Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697.ret. Er bekam siebentzig solcher lästerlicher Weiber gefangen/ die er alle mit einander verbrennen ließ. CCLV. Nach Eroberung der Stadt Böhmischen Broda hat er die Kirche und die darin bey 200. Mann befundene Einwohner/ den Pfarrer/ achtzehen Pfaffen und den Syndicum, Nicolaum Navarram mit Drösche-Flegeln zu rode schlagen und verbrennen lassen. Henr. Roch in der Neuen Böhmischen Chronic. pag. 23. CCLVI. In dem jenigen Theil Virginiens, wo die Werowances regieren/ welche dem Powhatan für ihr Oberhaupt erkennen/ und als einen Kayser respectiren/ läst bemeldter Kayser die Malefiz-Personen durch andere/ und zwar sehr hart/ ja fast Tyrannisch straffen. Etlichen bindet man Hände und Füsse/ wirfft sie darnach in einen Kreiß/ der mit glüenden Kohlen rings herumb ümgeben/ und läst sie alda so lange braten/ biß sie sterben: Unterweilen müssen die Ubelthäter ihre Köpffe auf den Altar legen/ da werden sie mit Prügeln übel zerschlagen. Wenn aber jemand eine grosse Missethat begangen hat/ wird der Thäter an einen Baum gebunden/ woselbst ihm des Königs Trabanten/ mit irdenen Schalen die Glieder abschneiden/ und ins Feuer werffen: Darnach ziehen sie ihm mit eben dergleichen Instrumenten/ auch die Haut ab/ öfnen ihm den Bauch/ und verbrennen ihn sammt den Baum. Auf solche Weise haben sie/ laut ihrer eignen Aussage/ einen Engeländer/ Nahmens Georg Casse, geschändet und hingerichtet. Insgemein aber pflegen sie die Ubelthäter mit Prügeln tapffer abzuschmieren. CCLVII. Von Verbrennen der Leichen in Tartarien, Calicut, Indostan, Tarnassari, Japan: Item Bestattung derselben in Persien und Morenland/ desgleichen in Sina, Tunchin, Korea und Formosa, und wie insonderheit die hinterlassene Wittben sich mit der Leiche ihres Mannes verbrennen lassen/ kan man bey dem Erasmo Francisci in seinem Neupolirten Geschicht-Kunst- und Sitten-Spiegel part. 6. disc. 4. & 5. von fol. 1515. bis 1529. Item in seiner Neuaufgerichteten Liebes-Cammer/ Epist. 245. pag. 643. & seqq. Wie auch bey dem Hugone Linscot in Indianischen Reisebuch cap. 36. Jürgen Anders Sohn in der Oriental. Reise-Beschreibung lib. 3. cap. 14. pag. 209. Mandels Loh fol. 12 in seinen Schreiben an Herrn Olearium wegen Ost-Indien/ und andern/ mit mehrern lesen. ret. Er bekam siebentzig solcher lästerlicher Weiber gefangen/ die er alle mit einander verbrennen ließ. CCLV. Nach Eroberung der Stadt Böhmischen Broda hat er die Kirche und die darin bey 200. Mann befundene Einwohner/ den Pfarrer/ achtzehen Pfaffen und den Syndicum, Nicolaum Navarram mit Drösche-Flegeln zu rode schlagen und verbrennen lassen. Henr. Roch in der Neuen Böhmischen Chronic. pag. 23. CCLVI. In dem jenigen Theil Virginiens, wo die Werowances regieren/ welche dem Powhatan für ihr Oberhaupt erkennen/ und als einen Kayser respectiren/ läst bemeldter Kayser die Malefiz-Personen durch andere/ und zwar sehr hart/ ja fast Tyrannisch straffen. Etlichen bindet man Hände und Füsse/ wirfft sie darnach in einen Kreiß/ der mit glüenden Kohlen rings herumb ümgeben/ und läst sie alda so lange braten/ biß sie sterben: Unterweilen müssen die Ubelthäter ihre Köpffe auf den Altar legen/ da werden sie mit Prügeln übel zerschlagen. Wenn aber jemand eine grosse Missethat begangen hat/ wird der Thäter an einen Baum gebunden/ woselbst ihm des Königs Trabanten/ mit irdenen Schalen die Glieder abschneiden/ und ins Feuer werffen: Darnach ziehen sie ihm mit eben dergleichen Instrumenten/ auch die Haut ab/ öfnen ihm