bringen konte/ auch deshalber als Thoren und Narren verlacht wurden/ daß sie sich eines so geringen Dinges halber/ ein Gewissen machten / das Räuchern vor Sünde hielten/ und lieber das Leben verlieren/ als ein wenig Saltz und Weyranch auf glüende Kohlen werffen wolten.
Lactantius lib. V. c. 19.
LIII. Welches aber doch den Heyden nicht allemahl gelungen/ in dem zwar die Flamme/ wie bey dem Martyrer Barlaamo, und der Cyrillae geschehen/ die Hände gantz umbgeben/ aber doch dieselbe in geringsten nicht beschädiget.
Basilius Magnus Sermone de Barlaamo.Martyrolog. Rom. III. Non. Julii.
LIV. Der Blutrichter Sentenz hierbey war/ wie Prudentius in passione Vincentii anführet) diese:
Hoc namqve decretum cape,Aut Ara thure e cesprite,Precanda jam nunc est tibi,Aut mora luenda est sangvine!
LV. Zu weilen gebrauchten sie sich auch wohl darbey gelinder und schmeichelnder Worte/ umb sie in Güte darzu zu bereden. Hinc elegans est locus in passione Eulaliae:
Aut gladio feriere caput &c.
Haecrogo, qvis labor est fugere,
Si modicum salis, eminulis
Thuris & exigunm digitis
Tangere virgo benigna velis,
Poena qvae vis procul abfuerit.
LVI. Aber jener antwortete ihnen recht: Nesciunt, qvantum sit nefas adorare aliud, qvaeterqvam Deum, qvi condidit Coelum atqve terram!
LVII. Man findet auch daß etliche der Christen in Nachen oder Kahne/ die mit Werck und Pech zugerichtet und angefüllet/ aufs Wasser gesetzt/ die Nachen oder Kahne hernachmahls angesteckt worden/ worinnen sie hernach also jämmerlich zu Pulver verbrannt sind. Exempla vide apud Gallonium de Martyr. Cruciat. pag. 353. & 354. in welchem tractat auch die Figuren obiger grausamen Hinrichtungen von pag. 330. bis 338. und von 366. bis 370. zu finden und zu sehen sind.
LVIII. Christina eine Gottselige Jungfer wolte den Götzen nicht opffern/ drum ließ sie der Richter in eine eiserne Wiegen/ so voll mit Oel/ Hartz /
bringen konte/ auch deshalber als Thoren und Narren verlacht wurden/ daß sie sich eines so geringen Dinges halber/ ein Gewissen machten / das Räuchern vor Sünde hielten/ und lieber das Leben verlieren/ als ein wenig Saltz und Weyranch auf glüende Kohlen werffen wolten.
Lactantius lib. V. c. 19.
LIII. Welches aber doch den Heyden nicht allemahl gelungen/ in dem zwar die Flamme/ wie bey dem Martyrer Barlaamo, und der Cyrillae geschehen/ die Hände gantz umbgeben/ aber doch dieselbe in geringsten nicht beschädiget.
Basilius Magnus Sermone de Barlaamo.Martyrolog. Rom. III. Non. Julii.
LIV. Der Blutrichter Sentenz hierbey war/ wie Prudentius in passione Vincentii anführet) diese:
Hoc namqve decretum cape,Aut Ara thure è cesprite,Precanda jam nunc est tibi,Aut mora luenda est sangvine!
LV. Zu weilen gebrauchten sie sich auch wohl darbey gelinder und schmeichelnder Worte/ umb sie in Güte darzu zu bereden. Hinc elegans est locus in passione Eulaliae:
Aut gladio feriere caput &c.
Haecrogo, qvis labor est fugere,
Si modicum salis, eminulis
Thuris & exigunm digitis
Tangere virgo benigna velis,
Poena qvae vis procul abfuerit.
LVI. Aber jener antwortete ihnen recht: Nesciunt, qvantum sit nefas adorare aliud, qvaeterqvam Deum, qvi condidit Coelum atqve terram!
LVII. Man findet auch daß etliche der Christen in Nachen oder Kahne/ die mit Werck und Pech zugerichtet und angefüllet/ aufs Wasser gesetzt/ die Nachen oder Kahne hernachmahls angesteckt worden/ worinnen sie hernach also jämmerlich zu Pulver verbrannt sind. Exempla vide apud Gallonium de Martyr. Cruciat. pag. 353. & 354. in welchem tractat auch die Figuren obiger grausamen Hinrichtungen von pag. 330. bis 338. und von 366. bis 370. zu finden und zu sehen sind.
