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Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697.

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erwürgen möchte/ und ihme die Tochter entwichen wäre/ mag er derselben auf dem Fuß nachfolgen/ und sie denselben Tag/ unangesehen/ ob gleich etliche Stunden dazwischen verschienen wären/ ümbbringen.

Ita sunt text. ad lit. in L. Patri datur jus occidendi. L. Si eveniet L. nec in ea. L. qvod ait Lex ad L. Jul. de adult.

LXXXI. Es ist auch nicht dran gelegen ob der Vater die Tochter/ oder den/ so die Ehe mit ihr gebrochen/ zum ersten ümbbringet.

Wo er auch eins aus denselben verwundet/ und auf einmahl nicht gar ümgebracht hätte/ soll er ferner mit der That gegen den Verwundeten nicht mehr handeln.

Ita text. est in L. nihil interest. ff. ad L. Jul. de adult.

LXXXII. Aber ein Ehemann hat in solchem Fall nicht so grosse Macht als seine Schwäher/ denn er nicht einen jeglichen/ den er bey seinem Weibe in Ehebruch begreifft/ tödten mag/ sondern allein so geringes Standes sind/ als Kuppler / Schalcksnarren/ Pfeiffer und Sänger: Item die des Ehebruchs/ oder anderer Missethaten vorthin überwunden/ und deshalben mit Urthel condemniret, oder seinem Vater/ oder Mutter/ oder seinen Kindern mit Pflichten oder Treu verwand wären/ mag er/ so er ihrer einen in seinem Hause bey seinem Weibe in dem Ehebruch findet/ entleiben und umbbringen/ und hat darum gar keine Strafeverwirckt.

Ita sonat text. ad literam in L. marito qvoqve ff. ad Leg. Jul. de Adult.

Und so die Söhne dem Vater zu solcher Entleibung geholffen/ hätten sie gleicher Weise keine Strafe verdienet.

LXXXIII. Wann ein Sohn seine Mutter in Ehebruch ergreifft/ hat er nicht gleiche Macht/ wie derselben Ehewirth oder Vater/ de qvo vide

Hippol. de Marsil. in L. 1. §. item Divus n. 3. ff. ad L. Cornel. de Sicariis.

LXXXIV. Wo aber der/ den der Mann also bey seinem Weibe in Ehebruch ergriffen / nicht eine geringe/ schlechte oder leichtfertige Person/ sondern eines ansehnlichen Standes oder Amts wäre/ den die Rechte dem Ehemann nicht zu erwürgen erlauben/ und doch er/ der Ehemann/ aus Bewegung des Zorns denselben zu tode geschlagen hätte/ ist er gleichwol ümb solche Entleibung straffbar / doch kan oder soll ihm das Leben darumb nicht genommen/ sondern er in Ansehung seines billigen Schmertzens der Todes-Strafe erlassen/ und ihm das Land eine Zeitlang zu räumen aufferleget werden.

erwürgen möchte/ und ihme die Tochter entwichen wäre/ mag er derselben auf dem Fuß nachfolgen/ und sie denselben Tag/ unangesehen/ ob gleich etliche Stunden dazwischen verschienen wären/ ümbbringen.

Ita sunt text. ad lit. in L. Patri datur jus occidendi. L. Si eveniet L. nec in ea. L. qvod ait Lex ad L. Jul. de adult.

LXXXI. Es ist auch nicht dran gelegen ob der Vater die Tochter/ oder den/ so die Ehe mit ihr gebrochen/ zum ersten ümbbringet.

Wo er auch eins aus denselben verwundet/ und auf einmahl nicht gar ümgebracht hätte/ soll er ferner mit der That gegen den Verwundeten nicht mehr handeln.

Ita text. est in L. nihil interest. ff. ad L. Jul. de adult.

