Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697.hoch geachtet/ und theuer bezahlet. Nunmehr aber haben die Japanische Groß Könige verbothen solche aus dem Reich zu führen/ gestaltsam vor nicht gar langer Zeit zween Sineser Vater und Sohn ans Creutz geschlagen worden: weil der Vater sich unterstanden etliche Japanische Gewehr auffzukauffen/ und mit nach Sina zu nehmen. Denen fünff Japanern/ die ihnen dieselbe hatten verkaufft / wiewohlsie nicht gewustwas die Sineser damit wolten machen/ ward der Kopff abgeschmissen. Ausländischen Potentaten und fürnehmen Herren pflegen sie dennoch Sebel und Dolche zu einen ansehnlichen Praesent zu schencken/ gestaltsam der Jesuit Gagus, in den Indianischen Send Schreiben berichtet der König von Bungo habe ihm Anno 1560. einen künstlich ausgearbeiteten Sebel in einer güldenen Scheiden/ so wie eine Schlange formiret war an den König von Portugal mitgegeben/ desgleichen einen köstlichen Dolchen an den Königlichen Portugallischen Statthalter in Ost Indien/ welche man aber wieder nach Japan zurück geschickt/ weil das Wetter unterwegens den Glantz und die Zierde daran verdorben hatte. Aber sothanen strengen Käyserlichen Verboths ungeachtet / verhandeln doch die Japaner/ üm Geld zu lösen/ den Ausländern die Gewehr heimlich in grosser Anzahl. Varenius in descript. Japoniae pag. 126. XCVI. Wie sie den noch auff den heutigen Tag den Holländern viel derselben ingeheim verkauffen. Und sollen diese Sebel insgemein drey Finger breit und anderthalbe Ehlen lang seyn. Erasm. Francisci im Neupolirten Geschicht-Kunst- und Sitten-Spiegel. lib. 2. disc. 24. pag. 615. XCVII. Montanus schreibt der Japanische Sebel sey dermassen verstählet/ daß er den Europäischen ohne Verletzung der Schneide entzwey hauen kan. XCIIX. Die Türcken halten auch sehr viel auff ihre Sebel/ so sie in ihrer Sprache Kilitz, die Araber aber Seife, und die Lateiner Acinaces nennen/ und werden von den Christen offt theuer bezahlet/ auch vor eine sonderbare Rarität gehalten. Camerar. saepe cit. c. 76. cent. 1. pag. 351. XCIX. Die alte Römische Käyser/ wie auch die Könige bey andern Nationen trugen vergüldete Degen in einer Helffenbeinern Scheide. Hinc illud Virgilii: --- humero simul exuit Ensem Auratum, mira qvem fecerat arte Lycaon, hoch geachtet/ und theuer bezahlet. Nunmehr aber haben die Japanische Groß Könige verbothen solche aus dem Reich zu führen/ gestaltsam vor nicht gar langer Zeit zween Sineser Vater und Sohn ans Creutz geschlagen worden: weil der Vater sich unterstanden etliche Japanische Gewehr auffzukauffen/ und mit nach Sina zu nehmen. Denen fünff Japanern/ die ihnen dieselbe hatten verkaufft / wiewohlsie nicht gewustwas die Sineser damit wolten machen/ ward der Kopff abgeschmissen. Ausländischen Potentaten und fürnehmen Herren pflegen sie dennoch Sebel und Dolche zu einen ansehnlichen Praesent zu schencken/ gestaltsam der Jesuit Gagus, in den Indianischen Send Schreiben berichtet der König von Bungo habe ihm Anno 1560. einen künstlich ausgearbeiteten Sebel in einer güldenen Scheiden/ so wie eine Schlange formiret war an den König von Portugal mitgegeben/ desgleichen einen köstlichen Dolchen an den Königlichen Portugallischen Statthalter in Ost Indien/ welche man aber wieder nach Japan zurück geschickt/ weil das Wetter unterwegens den Glantz und die Zierde daran verdorben hatte. Aber sothanen strengen Käyserlichen Verboths ungeachtet / verhandeln doch die Japaner/ üm Geld zu lösen/ den Ausländern die Gewehr heimlich in grosser Anzahl. Varenius in descript. Japoniae pag. 126. XCVI. Wie sie den noch auff den heutigen Tag den Holländern viel derselben ingeheim verkauffen. Und sollen diese Sebel insgemein drey Finger breit und anderthalbe Ehlen lang seyn. Erasm. Francisci im Neupolirten Geschicht-Kunst- und Sitten-Spiegel. lib. 2. disc. 24. pag. 615. XCVII. Montanus schreibt der Japanische Sebel sey dermassen verstählet/ daß er den Europäischen ohne Verletzung der Schneide entzwey hauen kan. XCIIX. Die Türcken halten auch sehr viel auff ihre Sebel/ so sie in ihrer Sprache Kilitz, die Araber aber Seife, und die Lateiner Acinaces nennen/ und werden von den Christen offt theuer bezahlet/ auch vor eine sonderbare Rarität gehalten. Camerar. saepè cit. c. 76. cent. 1. pag. 351. XCIX. Die alte Römische Käyser/ wie auch die Könige bey andern Nationen trugen vergüldete Degen in einer Helffenbeinern Scheide. Hinc illud Virgilii: --- humero simul exuit Ensem Auratum, mira qvem fecerat arte Lycaon, <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0062" n="52"/> hoch geachtet/ und theuer bezahlet. Nunmehr aber haben die Japanische