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Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697.

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nennet wurde. Goldast. in not. ad Paraenes. Tyrolis fol. 364. seq, wil man annoch in Frantzösischen une bone Espee einen guten Degen für einen tapffern Edelmann nennet.

Dither in addit. ad Besold. Thes. pract. v. Fechter. pag. 253. & 254.

XC. Zu Venedig ist ein Indianischer Degen/ dessen Thon man eine viertel Stunde hören kan.

Zeiler. Itiner. Galliae pag. 71.

XCI. In der Kunst Kammer zu München ist Hansen von Frunspergs Degen/ dessen Scheide mit eines Frantzofen Haut überzogen/ mit welchen er sich gebalget/ und ausgedingt/ daß der Uberwinder des überwundenen Haut über seine Wehrscheide ziehen solte/ noch auff den heutigen Tag zu sehen.

XCII. Einer Nahmens Theridates kahm nach Rom/ üm den Käyser Neroni auffzuwarten. Als ihm nun damahliger Gewonheit nach/ zugemuthet wurde/ seinen Degen von sich zu geben/ hat er es nicht thun/ sondern viel lieber den Degen in der Scheiden mit Nageln befestigen lassen wollen/ damit man sich nicht zu besorgen haben möchte daß er solchen ausziehen/ und dem Käyser damit Leid thun würde.

Xiphilinus in Nerone.

XCIII. Käyser Galba ob er schon alt und schwach war/ gieng doch/ wenn er reisete/ immer in Degen/ ungeachtet er deswegen ausgelachet wurde.

Petr. Greg. Tholosan. Syntagm. Jur. Univ. lib. 19. c. 5. n. 6.

XCIV. Marcus ein Römer/ des Catonis Sohn/ und Pauli AEmylii Tochtermann/ als er sich in der Schlacht wider die Macedonier tapffer verhalten/ aber seinen Degen drüber verlohren/ hat er nicht geruhet/ biß er denselben/ unter den vielen Erschlagenen mit grosser Gefahr des Lebens/ weil er immer mit den Feinden chargiren muste/ wieder gefunden.

Plutarch. in vita Pauli AEmylii.

XCV. In gantz Orient verfertiget und führet Japan die besten Waffen. Die Sebel allda sind von gewaltig guter Schneide/ also daß in Japan Leute zu finden/ die in einen Streich drey Männer zerhauen können. Und im Verkauffen thun sie gemeiniglich die Probe an einen Sclaven: immassen in der Schiffarth Oliviers von Nord zu lesen ist. Sie sind aber auch fast theuer und werden in hohen Werth gehalten. Maffejus lib. 12. Histor. Indic. fol. 242. setzet daß etliche Schwerdfeger unterweilen die blosse Klinge/ ohne eintzige Zierde und zugehörigen Schmuck auff fünff tausend Ducaten oder Goldgülden halten. Drumb werden sie in allen Morgen Ländern

nennet wurde. Goldast. in not. ad Paraenes. Tyrolis fol. 364. seq, wil man annoch in Frantzösischen une bone Espee einen guten Degen für einen tapffern Edelmann nennet.

Dither in addit. ad Besold. Thes. pract. v. Fechter. pag. 253. & 254.

XC. Zu Venedig ist ein Indianischer Degen/ dessen Thon man eine viertel Stunde hören kan.

Zeiler. Itiner. Galliae pag. 71.

XCI. In der Kunst Kammer zu München ist Hansen von Frunspergs Degen/ dessen Scheide mit eines Frantzofen Haut überzogen/ mit welchen er sich gebalget/ und ausgedingt/ daß der Uberwinder des überwundenen Haut über seine Wehrscheide ziehen solte/ noch auff den heutigen Tag zu sehen.

XCII. Einer Nahmens Theridates kahm nach Rom/ üm den Käyser Neroni auffzuwarten. Als ihm nun damahliger Gewonheit nach/ zugemuthet wurde/ seinen Degen von sich zu geben/ hat er es nicht thun/ sondern viel lieber den Degen in der Scheiden mit Nageln befestigen lassen wollen/ damit man sich nicht zu besorgen haben möchte daß er solchen ausziehen/ und dem Käyser damit Leid thun würde.

Xiphilinus in Nerone.

XCIII. Käyser Galba ob er schon alt und schwach war/ gieng doch/ wenn er reisete/ immer in Degen/ ungeachtet er deswegen ausgelachet wurde.

Petr. Greg. Tholosan. Syntagm. Jur. Univ. lib. 19. c. 5. n. 6.

XCIV. Marcus ein Römer/ des Catonis Sohn/ und Pauli AEmylii Tochtermann/ als er sich in der Schlacht wider die Macedonier tapffer verhalten/ aber seinen Degen drüber verlohren/ hat er nicht geruhet/ biß er denselben/ unter den vielen Erschlagenen mit grosser Gefahr des Lebens/ weil er immer mit den Feinden chargiren muste/ wieder gefunden.

Plutarch. in vita Pauli AEmylii.

