nensis, im Süden des Ländergebiets die sibirische Tanne (Abies Pichta oder sibirica), dazu auch Pinus silvestris und die begleitenden gemeinen und mit Europa gemein- samen Vaccinium-Arten, viele boreal- und arktisch-circum- polare Stauden. Nicht wenige derselben besitzt also Si- birien mit Nordeuropa und den Bergen Mitteleuropas gemeinsam; doch hat Riesenkampff neuerdings darauf aufmerksam gemacht, dass sich hier und dort schon geo- logisch jüngere Abarten herausgebildet haben, von denen Baikalien im Vergleich mit Europa immer die kümmer- licheren Formen, z. B. mit kleineren oder sauerern Früch- ten zu besitzen pflegt (G. J., X, 168). Im nördlichen Teil der Wälder ist der Artreichtum gering; so zählt z. B. die Flora des Wiluidistriktes nur 352 Arten; die nördlichen Vegetationslinien der genannten hauptsäch- lichen Bäume können als Zonenabsonderungen und Maß- stab der Reichhaltigkeit, bis dann nordwärts der neue Reichtum arktischer Flora einsetzt, gelten.
Es scheint naturgemäß, eine nördlichste Waldregion, dann daran anschliessend drei von West nach Ost sich ablösende südlichere, und eine von diesen gesonderte westliche Grassteppenregion zu unterscheiden, welche zu der ersten und dritten der drei oben (S. 85) genannten Abteilungen in Zone II gehören.
1. Nordsibirische Waldregion. Dieselbe be- steht aus Lärchenwäldern mit Birken und Kiefern, weniger zahlreichen Fichten- (Picea obovata-)Beständen und reicht südwärts bis zum häufigeren Auftreten der Tanne.
Grosse Tundraflecke sind in ihr ausgebreitet, solche arktisch- circumpolare Arten wie Ledum palustre und Linnaea borealis auf Moostümpeln in den Lärchenwäldern häufig, in den Morästen Be- tula nana, Lyonia (Andromeda) calyculata, Rhododendron parvi- florum, Pedicularis Sceptrum etc. Aber auch Labiaten, wie Dra- cocephalum nutans und Ruyschiana, Phlomis tuberosa, und Sal- solaceen wie Axyris, Teloxis, Schoberia, die also durchaus nicht circumpolar sind, finden sich im südlichen Teil, z. B. noch bei Jakutsk und oberhalb an der Lena (Kirensk, Olekminsk). Von hohen Stauden sind als charakteristisch Delphinien und Aconitum, Geranium erianthum und pseudosibiricum, Conioselinum univitta- tum, Pleurospermum uralense u. a. zu erwähnen.
2. Altaische Wald- und Hochgebirgsregion.
6. Sibirien.
nensis, im Süden des Ländergebiets die sibirische Tanne (Abies Pichta oder sibirica), dazu auch Pinus silvestris und die begleitenden gemeinen und mit Europa gemein- samen Vaccinium-Arten, viele boreal- und arktisch-circum- polare Stauden. Nicht wenige derselben besitzt also Si- birien mit Nordeuropa und den Bergen Mitteleuropas gemeinsam; doch hat Riesenkampff neuerdings darauf aufmerksam gemacht, dass sich hier und dort schon geo- logisch jüngere Abarten herausgebildet haben, von denen Baikalien im Vergleich mit Europa immer die kümmer- licheren Formen, z. B. mit kleineren oder sauerern Früch- ten zu besitzen pflegt (G. J., X, 168). Im nördlichen Teil der Wälder ist der Artreichtum gering; so zählt z. B. die Flora des Wiluidistriktes nur 352 Arten; die nördlichen Vegetationslinien der genannten hauptsäch- lichen Bäume können als Zonenabsonderungen und Maß- stab der Reichhaltigkeit, bis dann nordwärts der neue Reichtum arktischer Flora einsetzt, gelten.
Es scheint naturgemäß, eine nördlichste Waldregion, dann daran anschliessend drei von West nach Ost sich ablösende südlichere, und eine von diesen gesonderte westliche Grassteppenregion zu unterscheiden, welche zu der ersten und dritten der drei oben (S. 85) genannten Abteilungen in Zone II gehören.
