Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697.Krieg / drumb liessen ihn die Reichs-Fürsten gefangen nehmen und tödten. hierauf vertrugen sich die beyden Brüder miteinander/ und weil Teutebert in einer Schlacht den Kürtzern gezogen/ muste er seinen Bruder Diterichen herausgeben. Dieser Dieterich lebte ausser den Ehestand in Hurerey/ hatte etliche Bastarten gezeuget/ um deßwillen ihn Columbanus ein Münch aus Irrland seines bösen Lebens straffte/ solches thät auch Desiderius Bischoff zu Vienna am Rhodan. Aber die Brunehild verschaffte/ daß Columbanus aus dem Land verjagt/ Desiderius aber mit Steinen zu tod geworffen ward. Diese Königin Brunhild eine rechte Höllische Furia beredete nicht lange hernach König Diterichen/ Theutebert der in Lothringen regierte/ wäre nicht sein rechter Bruder/ sondern im Ehebruch empfangen/ darumb ihn Dieterich mit Krieg angriff/ und kam nicht weit von Cölln zu einem blutigen Treffen. Theutebert verlohr das Feld/ flohe in die Stadt Cölln/ rüstete sich von neuen zum Krieg/ wurd abermahl geschlagen / gefangen/ und aus Befehl seiner Groß Mutter der Brunhilden getödtet. König Dieterich schickte des Theuteberts Kinder zu der Brunhilden/ welche sie alle bis auf eine Tochter die Diterich vor sich behalten und weil sie sehr schön zur Gemahlin nehmen wolte. Denn er nicht glaubte daß Theutebert des Mägdleins Vater wäre. Diese Heyrath wolte die Brunhild nicht gestatten/ daher zwischen ihr und dem König ein Wiederwill entstand bis Brunhild ihre Gelegenheit ersahe/ König Diterichen der aus dem Bade kam einen vergifften Trunck gab daran er starb/ als er 17. Jahr regieret hatte. Es verließ dieser König Dieterich unter andern einen Bastart Sohn/ der Sigebert hieß/ der vermeinte seines Vaters Reich zu behaupten: Aber König Lotharius zu Paris überzog und fieng ihn/ wie auch das alte böse Weib die Brunhild die so viel Jammers in Franckreich angerichtet/ da ward sie auf einen Reichs-Tag angeklaget/ daß sie zehen Personen aus Königlichen Fränckischen Geblüte ümbs Leben gebracht hätte/ drauf so fiel das Urthel daß man sie einem wilden Pferde mit den Händen und Haaren an den Schweif binden solte/ welches auch geschahe und sie also zu tod geschleifft worden. Es melden etliche aus den Frantzösischen Scribenten sie sey erstlich mit Prügeln übel zerschlagen/ hernach ihr die rechte Hand und Fuß abgehauen/ zuletzt / vbgemeldeter massen/ geschleifft worden. Sie ist Athenhilds der West-Gothen in Hispanien Tochter gewesen/ hat Franckreich etliche zwantzig Jahr betrübt und endlich ihren Lohn bekommen. Krieg / drumb liessen ihn die Reichs-Fürsten gefangen nehmen und tödten. hierauf vertrugen sich die beyden Brüder miteinander/ und weil Teutebert in einer Schlacht den Kürtzern gezogen/ muste er seinen Bruder Diterichen herausgeben. Dieser Dieterich lebte ausser den Ehestand in Hurerey/ hatte etliche Bastarten gezeuget/ um deßwillen ihn Columbanus ein Münch aus Irrland seines bösen Lebens straffte/ solches thät auch Desiderius Bischoff zu Vienna am Rhodan. Aber die Brunehild verschaffte/ daß Columbanus aus dem Land verjagt/ Desiderius aber mit Steinen zu tod geworffen ward. Diese Königin Brunhild eine rechte Höllische Furia beredete nicht lange hernach König Diterichen/ Theutebert der in Lothringen regierte/ wäre nicht sein rechter Bruder/ sondern im Ehebruch empfangen/ darumb ihn Dieterich mit Krieg angriff/ und kam nicht weit von Cölln zu einem blutigen Treffen. Theutebert verlohr das Feld/ flohe in die Stadt Cölln/ rüstete sich von neuen zum Krieg/ wurd abermahl geschlagen / gefangen/ und aus Befehl seiner Groß Mutter der Brunhilden getödtet. König Dieterich schickte des Theuteberts Kinder zu der Brunhilden/ welche sie alle bis auf eine Tochter die Diterich vor sich behalten und weil sie sehr schön zur Gemahlin nehmen wolte. Denn er nicht glaubte daß Theutebert des Mägdleins Vater wäre. Diese Heyrath wolte die Brunhild nicht gestatten/ daher zwischen ihr und dem König ein Wiederwill entstand bis Brunhild ihre Gelegenheit ersahe/ König Diterichen der aus dem Bade kam einen vergifften Trunck gab daran er starb/ als er 17. Jahr regieret hatte. Es verließ dieser König Dieterich unter andern einen Bastart Sohn/ der Sigebert hieß/ der vermeinte seines Vaters Reich zu behaupten: Aber König Lotharius zu Paris überzog und fieng ihn/ wie auch das alte böse Weib die Brunhild die so viel Jammers in Franckreich angerichtet/ da ward sie auf einen Reichs-Tag angeklaget/ daß sie zehen Personen aus Königlichen Fränckischen Geblüte ümbs Leben gebracht hätte/ drauf so fiel das Urthel daß man sie einem wilden Pferde mit den Händen und Haaren an den Schweif binden solte/ welches auch geschahe und sie also zu tod geschleifft worden. Es melden etliche aus den Frantzösischen Scribenten sie sey erstlich mit Prügeln übel zerschlagen/ hernach ihr die rechte Hand und Fuß abgehauen/ zuletzt / vbgemeldeter massen/ geschleifft worden. Sie ist Athenhilds der West-Gothen in Hispanien Tochter gewesen/ hat Franckreich etliche zwantzig Jahr betrübt und endlich ihren Lohn bekommen. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0389" n="379"/> Krieg / drumb liessen ihn die Reichs-Fürsten gefangen nehmen und tödten. hierauf vertrugen sich die beyden Brüder miteinander/ und weil Teutebert in einer Schlacht den Kürtzern gezogen/ muste er seinen Bruder Diterichen herausgeben. Dieser Dieterich lebte ausser den Ehestand in Hurerey/ hatte etliche Bastarten gezeuget/ um deßwillen ihn Columbanus ein Münch aus Irrland seines bösen Lebens straffte/ solches thät auch Desiderius Bischoff zu Vienna am Rhodan. Aber die Brunehild verschaffte/ daß Columbanus aus dem Land verjagt/ Desiderius aber mit Steinen zu tod geworffen ward. Diese Königin Brunhild eine rechte Höllische Furia beredete nicht lange hernach König Diterichen/ Theutebert der in Lothringen regierte/ wäre nicht sein rechter Bruder/ sondern im Ehebruch empfangen/ darumb ihn Dieterich mit Krieg angriff/ und kam nicht weit von Cölln zu einem blutigen Treffen. Theutebert verlohr das Feld/ flohe in die Stadt Cölln/ rüstete sich von neuen zum Krieg/ wurd abermahl geschlagen / gefangen/ und aus Befehl seiner Groß Mutter der Brunhilden getödtet. König Dieterich schickte des Theuteberts Kinder zu der Brunhilden/ welche sie alle bis auf eine Tochter die Diterich vor sich behalten und weil sie sehr schön zur Gemahlin nehmen wolte. Denn er nicht glaubte daß Theutebert des Mägdleins Vater wäre. Diese Heyrath wolte die Brunhild nicht gestatten/ daher zwischen ihr und dem König ein Wiederwill entstand bis Brunhild ihre Gelegenheit ersahe/ König Diterichen der aus dem Bade kam einen vergifften Trunck gab daran er starb/ als er 17. Jahr regieret hatte. Es verließ dieser König Dieterich unter andern einen Bastart Sohn/ der Sigebert hieß/ der vermeinte seines Vaters Reich zu behaupten: Aber König Lotharius zu Paris überzog und fieng ihn/ wie auch das alte böse Weib die Brunhild die so viel Jammers in Franckreich angerichtet/ da ward sie