LVIII. Christina eine Gottselige Jungfer wolte den Götzen nicht opffern/ drum ließ sie der Richter in eine eiserne Wiegen/ so voll mit Oel/ Hartz /
<TEI><text><body><div><p><pbfacs="#f0553"n="543"/>
bringen konte/ auch deshalber als Thoren und Narren verlacht wurden/ daß sie sich eines so geringen Dinges halber/ ein Gewissen machten / das Räuchern vor Sünde hielten/ und lieber das Leben verlieren/ als ein wenig Saltz und Weyranch auf glüende Kohlen werffen wolten.</p><p>Lactantius lib. V. c. 19.</p><p>LIII. Welches aber doch den Heyden nicht allemahl gelungen/ in dem zwar die Flamme/ wie bey dem Martyrer Barlaamo, und der Cyrillae geschehen/ die Hände gantz umbgeben/ aber doch dieselbe in geringsten nicht beschädiget.</p><l>Basilius Magnus Sermone de Barlaamo.</l><l>Martyrolog. Rom. III. Non. Julii.</l><p>LIV. Der Blutrichter Sentenz hierbey war/ wie Prudentius in passione Vincentii anführet) diese:</p><l>Hoc namqve decretum cape,</l><l>Aut Ara thure è cesprite,</l><l>Precanda jam nunc est tibi,</l><l>Aut mora luenda est sangvine!</l><p>LV. Zu weilen gebrauchten sie sich auch wohl darbey gelinder und schmeichelnder Worte/ umb sie in Güte darzu zu bereden. Hinc elegans est locus in passione Eulaliae:</p><p>Aut gladio feriere caput &c.</p><p>Haecrogo, qvis labor est fugere,</p><p>Si modicum salis, eminulis</p><p>Thuris & exigunm digitis</p><p>Tangere virgo benigna velis,</p><p>Poena qvae vis procul abfuerit.</p><p>LVI. Aber jener antwortete ihnen recht: Nesciunt, qvantum sit nefas adorare aliud, qvaeterqvam Deum, qvi condidit Coelum atqve terram!</p><p>LVII. Man findet auch daß etliche der Christen in Nachen oder Kahne/ die mit Werck und Pech zugerichtet und angefüllet/ aufs Wasser gesetzt/ die Nachen oder Kahne hernachmahls angesteckt worden/ worinnen sie hernach also jämmerlich zu Pulver verbrannt sind. Exempla vide apud Gallonium de Martyr. Cruciat. pag. 353. & 354. in welchem tractat auch die Figuren obiger grausamen Hinrichtungen von pag. 330. bis 338. und von 366. bis 370. zu finden und zu sehen sind.</p><p>LVIII. Christina eine Gottselige Jungfer wolte den Götzen nicht opffern/ drum ließ sie der Richter in eine eiserne Wiegen/ so voll mit Oel/ Hartz /
</p></div></body></text></TEI>
[543/0553]
bringen konte/ auch deshalber als Thoren und Narren verlacht wurden/ daß sie sich eines so geringen Dinges halber/ ein Gewissen machten / das Räuchern vor Sünde hielten/ und lieber das Leben verlieren/ als ein wenig Saltz und Weyranch auf glüende Kohlen werffen wolten.
Lactantius lib. V. c. 19.
LIII. Welches aber doch den Heyden nicht allemahl gelungen/ in dem zwar die Flamme/ wie bey dem Martyrer Barlaamo, und der Cyrillae geschehen/ die Hände gantz umbgeben/ aber doch dieselbe in geringsten nicht beschädiget.
Basilius Magnus Sermone de Barlaamo. Martyrolog. Rom. III. Non. Julii. LIV. Der Blutrichter Sentenz hierbey war/ wie Prudentius in passione Vincentii anführet) diese:
Hoc namqve decretum cape, Aut Ara thure è cesprite, Precanda jam nunc est tibi, Aut mora luenda est sangvine! LV. Zu weilen gebrauchten sie sich auch wohl darbey gelinder und schmeichelnder Worte/ umb sie in Güte darzu zu bereden. Hinc elegans est locus in passione Eulaliae:
Aut gladio feriere caput &c.
Haecrogo, qvis labor est fugere,
Si modicum salis, eminulis
Thuris & exigunm digitis
Tangere virgo benigna velis,
Poena qvae vis procul abfuerit.
LVI. Aber jener antwortete ihnen recht: Nesciunt, qvantum sit nefas adorare aliud, qvaeterqvam Deum, qvi condidit Coelum atqve terram!
LVII. Man findet auch daß etliche der Christen in Nachen oder Kahne/ die mit Werck und Pech zugerichtet und angefüllet/ aufs Wasser gesetzt/ die Nachen oder Kahne hernachmahls angesteckt worden/ worinnen sie hernach also jämmerlich zu Pulver verbrannt sind. Exempla vide apud Gallonium de Martyr. Cruciat. pag. 353. & 354. in welchem tractat auch die Figuren obiger grausamen Hinrichtungen von pag. 330. bis 338. und von 366. bis 370. zu finden und zu sehen sind.
LVIII. Christina eine Gottselige Jungfer wolte den Götzen nicht opffern/ drum ließ sie der Richter in eine eiserne Wiegen/ so voll mit Oel/ Hartz /
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697, S. 543. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum02_1697/553>, abgerufen am 26.06.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.