Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697.CXI. Daniel Heinsius Aristarcho ad Nonnum c. 9. & 28. Marcus Velserus Augustanus (qvem laudat Jacob Gretser lib. 1. de Cruce c. 29.) und Sebastianus Baradinus in concordia Evangelica halten davor/ es seyen die Buchstaben eingeschnitten gewesen/ daß man sie desto besser hätte sehen und lesen können. CXII. Hingegen wollen Claudius Salmasius libro de modo Usurarum p. 974. seq. & Epist. 1. de Cruce pag. 366. Item Balduinus Walaeus Commentario perpetuo ad Evangelia p. 989. & 990. behaupten/ daß die Tafel/ drauf der Titul gesetzet/ erst mit Bleyweiß/ Gips oder Kreiden weis gemacht/ hernach aber schwartze Buchstaben mit Dinten drauf geschrieben worden/ wie ohne dem bey den Griechen und Römern gebräuchlich war: die ersten hiessen solche Tafel [Greek words], teste Hesychio, die Letztern aber ALBUM. Kipping lib. 2. Antiq. Rom. c. 3. dist. 7. Rudolph. Gotfr. Knichen op. pol. tom. 1. lib. 2. part. 1. c. 13. th. 17. pag. 701.CXIII. Denen auch die Worte der Evangelisten zu statten kommen/ die einmütig sagen/ daß die Ursache des HErrn Christi Creutzigung auf solche Tafel geschrieben worden. CXIV. Titulum Sanctae Crucis, seu Historiam & Mysterium tituli Sanctae Crucis Domini nostri Jesu Christi hat ein Jesuit Nahmens Honoratus Nicqvetus beschrieben und heraus gegeben/ so Anno 1670. zu Antwerpen gedruckt Christo über das Haupt angehefftet worden/ von Buxbäumen Holtz gewesen/ in welcher Meynung auch Venerabilis Beda ist: aber die Glossa in Clementinam prinam de Summa Trinitate spricht/ es sey Oelbäumen Holtz gewesen: Doch wiederleget Niqvetus solches/ und saget/ gleich wie das gantze Creutz Christi von Eichenholtz/ also sey auch die Uberschrifft dergleichen gewesen. CXV. Ferner stünde bey dem Johanne am 19. Capitel v. 19. daß Pilatus den Titul oder die Uberschrifft geschrieben/ und solche aufs Creutze gesetzet. Und im 22. vers. lauteten die Worte: Pilatus antwortete: Was ich geschrieben habe/ das habe ich geschrieben: draus abzunehmen/ als wenn ietztgedachter Land-Pfleger beydes das Schreiben und Aufsetzen des Titels selber verrichtet hätte: Zumahl da bey den Römern gebräuchlich war/ daß der Judex das End-Urthel auf eine Tafel schreiben und aussprechen muste; CXI. Daniel Heinsius Aristarcho ad Nonnum c. 9. & 28. Marcus Velserus Augustanus (qvem laudat Jacob Gretser lib. 1. de Cruce c. 29.) und Sebastianus Baradinus in concordia Evangelica halten davor/ es seyen die Buchstaben eingeschnitten gewesen/ daß man sie desto besser hätte sehen und lesen können. CXII. Hingegen wollen Claudius Salmasius libro de modo Usurarum p. 974. seq. & Epist. 1. de Cruce pag. 366. Item Balduinus Walaeus Commentario perpetuo ad Evangelia p. 989. & 990. behaupten/ daß die Tafel/ drauf der Titul gesetzet/ erst mit Bleyweiß/ Gips oder Kreiden weis gemacht/ hernach aber schwartze Buchstaben mit Dinten drauf geschrieben worden/ wie ohne dem bey den Griechen und Römern gebräuchlich war: die ersten hiessen solche Tafel [Greek words], teste Hesychio, die Letztern aber ALBUM. Kipping lib. 2. Antiq. Rom. c. 3. dist. 7. Rudolph. Gotfr. Knichen op. pol. tom. 1. lib. 2. part. 1. c. 13. th. 17. pag. 701.CXIII. Denen auch die Worte der Evangelisten zu statten kommen/ die einmütig sagen/ daß die Ursache des HErrn Christi Creutzigung auf solche Tafel geschrieben worden. CXIV. Titulum Sanctae Crucis, seu Historiam & Mysterium tituli Sanctae Crucis Domini nostri Jesu Christi hat ein Jesuit Nahmens Honoratus Nicqvetus beschrieben und heraus gegeben/ so Anno 1670. zu Antwerpen gedruckt Christo über das Haupt angehefftet worden/ von Buxbäumen Holtz gewesen/ in welcher Meynung auch Venerabilis Beda ist: aber die Glossa in Clementinam prinam de Summa Trinitate spricht/ es sey Oelbäumen Holtz gewesen: Doch wiederleget Niqvetus solches/ und saget/ gleich wie das gantze Creutz Christi von Eichenholtz/ also sey auch die Uberschrifft dergleichen gewesen. CXV. Ferner stünde bey dem