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Drude, Oscar: Handbuch der Pflanzengeographie. Stuttgart, 1890.

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Alpen. Pyrenäen. Karpathen. Sudeten.
gebiet der Fichte, über der in den Hochgebirgen Arve
und Lärche an die westuralische Waldregion erinnern.
Die sonnigheissen Felsen, die Triften und Labiaten, Cen-
taurea- und Rosa-Arten sind längst unter deren Niveau
geblieben; Bergwiesen mit ihrem reichen Flor, Moore
und Felsen mit alpinen Arten treten an ihre Stelle, bis
über der Baumgrenze erst Kniehölzer von Coniferen,
Salicineen oder Ericaceen (Rhododendron!) folgen, dann
nur noch die Alpenmatten und alpinen Felsformationen.

Diese reiche Gliederung soll für die wichtigsten Gebirge hier
zusammenhängend in folgender Tabelle kurz dargestellt werden:

Pyrenäen. Atlantische immergrüne Formationen bis 400 m.
Laubwald herrschend bis 1600 oder 1700 m; Castanea bis 500 oder
800, Quercus Robur bis 1600, Fagus 650--1600, stellenweise bis
1850 m, Abies pectinata bis 1950 m. Nadelwald herrschend von
1600--2200 oder 2400; Picea excelsa 1500--2400; Knieholzregion
mit dem obersten Nadelwald oft vereinigt 2200--2400, obere
Grenze von Rhododendron ferrugineum, Vaccinium Myrtillus, Empe-
trum. Alpine Formationen 2400--2750 (Schneelinie).

Alpen. -- Tessin. Immergrüne Formationen, zur mediter-
ranen Vegetationsregion sub 4 gehörig (Cistus, Erica arborea) bis
300 m. Laubwald herrschend 300--1520 (Grenze der Buche); Ca-
stanea bis 900; untere Grenze von Larix 800, im Wallis 1100 m.
Nadelwald herrschend 1520 bis 2200; Picea excelsa bis 1800 oder
1950 m. Strauchformationen 2200--2400 mit den obersten Stand-
orten von Larix und Cembra. Alpine Formationen 2400--2700,
im Engadin und Wallis bis 3000 m.

-- Algäu. Laubwald herrschend bis 1400 m; Eiche bis 875,
Cerealien bis 1040 m; untere Grenze von Larix 910, von Cembra
1530 m zusammen mit den sporadischen obersten Buchen. Nadel-
wald herrschend 1400--1750. Strauchformationen 1750--2050, Cem-
bra sporadisch bis 1870 m. Alpine Formationen 2050--2660 m
(Schneelinie); Vaccinien bis 2275, Salix retusa und herbacea bis
2530, subnivale Stauden bis 2660 m.

Siebenbürgens Alpen. Laubwald herrschend bis 1300
(obere Buchengrenze). Nadelwald herrschend bis 1700 m (obere
Fichtengrenze). Strauchformationen mit Alnus incana bis 1800
(obere Pinus montana-Grenze). Alpine Formationen 1800--2500.

Sudeten. Laubwald herrschend bis 800 m; Quercus bis
400, Pinus silvestris bis 600 m. Nadelwald herrschend bis 1200,
gegen Süden bis 1300 m; obere Grenze von Abies pectinata 1000 m,
untere Grenze von Pinus montana 1150 m. Strauchformationen bis
1400. Alpine Formationen 1400--1600 m.

Das Ineinandergreifen der als Grenzen benutzten
Formationen geht aus verschiedenen Zahlen hervor; es

Alpen. Pyrenäen. Karpathen. Sudeten.
gebiet der Fichte, über der in den Hochgebirgen Arve
und Lärche an die westuralische Waldregion erinnern.
Die sonnigheissen Felsen, die Triften und Labiaten, Cen-
taurea- und Rosa-Arten sind längst unter deren Niveau
geblieben; Bergwiesen mit ihrem reichen Flor, Moore
und Felsen mit alpinen Arten treten an ihre Stelle, bis
über der Baumgrenze erst Kniehölzer von Coniferen,
Salicineen oder Ericaceen (Rhododendron!) folgen, dann
nur noch die Alpenmatten und alpinen Felsformationen.

Diese reiche Gliederung soll für die wichtigsten Gebirge hier
zusammenhängend in folgender Tabelle kurz dargestellt werden:

Pyrenäen. Atlantische immergrüne Formationen bis 400 m.
Laubwald herrschend bis 1600 oder 1700 m; Castanea bis 500 oder
800, Quercus Robur bis 1600, Fagus 650—1600, stellenweise bis
1850 m, Abies pectinata bis 1950 m. Nadelwald herrschend von
1600—2200 oder 2400; Picea excelsa 1500—2400; Knieholzregion
mit dem obersten Nadelwald oft vereinigt 2200—2400, obere
Grenze von Rhododendron ferrugineum, Vaccinium Myrtillus, Empe-
trum. Alpine Formationen 2400—2750 (Schneelinie).

