra&#x017F;es&#x017F;pizzen<lb/>
Die zur Thiere Nahrung nu&#x0364;zzen?<lb/>
Zeichen von der Gu&#x0364;tigkeit<lb/>
Die der Scho&#x0364;pfer ausge&#x017F;treut.<lb/>
Was &#x017F;ind die Tapecereien,<lb/>
Die das Auge zu erfreuen<lb/>
Auf der Erde ausge&#x017F;pannt?<lb/>
Gaben &#x017F;einer Liebeshand.</l>
        </lg><lb/>
        <lg n="8">
          <l><hi rendition="#in">D</hi>ie ge&#x017F;chmu&#x0364;kten Blumen-Fru&#x0364;chte,<lb/>
Die vergnu&#x0364;gen das Ge&#x017F;ichte,<lb/>
Durch der Farben Mannigfalt,<lb/>
Nette Mi&#x017F;chung und Ge&#x017F;talt.<lb/>
Sie &#x017F;ind darum &#x017F;o gemahlet<lb/>
Und &#x017F;chattirt, vom Licht be&#x017F;trahlet,<lb/>
Daß wenn, wir im Garten gehn,<lb/><hi rendition="#fr">GOttes</hi> Wundergu&#x0364;te &#x017F;ehn.</l>
        </lg><lb/>
        <lg n="9">
          <l><hi rendition="#in">A</hi>n den hoch erhabnen Eichen,<lb/>
An den niedrigen Ge&#x017F;tra&#x0364;uchen;<lb/>
Jn der Thiere Aufenthalt,<lb/>
Jn den Ficht und Tannernwald;<lb/>
Jn den Ceder, Lorberhainen,<lb/>
Sieht man allenthalben &#x017F;cheinen,<lb/><hi rendition="#fr">GOttes</hi> Gu&#x0364;t und Maje&#x017F;ta&#x0364;t,<lb/>
Die die Ba&#x0364;ume &#x017F;o erho&#x0364;ht.</l>
        </lg><lb/>
        <lg n="10">
          <l><hi rendition="#in">A</hi>uf der Berge &#x017F;teilen Ho&#x0364;hen,<lb/>
Kann man u&#x0364;berzeugend &#x017F;ehen,<lb/>
An jedweden Gras und Kraut,<lb/>
Daß die Gu&#x0364;te &#x017F;ie erbaut,<lb/>
Uns zum Nuz, dem Vieh zur Weide;<lb/>
Jn der&#x017F;elben Eingeweide,<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Blikt</fw><lb/></l>
        </lg>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[306/0322] Die von den Sinnen Was ſind Keim und Graſesſpizzen Die zur Thiere Nahrung nuͤzzen? Zeichen von der Guͤtigkeit Die der Schoͤpfer ausgeſtreut. Was ſind die Tapecereien, Die das Auge zu erfreuen Auf der Erde ausgeſpannt? Gaben ſeiner Liebeshand. Die geſchmuͤkten Blumen-Fruͤchte, Die vergnuͤgen das Geſichte, Durch der Farben Mannigfalt, Nette Miſchung und Geſtalt. Sie ſind darum ſo gemahlet Und ſchattirt, vom Licht beſtrahlet, Daß wenn, wir im Garten gehn, GOttes Wunderguͤte ſehn. An den hoch erhabnen Eichen, An den niedrigen Geſtraͤuchen; Jn der Thiere Aufenthalt, Jn den Ficht und Tannernwald; Jn den Ceder, Lorberhainen, Sieht man allenthalben ſcheinen, GOttes Guͤt und Majeſtaͤt, Die die Baͤume ſo erhoͤht. Auf der Berge ſteilen Hoͤhen, Kann man uͤberzeugend ſehen, An jedweden Gras und Kraut, Daß die Guͤte ſie erbaut, Uns zum Nuz, dem Vieh zur Weide; Jn derſelben Eingeweide, Blikt

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen01_1747
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen01_1747/322
Zitationshilfe: Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 1. Hildesheim, 1747, S. 306. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen01_1747/322>, abgerufen am 22.11.2024.