Johanne am 19. Capitel v. 19. daß Pilatus den Titul oder die Uberschrifft geschrieben/ und solche aufs Creutze gesetzet. Und im 22. vers. lauteten die Worte: Pilatus antwortete: Was ich geschrieben habe/ das habe ich geschrieben: draus abzunehmen/ als wenn ietztgedachter Land-Pfleger beydes das Schreiben und Aufsetzen des Titels selber verrichtet hätte: Zumahl da bey den Römern gebräuchlich war/ daß der Judex das End-Urthel auf eine Tafel schreiben und aussprechen muste; <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0528" n="518"/> <p>CXI. Daniel Heinsius Aristarcho ad Nonnum c. 9. & 28.</p> <p>Marcus Velserus Augustanus (qvem laudat Jacob Gretser lib. 1. de Cruce c. 29.) und Sebastianus Baradinus in concordia Evangelica halten davor/ es seyen die Buchstaben eingeschnitten gewesen/ daß man sie desto besser hätte sehen und lesen können.</p> <p>CXII. 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Titulum Sanctae Crucis, seu Historiam & Mysterium tituli Sanctae Crucis Domini nostri Jesu Christi hat ein Jesuit Nahmens Honoratus Nicqvetus beschrieben und heraus gegeben/ so Anno 1670. zu Antwerpen gedruckt Christo über das Haupt angehefftet worden/ von Buxbäumen Holtz gewesen/ in welcher Meynung auch Venerabilis Beda ist: aber die Glossa in Clementinam prinam de Summa Trinitate spricht/ es sey Oelbäumen Holtz gewesen: Doch wiederleget Niqvetus solches/ und saget/ gleich wie das gantze Creutz Christi von Eichenholtz/ also sey auch die Uberschrifft dergleichen gewesen.</p> <p>CXV. Ferner stünde bey dem Johanne am 19. Capitel v. 19. daß Pilatus den Titul oder die Uberschrifft geschrieben/ und solche aufs Creutze gesetzet. 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CXI. Daniel Heinsius Aristarcho ad Nonnum c. 9. & 28.
Marcus Velserus Augustanus (qvem laudat Jacob Gretser lib. 1. de Cruce c. 29.) und Sebastianus Baradinus in concordia Evangelica halten davor/ es seyen die Buchstaben eingeschnitten gewesen/ daß man sie desto besser hätte sehen und lesen können.
CXII. Hingegen wollen Claudius Salmasius libro de modo Usurarum p. 974. seq. & Epist. 1. de Cruce pag. 366.
Item Balduinus Walaeus Commentario perpetuo ad Evangelia p. 989. & 990. behaupten/ daß die Tafel/ drauf der Titul gesetzet/ erst mit Bleyweiß/ Gips oder Kreiden weis gemacht/ hernach aber schwartze Buchstaben mit Dinten drauf geschrieben worden/ wie ohne dem bey den Griechen und Römern gebräuchlich war: die ersten hiessen solche Tafel [Greek words], teste Hesychio, die Letztern aber ALBUM.
Kipping lib. 2. Antiq. Rom. c. 3. dist. 7. Rudolph. Gotfr. Knichen op. pol. tom. 1. lib. 2. part. 1. c. 13. th. 17. pag. 701. CXIII. Denen auch die Worte der Evangelisten zu statten kommen/ die einmütig sagen/ daß die Ursache des HErrn Christi Creutzigung auf solche Tafel geschrieben worden.
CXIV. Titulum Sanctae Crucis, seu Historiam & Mysterium tituli Sanctae Crucis Domini nostri Jesu Christi hat ein Jesuit Nahmens Honoratus Nicqvetus beschrieben und heraus gegeben/ so Anno 1670. zu Antwerpen gedruckt Christo über das Haupt angehefftet worden/ von Buxbäumen Holtz gewesen/ in welcher Meynung auch Venerabilis Beda ist: aber die Glossa in Clementinam prinam de Summa Trinitate spricht/ es sey Oelbäumen Holtz gewesen: Doch wiederleget Niqvetus solches/ und saget/ gleich wie das gantze Creutz Christi von Eichenholtz/ also sey auch die Uberschrifft dergleichen gewesen.
CXV. Ferner stünde bey dem Johanne am 19. Capitel v. 19. daß Pilatus den Titul oder die Uberschrifft geschrieben/ und solche aufs Creutze gesetzet. Und im 22. vers. lauteten die Worte: Pilatus antwortete: Was ich geschrieben habe/ das habe ich geschrieben: draus abzunehmen/ als wenn ietztgedachter Land-Pfleger beydes das Schreiben und Aufsetzen des Titels selber verrichtet hätte: Zumahl da bey den Römern gebräuchlich war/ daß der Judex das End-Urthel auf eine Tafel schreiben und aussprechen muste;
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