LXXXII. Aber ein Ehemann hat in solchem Fall nicht so grosse Macht als seine Schwäher/ denn er nicht einen jeglichen/ den er bey seinem Weibe in Ehebruch begreifft/ tödten mag/ sondern allein so geringes Standes sind/ als Kuppler / Schalcksnarren/ Pfeiffer und Sänger: Item die des Ehebruchs/ oder anderer Missethaten vorthin überwunden/ und deshalben mit Urthel condemniret, oder seinem Vater/ oder Mutter/ oder seinen Kindern mit Pflichten oder Treu verwand wären/ mag er/ so er ihrer einen in seinem Hause bey seinem Weibe in dem Ehebruch findet/ entleiben und umbbringen/ und hat darum gar keine Strafeverwirckt.

Ita sonat text. ad literam in L. marito qvoqve ff. ad Leg. Jul. de Adult.

Und so die Söhne dem Vater zu solcher Entleibung geholffen/ hätten sie gleicher Weise keine Strafe verdienet.

LXXXIII. Wann ein Sohn seine Mutter in Ehebruch ergreifft/ hat er nicht gleiche Macht/ wie derselben Ehewirth oder Vater/ de qvo vide

Hippol. de Marsil. in L. 1. §. item Divus n. 3. ff. ad L. Cornel. de Sicariis.

LXXXIV. Wo aber der/ den der Mann also bey seinem Weibe in Ehebruch ergriffen / nicht eine geringe/ schlechte oder leichtfertige Person/ sondern eines ansehnlichen Standes oder Amts wäre/ den die Rechte dem Ehemann nicht zu erwürgen erlauben/ und doch er/ der Ehemann/ aus Bewegung des Zorns denselben zu tode geschlagen hätte/ ist er gleichwol ümb solche Entleibung straffbar / doch kan oder soll ihm das Leben darumb nicht genommen/ sondern er in Ansehung seines billigen Schmertzens der Todes-Strafe erlassen/ und ihm das Land eine Zeitlang zu räumen aufferleget werden.