XCV. In gantz Orient verfertiget und führet Japan die besten Waffen. Die Sebel allda sind von gewaltig guter Schneide/ also daß in Japan Leute zu finden/ die in einen Streich drey Männer zerhauen können. Und im Verkauffen thun sie gemeiniglich die Probe an einen Sclaven: immassen in der Schiffarth Oliviers von Nord zu lesen ist. Sie sind aber auch fast theuer und werden in hohen Werth gehalten. Maffejus lib. 12. Histor. Indic. fol. 242. setzet daß etliche Schwerdfeger unterweilen die blosse Klinge/ ohne eintzige Zierde und zugehörigen Schmuck auff fünff tausend Ducaten oder Goldgülden halten. Drumb werden sie in allen Morgen Ländern

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nennet wurde. Goldast. in not. ad                      Paraenes. Tyrolis fol. 364. seq, wil man annoch in Frantzösischen une bone Espee                      einen guten Degen für einen tapffern Edelmann nennet.</p>
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        <p>Xiphilinus in Nerone.</p>
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        <p>Petr. Greg. Tholosan. Syntagm. Jur. Univ. lib. 19. c. 5. n. 6.</p>
        <p>XCIV. Marcus ein Römer/ des Catonis Sohn/ und Pauli AEmylii Tochtermann/ als                      er sich in der Schlacht wider die Macedonier tapffer verhalten/ aber seinen                      Degen drüber verlohren/ hat er nicht geruhet/ biß er denselben/ unter den                      vielen Erschlagenen mit grosser Gefahr des Lebens/ weil er immer mit den                      Feinden chargiren muste/ wieder gefunden.</p>
        <p>Plutarch. in vita Pauli AEmylii.</p>
        <p>XCV. In gantz Orient verfertiget und führet Japan die besten Waffen. Die Sebel                      allda sind von gewaltig guter Schneide/ also daß in Japan Leute zu finden/ die                      in einen Streich drey Männer zerhauen können. Und im Verkauffen thun sie                      gemeiniglich die Probe an einen Sclaven: immassen in der Schiffarth Oliviers von                      Nord zu lesen ist. Sie sind aber auch fast theuer und werden in hohen Werth                      gehalten. Maffejus lib. 12. Histor. Indic. fol. 242. setzet daß etliche                      Schwerdfeger unterweilen die blosse Klinge/ ohne eintzige Zierde und                      zugehörigen Schmuck auff fünff tausend Ducaten oder Goldgülden halten. Drumb                      werden sie in allen Morgen Ländern
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[51/0061] nennet wurde. Goldast. in not. ad Paraenes. Tyrolis fol. 364. seq, wil man annoch in Frantzösischen une bone Espee einen guten Degen für einen tapffern Edelmann nennet. Dither in addit. ad Besold. Thes. pract. v. Fechter. pag. 253. & 254. XC. Zu Venedig ist ein Indianischer Degen/ dessen Thon man eine viertel Stunde hören kan. Zeiler. Itiner. Galliae pag. 71. XCI. In der Kunst Kammer zu München ist Hansen von Frunspergs Degen/ dessen Scheide mit eines Frantzofen Haut überzogen/ mit welchen er sich gebalget/ und ausgedingt/ daß der Uberwinder des überwundenen Haut über seine Wehrscheide ziehen solte/ noch auff den heutigen Tag zu sehen. XCII. Einer Nahmens Theridates kahm nach Rom/ üm den Käyser Neroni auffzuwarten. Als ihm nun damahliger Gewonheit nach/ zugemuthet wurde/ seinen Degen von sich zu geben/ hat er es nicht thun/ sondern viel lieber den Degen in der Scheiden mit Nageln befestigen lassen wollen/ damit man sich nicht zu besorgen haben möchte daß er solchen ausziehen/ und dem Käyser damit Leid thun würde. Xiphilinus in Nerone. XCIII. Käyser Galba ob er schon alt und schwach war/ gieng doch/ wenn er reisete/ immer in Degen/ ungeachtet er deswegen ausgelachet wurde. Petr. Greg. Tholosan. Syntagm. Jur. Univ. lib. 19. c. 5. n. 6. XCIV. Marcus ein Römer/ des Catonis Sohn/ und Pauli AEmylii Tochtermann/ als er sich in der Schlacht wider die Macedonier tapffer verhalten/ aber seinen Degen drüber verlohren/ hat er nicht geruhet/ biß er denselben/ unter den vielen Erschlagenen mit grosser Gefahr des Lebens/ weil er immer mit den Feinden chargiren muste/ wieder gefunden. Plutarch. in vita Pauli AEmylii. XCV. In gantz Orient verfertiget und führet Japan die besten Waffen. Die Sebel allda sind von gewaltig guter Schneide/ also daß in Japan Leute zu finden/ die in einen Streich drey Männer zerhauen können. Und im Verkauffen thun sie gemeiniglich die Probe an einen Sclaven: immassen in der Schiffarth Oliviers von Nord zu lesen ist. Sie sind aber auch fast theuer und werden in hohen Werth gehalten. Maffejus lib. 12. Histor. Indic. fol. 242. setzet daß etliche Schwerdfeger unterweilen die blosse Klinge/ ohne eintzige Zierde und zugehörigen Schmuck auff fünff tausend Ducaten oder Goldgülden halten. Drumb werden sie in allen Morgen Ländern

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Zitationshilfe: Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697, S. 51. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum02_1697/61>, abgerufen am 10.05.2024.