den Bauch/ und verbrennen ihn sammt den Baum. Auf solche Weise haben sie/ laut ihrer eignen Aussage/ einen Engeländer/ Nahmens Georg Casse, geschändet und hingerichtet. Insgemein aber pflegen sie die Ubelthäter mit Prügeln tapffer abzuschmieren. CCLVII. Von Verbrennen der Leichen in Tartarien, Calicut, Indostan, Tarnassari, Japan: Item Bestattung derselben in Persien und Morenland/ desgleichen in Sina, Tunchin, Korea und Formosa, und wie insonderheit die hinterlassene Wittben sich mit der Leiche ihres Mannes verbrennen lassen/ kan man bey dem Erasmo Francisci in seinem Neupolirten Geschicht-Kunst- und Sitten-Spiegel part. 6. disc. 4. & 5. von fol. 1515. bis 1529. Item in seiner Neuaufgerichteten Liebes-Cammer/ Epist. 245. pag. 643. & seqq. Wie auch bey dem Hugone Linscot in Indianischen Reisebuch cap. 36. Jürgen Anders Sohn in der Oriental. Reise-Beschreibung lib. 3. cap. 14. pag. 209. Mandels Loh fol. 12 in seinen Schreiben an Herrn Olearium wegen Ost-Indien/ und andern/ mit mehrern lesen. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0589" n="579"/> ret. Er bekam siebentzig solcher lästerlicher Weiber gefangen/ die er alle mit einander verbrennen ließ.</p> <p>CCLV. Nach Eroberung der Stadt Böhmischen Broda hat er die Kirche und die darin bey 200. Mann befundene Einwohner/ den Pfarrer/ achtzehen Pfaffen und den Syndicum, Nicolaum Navarram mit Drösche-Flegeln zu rode schlagen und verbrennen lassen.</p> <p>Henr. Roch in der Neuen Böhmischen Chronic. pag. 23.</p> <p>CCLVI. In dem jenigen Theil Virginiens, wo die Werowances regieren/ welche dem Powhatan für ihr Oberhaupt erkennen/ und als einen Kayser respectiren/ läst bemeldter Kayser die Malefiz-Personen durch andere/ und zwar sehr hart/ ja fast Tyrannisch straffen. Etlichen bindet man Hände und Füsse/ wirfft sie darnach in einen Kreiß/ der mit glüenden Kohlen rings herumb ümgeben/ und läst sie alda so lange braten/ biß sie sterben: Unterweilen müssen die Ubelthäter ihre Köpffe auf den Altar legen/ da werden sie mit Prügeln übel zerschlagen. Wenn aber jemand eine grosse Missethat begangen hat/ wird der Thäter an einen Baum gebunden/ woselbst ihm des Königs Trabanten/ mit irdenen Schalen die Glieder abschneiden/ und ins Feuer werffen: Darnach ziehen sie ihm mit eben dergleichen Instrumenten/ auch die Haut ab/ öfnen ihm den Bauch/ und verbrennen ihn sammt den Baum. Auf solche Weise haben sie/ laut ihrer eignen Aussage/ einen Engeländer/ Nahmens Georg Casse, geschändet und hingerichtet. Insgemein aber pflegen sie die Ubelthäter mit Prügeln tapffer abzuschmieren.</p> <p>CCLVII. Von Verbrennen der Leichen in Tartarien, Calicut, Indostan, Tarnassari, Japan: Item Bestattung derselben in Persien und Morenland/ desgleichen in Sina, Tunchin, Korea und Formosa, und wie insonderheit die hinterlassene Wittben sich mit der Leiche ihres Mannes verbrennen lassen/ kan man bey dem Erasmo Francisci in seinem Neupolirten Geschicht-Kunst- und Sitten-Spiegel part. 6. disc. 4. & 5. von fol. 1515. bis 1529.</p> <p>Item in seiner Neuaufgerichteten Liebes-Cammer/ Epist. 245. pag. 643. & seqq.</p> <p>Wie auch bey dem Hugone Linscot in Indianischen Reisebuch cap. 36.</p> <p>Jürgen Anders Sohn in der Oriental. Reise-Beschreibung lib. 3. cap. 14. pag. 209.</p> <p>Mandels Loh fol. 12 in seinen Schreiben an Herrn Olearium wegen Ost-Indien/ und andern/ mit mehrern lesen.</p> </div> </body> </text> </TEI> [579/0589]
ret. Er bekam siebentzig solcher lästerlicher Weiber gefangen/ die er alle mit einander verbrennen ließ.
