kieferwald lässt Wechsel in den Stauden eintreten, bald kommen auch Bergwiesen mit Trollius asiaticus und Aquilegia glandulosa, Anemone narcissiflora, Viola altaica, blauen und gelben Gentianen; Dryas-Abhänge folgen mit Papaver nudicaule, Claytonia acutifolia und Saxifraga sibirica. An der 2100--2300 m hoch liegenden Schneegrenze wachsen häufig Sibbaldia procumbens und Ranun- culus frigidus. -- Radde beobachtete am Munku-Sardik (Sajaner Geb.) Larix -- 2200 m, Betula nana und Rhododendron -- 2680 m, noch 5 Phanerogamen circa 3000 m, und Draba ochroleuca noch 3200 m hoch, alles am Südabhang; auch hier ist die Lärche der Hauptbaum, beginnt aber an der Südseite kaum unterhalb 1800 m.
3. Die westsibirische Birkensteppenregion erinnert an manche ähnliche Verhältnisse im südöstlichen Russland. Sie lehnt sich an die Steppen der aralokaspischen Vegetationsregion an, teilt aber weder deren Hitze noch Wasserlosigkeit, hat im Gegenteil morastige Ebenen wie die Baraba: "eine unabsehbare Wildnis mit Mooren und Waldinseln von üppiger Fruchtbarkeit, ausgezeichnet durch ungeschlossenen Grasrasen und den hohen Wuchs blumenreicher Stauden".
Hier bilden Heracleum riesige Dolden; Wiesen und Stauden- matten sind mit Birkengruppen zu mannigfaltigen Landschafts- bildern vereinigt. Auch noch zwischen Tomsk und Barnaul und dem südlich davon gelegenen Bijsk ziehen sich Steppen mit Wald gemischt hin; erst von hier an kann ostwärts die Waldregion voll herrschend gerechnet werden. Steppen der schwarzen Erde (Tschernosem) und solche auf sandigem Thon wie auf Salzboden sind charakteristisch für einzelne Formationsbestände; Stipa pen- nata, Peucedanum-Arten, Origanum vulgare, Pulsatilla patens und Lilium Martagon mit vielen Stauden aus dem altaischen Wald- gebiet gemischt können als tonangebend gelten. An feuchten Orten tritt das mächtige Heracleum barbatum auf mit der schönen Hemerocallis flava, Populus nigra, alba und suaveolens mit Weiden an den Flussufern, Birken und Espen in immer häufigeren Gruppen in der Steppe, je weiter dieselbe sich vom aralo-kaspischen Cha- rakter entfernt.
4. Die sabaikalische Waldregion löst im Osten der unter 2 genannten, sich an das Jablonowoi- gebirge anschliessenden Linie die Hauptflora des Altai ab, ohne dass jedoch ein Bestandeswechsel der Haupt- arten einträte, und wahrscheinlich mit ziemlich geringem Einfluss auf die alpinen Formationen, in welche sich aber hier arktische Typen vom Behringsmeer und aus dem ochotskischen Küstenstrich einmischen.
6. Sibirien.
kieferwald lässt Wechsel in den Stauden eintreten, bald kommen auch Bergwiesen mit Trollius asiaticus und Aquilegia glandulosa, Anemone narcissiflora, Viola altaica, blauen und gelben Gentianen; Dryas-Abhänge folgen mit Papaver nudicaule, Claytonia acutifolia und Saxifraga sibirica. An der 2100—2300 m hoch liegenden Schneegrenze wachsen häufig Sibbaldia procumbens und Ranun- culus frigidus. — Radde beobachtete am Munku-Sardik (Sajaner Geb.) Larix — 2200 m, Betula nana und Rhododendron — 2680 m, noch 5 Phanerogamen circa 3000 m, und Draba ochroleuca noch 3200 m hoch, alles am Südabhang; auch hier ist die Lärche der Hauptbaum, beginnt aber an der Südseite kaum unterhalb 1800 m.
3. Die westsibirische Birkensteppenregion erinnert an manche ähnliche Verhältnisse im südöstlichen Russland. Sie lehnt sich an die Steppen der aralokaspischen Vegetationsregion an, teilt aber weder deren Hitze noch Wasserlosigkeit, hat im Gegenteil morastige Ebenen wie die Baraba: „eine unabsehbare Wildnis mit Mooren und Waldinseln von üppiger Fruchtbarkeit, ausgezeichnet durch ungeschlossenen Grasrasen und den hohen Wuchs blumenreicher Stauden“.