auf einen Reichs-Tag angeklaget/ daß sie zehen Personen aus Königlichen Fränckischen Geblüte ümbs Leben gebracht hätte/ drauf so fiel das Urthel daß man sie einem wilden Pferde mit den Händen und Haaren an den Schweif binden solte/ welches auch geschahe und sie also zu tod geschleifft worden. Es melden etliche aus den Frantzösischen Scribenten sie sey erstlich mit Prügeln übel zerschlagen/ hernach ihr die rechte Hand und Fuß abgehauen/ zuletzt / vbgemeldeter massen/ geschleifft worden. Sie ist Athenhilds der West-Gothen in Hispanien Tochter gewesen/ hat Franckreich etliche zwantzig Jahr betrübt und endlich ihren Lohn bekommen.</p> <l>Fulgos. lib. 6. c. 11.</l> <l>Author tr. de poenis Crim. & exitu horribili lib. 1. pag. 177.</l> <l>Gottefrid. Hist. Chron. p. 433.</l> </div> </body> </text> </TEI> [379/0389]
Krieg / drumb liessen ihn die Reichs-Fürsten gefangen nehmen und tödten. hierauf vertrugen sich die beyden Brüder miteinander/ und weil Teutebert in einer Schlacht den Kürtzern gezogen/ muste er seinen Bruder Diterichen herausgeben. Dieser Dieterich lebte ausser den Ehestand in Hurerey/ hatte etliche Bastarten gezeuget/ um deßwillen ihn Columbanus ein Münch aus Irrland seines bösen Lebens straffte/ solches thät auch Desiderius Bischoff zu Vienna am Rhodan. Aber die Brunehild verschaffte/ daß Columbanus aus dem Land verjagt/ Desiderius aber mit Steinen zu tod geworffen ward. Diese Königin Brunhild eine rechte Höllische Furia beredete nicht lange hernach König Diterichen/ Theutebert der in Lothringen regierte/ wäre nicht sein rechter Bruder/ sondern im Ehebruch empfangen/ darumb ihn Dieterich mit Krieg angriff/ und kam nicht weit von Cölln zu einem blutigen Treffen. Theutebert verlohr das Feld/ flohe in die Stadt Cölln/ rüstete sich von neuen zum Krieg/ wurd abermahl geschlagen / gefangen/ und aus Befehl seiner Groß Mutter der Brunhilden getödtet. König Dieterich schickte des Theuteberts Kinder zu der Brunhilden/ welche sie alle bis auf eine Tochter die Diterich vor sich behalten und weil sie sehr schön zur Gemahlin nehmen wolte. Denn er nicht glaubte daß Theutebert des Mägdleins Vater wäre. Diese Heyrath wolte die Brunhild nicht gestatten/ daher zwischen ihr und dem König ein Wiederwill entstand bis Brunhild ihre Gelegenheit ersahe/ König Diterichen der aus dem Bade kam einen vergifften Trunck gab daran er starb/ als er 17. Jahr regieret hatte. Es verließ dieser König Dieterich unter andern einen Bastart Sohn/ der Sigebert hieß/ der vermeinte seines Vaters Reich zu behaupten: Aber König Lotharius zu Paris überzog und fieng ihn/ wie auch das alte böse Weib die Brunhild die so viel Jammers in Franckreich angerichtet/ da ward sie auf einen Reichs-Tag angeklaget/ daß sie zehen Personen aus Königlichen Fränckischen Geblüte ümbs Leben gebracht hätte/ drauf so fiel das Urthel daß man sie einem wilden Pferde mit den Händen und Haaren an den Schweif binden solte/ welches auch geschahe und sie also zu tod geschleifft worden. Es melden etliche aus den Frantzösischen Scribenten sie sey erstlich mit Prügeln übel zerschlagen/ hernach ihr die rechte Hand und Fuß abgehauen/ zuletzt / vbgemeldeter massen/ geschleifft worden. Sie ist Athenhilds der West-Gothen in Hispanien Tochter gewesen/ hat Franckreich etliche zwantzig Jahr betrübt und endlich ihren Lohn bekommen.
Fulgos. lib. 6. c. 11. Author tr. de poenis Crim. & exitu horribili lib. 1. pag. 177. Gottefrid. Hist. Chron. p. 433.
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