CCLV. Nach Eroberung der Stadt Böhmischen Broda hat er die Kirche und die darin bey 200. Mann befundene Einwohner/ den Pfarrer/ achtzehen Pfaffen und den Syndicum, Nicolaum Navarram mit Drösche-Flegeln zu rode schlagen und verbrennen lassen.
Henr. Roch in der Neuen Böhmischen Chronic. pag. 23.
CCLVI. In dem jenigen Theil Virginiens, wo die Werowances regieren/ welche dem Powhatan für ihr Oberhaupt erkennen/ und als einen Kayser respectiren/ läst bemeldter Kayser die Malefiz-Personen durch andere/ und zwar sehr hart/ ja fast Tyrannisch straffen. Etlichen bindet man Hände und Füsse/ wirfft sie darnach in einen Kreiß/ der mit glüenden Kohlen rings herumb ümgeben/ und läst sie alda so lange braten/ biß sie sterben: Unterweilen müssen die Ubelthäter ihre Köpffe auf den Altar legen/ da werden sie mit Prügeln übel zerschlagen. Wenn aber jemand eine grosse Missethat begangen hat/ wird der Thäter an einen Baum gebunden/ woselbst ihm des Königs Trabanten/ mit irdenen Schalen die Glieder abschneiden/ und ins Feuer werffen: Darnach ziehen sie ihm mit eben dergleichen Instrumenten/ auch die Haut ab/ öfnen ihm den Bauch/ und verbrennen ihn sammt den Baum. Auf solche Weise haben sie/ laut ihrer eignen Aussage/ einen Engeländer/ Nahmens Georg Casse, geschändet und hingerichtet. Insgemein aber pflegen sie die Ubelthäter mit Prügeln tapffer abzuschmieren.
CCLVII. Von Verbrennen der Leichen in Tartarien, Calicut, Indostan, Tarnassari, Japan: Item Bestattung derselben in Persien und Morenland/ desgleichen in Sina, Tunchin, Korea und Formosa, und wie insonderheit die hinterlassene Wittben sich mit der Leiche ihres Mannes verbrennen lassen/ kan man bey dem Erasmo Francisci in seinem Neupolirten Geschicht-Kunst- und Sitten-Spiegel part. 6. disc. 4. & 5. von fol. 1515. bis 1529.
Item in seiner Neuaufgerichteten Liebes-Cammer/ Epist. 245. pag. 643. & seqq.
Wie auch bey dem Hugone Linscot in Indianischen Reisebuch cap. 36.
Jürgen Anders Sohn in der Oriental. Reise-Beschreibung lib. 3. cap. 14. pag. 209.
Mandels Loh fol. 12 in seinen Schreiben an Herrn Olearium wegen Ost-Indien/ und andern/ mit mehrern lesen.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum02_1697 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum02_1697/589 |
Zitationshilfe: | Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697, S. 579. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum02_1697/589>, abgerufen am 26.06.2024. |