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Dohm, Hedwig: Der Jesuitismus im Hausstande. Berlin, 1873.

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Klöße, die sie uns als Beefsteaks hatte oktroyiren wollen,
ungegessen in die Küche zurückschickte.

Der praktische und moralische Gewinn eines wahr-
heitsgetreuen Zeugnisses würde ein ganz außerordentlicher
sein. Das gute Mädchen fände in dem guten Zeugniß
eine wirkliche Belohnung, das schlechte eine Strafe (jedes
Unrecht fordert seine Sühne), und in der Strafe die
Anregung zur Besserung.

Eine Zeit des Kummers und der Noth würde in
vielen Fällen eine Einkehr bewirken.

Das heuchlerische Zeugniß dagegen erweckt in dem
Mädchen eine gewisse Verachtung gegen die Herrschaft,
und dann - warum soll sie sich bessern? Auf Grund
des guten Zeugnisses bekommt sie ja doch einen guten
Dienst, und das häufige "sich verändern" ist auch nicht
ohne Reiz.

So schwindelt sie sich Jahr ein, Jahr aus durch,
Zwietracht und Unbehagen in die Familien tragend, bis
sie endlich mit Hülfe ihrer diebischen Ersparnisse einen
Mann findet, an dem sie dann das Geschäft des
"Zwietracht Säens" fortsetzt.

Man sieht, dieses scheinbar so harmlose und durch
die Sitte fast gebotene "falsche Zeugniß ablegen" ist von
betrübendster Tragweite.

Als weiterer Vorzug der offenen Speisekammer ist

Klöße, die sie uns als Beefsteaks hatte oktroyiren wollen,
ungegessen in die Küche zurückschickte.

Der praktische und moralische Gewinn eines wahr-
heitsgetreuen Zeugnisses würde ein ganz außerordentlicher
sein. Das gute Mädchen fände in dem guten Zeugniß
eine wirkliche Belohnung, das schlechte eine Strafe (jedes
Unrecht fordert seine Sühne), und in der Strafe die
Anregung zur Besserung.

Eine Zeit des Kummers und der Noth würde in
vielen Fällen eine Einkehr bewirken.

Das heuchlerische Zeugniß dagegen erweckt in dem
Mädchen eine gewisse Verachtung gegen die Herrschaft,
und dann – warum soll sie sich bessern? Auf Grund
des guten Zeugnisses bekommt sie ja doch einen guten
Dienst, und das häufige „sich verändern‟ ist auch nicht
ohne Reiz.

So schwindelt sie sich Jahr ein, Jahr aus durch,
Zwietracht und Unbehagen in die Familien tragend, bis
sie endlich mit Hülfe ihrer diebischen Ersparnisse einen
Mann findet, an dem sie dann das Geschäft des
„Zwietracht Säens‟ fortsetzt.

Man sieht, dieses scheinbar so harmlose und durch
die Sitte fast gebotene „falsche Zeugniß ablegen‟ ist von
betrübendster Tragweite.

Als weiterer Vorzug der offenen Speisekammer ist

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[75/0083] Klöße, die sie uns als Beefsteaks hatte oktroyiren wollen, ungegessen in die Küche zurückschickte. Der praktische und moralische Gewinn eines wahr- heitsgetreuen Zeugnisses würde ein ganz außerordentlicher sein. Das gute Mädchen fände in dem guten Zeugniß eine wirkliche Belohnung, das schlechte eine Strafe (jedes Unrecht fordert seine Sühne), und in der Strafe die Anregung zur Besserung. Eine Zeit des Kummers und der Noth würde in vielen Fällen eine Einkehr bewirken. Das heuchlerische Zeugniß dagegen erweckt in dem Mädchen eine gewisse Verachtung gegen die Herrschaft, und dann – warum soll sie sich bessern? Auf Grund des guten Zeugnisses bekommt sie ja doch einen guten Dienst, und das häufige „sich verändern‟ ist auch nicht ohne Reiz. So schwindelt sie sich Jahr ein, Jahr aus durch, Zwietracht und Unbehagen in die Familien tragend, bis sie endlich mit Hülfe ihrer diebischen Ersparnisse einen Mann findet, an dem sie dann das Geschäft des „Zwietracht Säens‟ fortsetzt. Man sieht, dieses scheinbar so harmlose und durch die Sitte fast gebotene „falsche Zeugniß ablegen‟ ist von betrübendster Tragweite. Als weiterer Vorzug der offenen Speisekammer ist

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Zitationshilfe: Dohm, Hedwig: Der Jesuitismus im Hausstande. Berlin, 1873, S. 75. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dohm_jesuitismus_1873/83>, abgerufen am 21.11.2024.