Groß Könige verbothen solche aus dem Reich zu führen/ gestaltsam vor nicht gar langer Zeit zween Sineser Vater und Sohn ans Creutz geschlagen worden: weil der Vater sich unterstanden etliche Japanische Gewehr auffzukauffen/ und mit nach Sina zu nehmen. Denen fünff Japanern/ die ihnen dieselbe hatten verkaufft / wiewohlsie nicht gewustwas die Sineser damit wolten machen/ ward der Kopff abgeschmissen. Ausländischen Potentaten und fürnehmen Herren pflegen sie dennoch Sebel und Dolche zu einen ansehnlichen Praesent zu schencken/ gestaltsam der Jesuit Gagus, in den Indianischen Send Schreiben berichtet der König von Bungo habe ihm Anno 1560. einen künstlich ausgearbeiteten Sebel in einer güldenen Scheiden/ so wie eine Schlange formiret war an den König von Portugal mitgegeben/ desgleichen einen köstlichen Dolchen an den Königlichen Portugallischen Statthalter in Ost Indien/ welche man aber wieder nach Japan zurück geschickt/ weil das Wetter unterwegens den Glantz und die Zierde daran verdorben hatte. Aber sothanen strengen Käyserlichen Verboths ungeachtet / verhandeln doch die Japaner/ üm Geld zu lösen/ den Ausländern die Gewehr heimlich in grosser Anzahl.</p> <p>Varenius in descript. Japoniae pag. 126.</p> <p>XCVI. Wie sie den noch auff den heutigen Tag den Holländern viel derselben ingeheim verkauffen. Und sollen diese Sebel insgemein drey Finger breit und anderthalbe Ehlen lang seyn.</p> <p>Erasm. Francisci im Neupolirten Geschicht-Kunst- und Sitten-Spiegel. lib. 2. disc. 24. pag. 615.</p> <p>XCVII. Montanus schreibt der Japanische Sebel sey dermassen verstählet/ daß er den Europäischen ohne Verletzung der Schneide entzwey hauen kan.</p> <p>XCIIX. Die Türcken halten auch sehr viel auff ihre Sebel/ so sie in ihrer Sprache Kilitz, die Araber aber Seife, und die Lateiner Acinaces nennen/ und werden von den Christen offt theuer bezahlet/ auch vor eine sonderbare Rarität gehalten.</p> <p>Camerar. saepè cit. c. 76. cent. 1. pag. 351.</p> <p>XCIX. Die alte Römische Käyser/ wie auch die Könige bey andern Nationen trugen vergüldete Degen in einer Helffenbeinern Scheide. Hinc illud Virgilii:</p> <p>--- humero simul exuit Ensem</p> <p>Auratum, mira qvem fecerat arte Lycaon,</p> </div> </body> </text> </TEI> [52/0062]
hoch geachtet/ und theuer bezahlet. Nunmehr aber haben die Japanische Groß Könige verbothen solche aus dem Reich zu führen/ gestaltsam vor nicht gar langer Zeit zween Sineser Vater und Sohn ans Creutz geschlagen worden: weil der Vater sich unterstanden etliche Japanische Gewehr auffzukauffen/ und mit nach Sina zu nehmen. Denen fünff Japanern/ die ihnen dieselbe hatten verkaufft / wiewohlsie nicht gewustwas die Sineser damit wolten machen/ ward der Kopff abgeschmissen. Ausländischen Potentaten und fürnehmen Herren pflegen sie dennoch Sebel und Dolche zu einen ansehnlichen Praesent zu schencken/ gestaltsam der Jesuit Gagus, in den Indianischen Send Schreiben berichtet der König von Bungo habe ihm Anno 1560. einen künstlich ausgearbeiteten Sebel in einer güldenen Scheiden/ so wie eine Schlange formiret war an den König von Portugal mitgegeben/ desgleichen einen köstlichen Dolchen an den Königlichen Portugallischen Statthalter in Ost Indien/ welche man aber wieder nach Japan zurück geschickt/ weil das Wetter unterwegens den Glantz und die Zierde daran verdorben hatte. Aber sothanen strengen Käyserlichen Verboths ungeachtet / verhandeln doch die Japaner/ üm Geld zu lösen/ den Ausländern die Gewehr heimlich in grosser Anzahl.
Varenius in descript. Japoniae pag. 126.
XCVI. Wie sie den noch auff den heutigen Tag den Holländern viel derselben ingeheim verkauffen. Und sollen diese Sebel insgemein drey Finger breit und anderthalbe Ehlen lang seyn.
Erasm. Francisci im Neupolirten Geschicht-Kunst- und Sitten-Spiegel. lib. 2. disc. 24. pag. 615.
XCVII. Montanus schreibt der Japanische Sebel sey dermassen verstählet/ daß er den Europäischen ohne Verletzung der Schneide entzwey hauen kan.
XCIIX. Die Türcken halten auch sehr viel auff ihre Sebel/ so sie in ihrer Sprache Kilitz, die Araber aber Seife, und die Lateiner Acinaces nennen/ und werden von den Christen offt theuer bezahlet/ auch vor eine sonderbare Rarität gehalten.
Camerar. saepè cit. c. 76. cent. 1. pag. 351.
XCIX. Die alte Römische Käyser/ wie auch die Könige bey andern Nationen trugen vergüldete Degen in einer Helffenbeinern Scheide. Hinc illud Virgilii:
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Zitationshilfe: | Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697, S. 52. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum02_1697/62>, abgerufen am 16.02.2025. |