Hier bilden Heracleum riesige Dolden; Wiesen und Stauden- matten sind mit Birkengruppen zu mannigfaltigen Landschafts- bildern vereinigt. Auch noch zwischen Tomsk und Barnaul und dem südlich davon gelegenen Bijsk ziehen sich Steppen mit Wald gemischt hin; erst von hier an kann ostwärts die Waldregion voll herrschend gerechnet werden. Steppen der schwarzen Erde (Tschernosem) und solche auf sandigem Thon wie auf Salzboden sind charakteristisch für einzelne Formationsbestände; Stipa pen- nata, Peucedanum-Arten, Origanum vulgare, Pulsatilla patens und Lilium Martagon mit vielen Stauden aus dem altaischen Wald- gebiet gemischt können als tonangebend gelten. An feuchten Orten tritt das mächtige Heracleum barbatum auf mit der schönen Hemerocallis flava, Populus nigra, alba und suaveolens mit Weiden an den Flussufern, Birken und Espen in immer häufigeren Gruppen in der Steppe, je weiter dieselbe sich vom aralo-kaspischen Cha- rakter entfernt.
4. Die sabaikalische Waldregion löst im Osten der unter 2 genannten, sich an das Jablonowoi- gebirge anschliessenden Linie die Hauptflora des Altai ab, ohne dass jedoch ein Bestandeswechsel der Haupt- arten einträte, und wahrscheinlich mit ziemlich geringem Einfluss auf die alpinen Formationen, in welche sich aber hier arktische Typen vom Behringsmeer und aus dem ochotskischen Küstenstrich einmischen.
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6. Sibirien.
kieferwald lässt Wechsel in den Stauden eintreten, bald kommen
auch Bergwiesen mit Trollius asiaticus und Aquilegia glandulosa,
Anemone narcissiflora, Viola altaica, blauen und gelben Gentianen;
Dryas-Abhänge folgen mit Papaver nudicaule, Claytonia acutifolia
und Saxifraga sibirica. An der 2100—2300 m hoch liegenden
Schneegrenze wachsen häufig Sibbaldia procumbens und Ranun-
culus frigidus. — Radde beobachtete am Munku-Sardik (Sajaner
Geb.) Larix — 2200 m, Betula nana und Rhododendron — 2680 m,
noch 5 Phanerogamen circa 3000 m, und Draba ochroleuca noch
3200 m hoch, alles am Südabhang; auch hier ist die Lärche der
Hauptbaum, beginnt aber an der Südseite kaum unterhalb 1800 m.
3. Die westsibirische Birkensteppenregion
erinnert an manche ähnliche Verhältnisse im südöstlichen
Russland. Sie lehnt sich an die Steppen der aralokaspischen
Vegetationsregion an, teilt aber weder deren Hitze noch
Wasserlosigkeit, hat im Gegenteil morastige Ebenen wie
die Baraba: „eine unabsehbare Wildnis mit Mooren und
Waldinseln von üppiger Fruchtbarkeit, ausgezeichnet
durch ungeschlossenen Grasrasen und den hohen Wuchs
blumenreicher Stauden“.
Hier bilden Heracleum riesige Dolden; Wiesen und Stauden-
matten sind mit Birkengruppen zu mannigfaltigen Landschafts-
bildern vereinigt. Auch noch zwischen Tomsk und Barnaul und
dem südlich davon gelegenen Bijsk ziehen sich Steppen mit Wald
gemischt hin; erst von hier an kann ostwärts die Waldregion voll
herrschend gerechnet werden. Steppen der schwarzen Erde
(Tschernosem) und solche auf sandigem Thon wie auf Salzboden
sind charakteristisch für einzelne Formationsbestände; Stipa pen-
nata, Peucedanum-Arten, Origanum vulgare, Pulsatilla patens und
Lilium Martagon mit vielen Stauden aus dem altaischen Wald-
gebiet gemischt können als tonangebend gelten. An feuchten
Orten tritt das mächtige Heracleum barbatum auf mit der schönen
Hemerocallis flava, Populus nigra, alba und suaveolens mit Weiden
an den Flussufern, Birken und Espen in immer häufigeren Gruppen
in der Steppe, je weiter dieselbe sich vom aralo-kaspischen Cha-
rakter entfernt.
4. Die sabaikalische Waldregion löst im
Osten der unter 2 genannten, sich an das Jablonowoi-
gebirge anschliessenden Linie die Hauptflora des Altai
ab, ohne dass jedoch ein Bestandeswechsel der Haupt-
arten einträte, und wahrscheinlich mit ziemlich geringem
Einfluss auf die alpinen Formationen, in welche sich aber
hier arktische Typen vom Behringsmeer und aus dem
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Drude, Oscar: Handbuch der Pflanzengeographie. Stuttgart, 1890, S. 416. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/drude_pflanzengeographie_1890/448>, abgerufen am 22.11.2024.
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