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erwürgen                      möchte/ und ihme die Tochter entwichen wäre/ mag er derselben auf dem Fuß                      nachfolgen/ und sie denselben Tag/ unangesehen/ ob gleich etliche Stunden                      dazwischen verschienen wären/ ümbbringen.</p>
        <p>Ita sunt text. ad lit. in L. Patri datur jus occidendi. L. Si eveniet L. nec in                      ea. L. qvod ait Lex ad L. Jul. de adult.</p>
        <p>LXXXI. Es ist auch nicht dran gelegen ob der Vater die Tochter/ oder den/ so                      die Ehe mit ihr gebrochen/ zum ersten ümbbringet.</p>
        <p>Wo er auch eins aus denselben verwundet/ und auf einmahl nicht gar ümgebracht                      hätte/ soll er ferner mit der That gegen den Verwundeten nicht mehr                      handeln.</p>
        <p>Ita text. est in L. nihil interest. ff. ad L. Jul. de adult.</p>
        <p>LXXXII. Aber ein Ehemann hat in solchem Fall nicht so grosse Macht als seine                      Schwäher/ denn er nicht einen jeglichen/ den er bey seinem Weibe in Ehebruch                      begreifft/ tödten mag/ sondern allein so geringes Standes sind/ als Kuppler /                      Schalcksnarren/ Pfeiffer und Sänger: Item die des Ehebruchs/ oder anderer                      Missethaten vorthin überwunden/ und deshalben mit Urthel condemniret, oder                      seinem Vater/ oder Mutter/ oder seinen Kindern mit Pflichten oder Treu verwand                      wären/ mag er/ so er ihrer einen in seinem Hause bey seinem Weibe in dem                      Ehebruch findet/ entleiben und umbbringen/ und hat darum gar keine                      Strafeverwirckt.</p>
        <p>Ita sonat text. ad literam in L. marito qvoqve ff. ad Leg. Jul. de Adult.</p>
        <p>Und so die Söhne dem Vater zu solcher Entleibung geholffen/ hätten sie gleicher                      Weise keine Strafe verdienet.</p>
        <p>LXXXIII. Wann ein Sohn seine Mutter in Ehebruch ergreifft/ hat er nicht gleiche                      Macht/ wie derselben Ehewirth oder Vater/ de qvo vide</p>
        <p>Hippol. de Marsil. in L. 1. §. item Divus n. 3. ff. ad L. Cornel. de                      Sicariis.</p>
        <p>LXXXIV. Wo aber der/ den der Mann also bey seinem Weibe in Ehebruch ergriffen /                      nicht eine geringe/ schlechte oder leichtfertige Person/ sondern eines                      ansehnlichen Standes oder Amts wäre/ den die Rechte dem Ehemann nicht zu                      erwürgen erlauben/ und doch er/ der Ehemann/ aus Bewegung des Zorns denselben                      zu tode geschlagen hätte/ ist er gleichwol ümb solche Entleibung straffbar /                      doch kan oder soll ihm das Leben darumb nicht genommen/ sondern er in Ansehung                      seines billigen Schmertzens der Todes-Strafe erlassen/ und ihm das Land eine                      Zeitlang zu räumen aufferleget werden.</p>
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[87/0097] erwürgen möchte/ und ihme die Tochter entwichen wäre/ mag er derselben auf dem Fuß nachfolgen/ und sie denselben Tag/ unangesehen/ ob gleich etliche Stunden dazwischen verschienen wären/ ümbbringen. Ita sunt text. ad lit. in L. Patri datur jus occidendi. L. Si eveniet L. nec in ea. L. qvod ait Lex ad L. Jul. de adult. LXXXI. Es ist auch nicht dran gelegen ob der Vater die Tochter/ oder den/ so die Ehe mit ihr gebrochen/ zum ersten ümbbringet. Wo er auch eins aus denselben verwundet/ und auf einmahl nicht gar ümgebracht hätte/ soll er ferner mit der That gegen den Verwundeten nicht mehr handeln. Ita text. est in L. nihil interest. ff. ad L. Jul. de adult. LXXXII. Aber ein Ehemann hat in solchem Fall nicht so grosse Macht als seine Schwäher/ denn er nicht einen jeglichen/ den er bey seinem Weibe in Ehebruch begreifft/ tödten mag/ sondern allein so geringes Standes sind/ als Kuppler / Schalcksnarren/ Pfeiffer und Sänger: Item die des Ehebruchs/ oder anderer Missethaten vorthin überwunden/ und deshalben mit Urthel condemniret, oder seinem Vater/ oder Mutter/ oder seinen Kindern mit Pflichten oder Treu verwand wären/ mag er/ so er ihrer einen in seinem Hause bey seinem Weibe in dem Ehebruch findet/ entleiben und umbbringen/ und hat darum gar keine Strafeverwirckt. Ita sonat text. ad literam in L. marito qvoqve ff. ad Leg. Jul. de Adult. Und so die Söhne dem Vater zu solcher Entleibung geholffen/ hätten sie gleicher Weise keine Strafe verdienet. LXXXIII. Wann ein Sohn seine Mutter in Ehebruch ergreifft/ hat er nicht gleiche Macht/ wie derselben Ehewirth oder Vater/ de qvo vide Hippol. de Marsil. in L. 1. §. item Divus n. 3. ff. ad L. Cornel. de Sicariis. LXXXIV. Wo aber der/ den der Mann also bey seinem Weibe in Ehebruch ergriffen / nicht eine geringe/ schlechte oder leichtfertige Person/ sondern eines ansehnlichen Standes oder Amts wäre/ den die Rechte dem Ehemann nicht zu erwürgen erlauben/ und doch er/ der Ehemann/ aus Bewegung des Zorns denselben zu tode geschlagen hätte/ ist er gleichwol ümb solche Entleibung straffbar / doch kan oder soll ihm das Leben darumb nicht genommen/ sondern er in Ansehung seines billigen Schmertzens der Todes-Strafe erlassen/ und ihm das Land eine Zeitlang zu räumen aufferleget werden.

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Zitationshilfe: Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697, S. 87. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum02_1697/97>, abgerufen am 22.11.2024.