Alpen. — Tessin. Immergrüne Formationen, zur mediter-
ranen Vegetationsregion sub 4 gehörig (Cistus, Erica arborea) bis
300 m. Laubwald herrschend 300—1520 (Grenze der Buche); Ca-
stanea bis 900; untere Grenze von Larix 800, im Wallis 1100 m.
Nadelwald herrschend 1520 bis 2200; Picea excelsa bis 1800 oder
1950 m. Strauchformationen 2200—2400 mit den obersten Stand-
orten von Larix und Cembra. Alpine Formationen 2400—2700,
im Engadin und Wallis bis 3000 m.

Algäu. Laubwald herrschend bis 1400 m; Eiche bis 875,
Cerealien bis 1040 m; untere Grenze von Larix 910, von Cembra
1530 m zusammen mit den sporadischen obersten Buchen. Nadel-
wald herrschend 1400—1750. Strauchformationen 1750—2050, Cem-
bra sporadisch bis 1870 m. Alpine Formationen 2050—2660 m
(Schneelinie); Vaccinien bis 2275, Salix retusa und herbacea bis
2530, subnivale Stauden bis 2660 m.

Siebenbürgens Alpen. Laubwald herrschend bis 1300
(obere Buchengrenze). Nadelwald herrschend bis 1700 m (obere
Fichtengrenze). Strauchformationen mit Alnus incana bis 1800
(obere Pinus montana-Grenze). Alpine Formationen 1800—2500.

Sudeten. Laubwald herrschend bis 800 m; Quercus bis
400, Pinus silvestris bis 600 m. Nadelwald herrschend bis 1200,
gegen Süden bis 1300 m; obere Grenze von Abies pectinata 1000 m,
untere Grenze von Pinus montana 1150 m. Strauchformationen bis
1400. Alpine Formationen 1400—1600 m.

Das Ineinandergreifen der als Grenzen benutzten
Formationen geht aus verschiedenen Zahlen hervor; es

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[377/0409] Alpen. Pyrenäen. Karpathen. Sudeten. gebiet der Fichte, über der in den Hochgebirgen Arve und Lärche an die westuralische Waldregion erinnern. Die sonnigheissen Felsen, die Triften und Labiaten, Cen- taurea- und Rosa-Arten sind längst unter deren Niveau geblieben; Bergwiesen mit ihrem reichen Flor, Moore und Felsen mit alpinen Arten treten an ihre Stelle, bis über der Baumgrenze erst Kniehölzer von Coniferen, Salicineen oder Ericaceen (Rhododendron!) folgen, dann nur noch die Alpenmatten und alpinen Felsformationen. Diese reiche Gliederung soll für die wichtigsten Gebirge hier zusammenhängend in folgender Tabelle kurz dargestellt werden: Pyrenäen. Atlantische immergrüne Formationen bis 400 m. Laubwald herrschend bis 1600 oder 1700 m; Castanea bis 500 oder 800, Quercus Robur bis 1600, Fagus 650—1600, stellenweise bis 1850 m, Abies pectinata bis 1950 m. Nadelwald herrschend von 1600—2200 oder 2400; Picea excelsa 1500—2400; Knieholzregion mit dem obersten Nadelwald oft vereinigt 2200—2400, obere Grenze von Rhododendron ferrugineum, Vaccinium Myrtillus, Empe- trum. Alpine Formationen 2400—2750 (Schneelinie). Alpen. — Tessin. Immergrüne Formationen, zur mediter- ranen Vegetationsregion sub 4 gehörig (Cistus, Erica arborea) bis 300 m. Laubwald herrschend 300—1520 (Grenze der Buche); Ca- stanea bis 900; untere Grenze von Larix 800, im Wallis 1100 m. Nadelwald herrschend 1520 bis 2200; Picea excelsa bis 1800 oder 1950 m. Strauchformationen 2200—2400 mit den obersten Stand- orten von Larix und Cembra. Alpine Formationen 2400—2700, im Engadin und Wallis bis 3000 m. — Algäu. Laubwald herrschend bis 1400 m; Eiche bis 875, Cerealien bis 1040 m; untere Grenze von Larix 910, von Cembra 1530 m zusammen mit den sporadischen obersten Buchen. Nadel- wald herrschend 1400—1750. Strauchformationen 1750—2050, Cem- bra sporadisch bis 1870 m. Alpine Formationen 2050—2660 m (Schneelinie); Vaccinien bis 2275, Salix retusa und herbacea bis 2530, subnivale Stauden bis 2660 m. Siebenbürgens Alpen. Laubwald herrschend bis 1300 (obere Buchengrenze). Nadelwald herrschend bis 1700 m (obere Fichtengrenze). Strauchformationen mit Alnus incana bis 1800 (obere Pinus montana-Grenze). Alpine Formationen 1800—2500. Sudeten. Laubwald herrschend bis 800 m; Quercus bis 400, Pinus silvestris bis 600 m. Nadelwald herrschend bis 1200, gegen Süden bis 1300 m; obere Grenze von Abies pectinata 1000 m, untere Grenze von Pinus montana 1150 m. Strauchformationen bis 1400. Alpine Formationen 1400—1600 m. Das Ineinandergreifen der als Grenzen benutzten Formationen geht aus verschiedenen Zahlen hervor; es

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Zitationshilfe: Drude, Oscar: Handbuch der Pflanzengeographie. Stuttgart, 1890, S. 377. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/drude_pflanzengeographie_1890/409>, abgerufen am 22.11.2024.