1. Nordsibirische Waldregion. Dieselbe be- steht aus Lärchenwäldern mit Birken und Kiefern, weniger zahlreichen Fichten- (Picea obovata-)Beständen und reicht südwärts bis zum häufigeren Auftreten der Tanne.
Grosse Tundraflecke sind in ihr ausgebreitet, solche arktisch- circumpolare Arten wie Ledum palustre und Linnaea borealis auf Moostümpeln in den Lärchenwäldern häufig, in den Morästen Be- tula nana, Lyonia (Andromeda) calyculata, Rhododendron parvi- florum, Pedicularis Sceptrum etc. Aber auch Labiaten, wie Dra- cocephalum nutans und Ruyschiana, Phlomis tuberosa, und Sal- solaceen wie Axyris, Teloxis, Schoberia, die also durchaus nicht circumpolar sind, finden sich im südlichen Teil, z. B. noch bei Jakutsk und oberhalb an der Lena (Kirensk, Olekminsk). Von hohen Stauden sind als charakteristisch Delphinien und Aconitum, Geranium erianthum und pseudosibiricum, Conioselinum univitta- tum, Pleurospermum uralense u. a. zu erwähnen.
2. Altaische Wald- und Hochgebirgsregion.
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6. Sibirien.
nensis, im Süden des Ländergebiets die sibirische Tanne
(Abies Pichta oder sibirica), dazu auch Pinus silvestris
und die begleitenden gemeinen und mit Europa gemein-
samen Vaccinium-Arten, viele boreal- und arktisch-circum-
polare Stauden. Nicht wenige derselben besitzt also Si-
birien mit Nordeuropa und den Bergen Mitteleuropas
gemeinsam; doch hat Riesenkampff neuerdings darauf
aufmerksam gemacht, dass sich hier und dort schon geo-
logisch jüngere Abarten herausgebildet haben, von denen
Baikalien im Vergleich mit Europa immer die kümmer-
licheren Formen, z. B. mit kleineren oder sauerern Früch-
ten zu besitzen pflegt (G. J., X, 168). Im nördlichen
Teil der Wälder ist der Artreichtum gering; so zählt
z. B. die Flora des Wiluidistriktes nur 352 Arten; die
nördlichen Vegetationslinien der genannten hauptsäch-
lichen Bäume können als Zonenabsonderungen und Maß-
stab der Reichhaltigkeit, bis dann nordwärts der neue
Reichtum arktischer Flora einsetzt, gelten.
Es scheint naturgemäß, eine nördlichste Waldregion,
dann daran anschliessend drei von West nach Ost sich
ablösende südlichere, und eine von diesen gesonderte
westliche Grassteppenregion zu unterscheiden, welche zu
der ersten und dritten der drei oben (S. 85) genannten
Abteilungen in Zone II gehören.
1. Nordsibirische Waldregion. Dieselbe be-
steht aus Lärchenwäldern mit Birken und Kiefern, weniger
zahlreichen Fichten- (Picea obovata-)Beständen und reicht
südwärts bis zum häufigeren Auftreten der Tanne.
Grosse Tundraflecke sind in ihr ausgebreitet, solche arktisch-
circumpolare Arten wie Ledum palustre und Linnaea borealis auf
Moostümpeln in den Lärchenwäldern häufig, in den Morästen Be-
tula nana, Lyonia (Andromeda) calyculata, Rhododendron parvi-
florum, Pedicularis Sceptrum etc. Aber auch Labiaten, wie Dra-
cocephalum nutans und Ruyschiana, Phlomis tuberosa, und Sal-
solaceen wie Axyris, Teloxis, Schoberia, die also durchaus nicht
circumpolar sind, finden sich im südlichen Teil, z. B. noch bei
Jakutsk und oberhalb an der Lena (Kirensk, Olekminsk). Von
hohen Stauden sind als charakteristisch Delphinien und Aconitum,
Geranium erianthum und pseudosibiricum, Conioselinum univitta-
tum, Pleurospermum uralense u. a. zu erwähnen.
2. Altaische Wald- und Hochgebirgsregion.
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Drude, Oscar: Handbuch der Pflanzengeographie. Stuttgart, 1890, S. 414. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/drude_pflanzengeographie_1890/446>, abgerufen am 31.07.2024.
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