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Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697.

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waren dran Cleomenes und Damaratus. Der Erste schalt den Letzten er wäre nicht ehelich gebohren/ verschuf so viel daß er seiner Würden entsetzet/ und Leotychidas an seine Stat geordnet wurd. Demarathum verdroß solche Schmach/ daß er zu den Persern flohe/ bey denen er sich lange aufhielt und von Dario und Xerxe in Ehren gehalten wurde.

Nicht lange hernach (Ann Mundi 3450.) ist sein Wiedersacher Cleomenes in Unsinnigkeit gerathen/ und als er nicht wohl verwahret war/ bekahm er ein Messer/ zerschnitt ihm erstlich die Waden und Oberschenckel/ darnach riß er ihm auch den Bauch auf/ zog die Därme heraus und starb also rasend dahin. Dem hat sein Bruder Leonidas in der Regierung gefolget/ so nach der Hand von den Persern in der Clausen bey Thermopylae erschlagen worden.

Mel. lib. 2. c. 9.

XII. Die Römer und andere Heyden haben bey Verfolgung der Christen ebenmäßig vielen Martyrern/ sonderlich aber denen Weibesbildern die Bäuche aufgeschnitten / und wenn sich das Eingeweide noch drin gereget/ haben sie Gersten in die aufgeschnittene Leiber geworffen/ hernach hungerichte Schweine hinbey gebracht / die die Gersten sammt dem Eingeweide aufgefressen/ mit höchsten Schmertzen der armen Leute.

Vid. Gregor. Nazianzenus 1. in Julianum invectiva, dum ait:

Illi enim (i. e. Heliopolitae) ut unum ex multis commemorem, qvod etiam Atheis horrorem incutere qveat, Virgines castas, & Mundo sublimiores, qvaeqve vix etiam unqvam viris in Conspectum venerant in medium productas vestibusqve nudatas, (ut per aspectum contumeliam ipsis prius inferrent) ac postea proscissas atqve dissectas o Christe! qvomodo tuam illius temporis patientiam feram? partim propriis etiam dentibus comminutas edisse, atqve ut eorum execrandum furorem decebat, crudis hepatibus sese ingurgitasse feruntur, ac cibo illo perfunctos, communem & usitatum admisisse: Partim palpitantibus adhuc visceribus, suillum pabulum inseruisse, ferocissimisqve porcis immissis, hoc spectaculum objecisse; ut simul cum hordeo Carnes laniati atqve exedi perspicerent.

Add. Gallon. de Cruciat. Martyr. p. 388. & seqq. Theodoret. lib. 3. c. 6. Sozomen. lib. 5. c. 9. Histor. tripart. lib. 6. c. 12. And. Hondorf. Calend. Hist. pag. 4.

waren dran Cleomenes und Damaratus. Der Erste schalt den Letzten er wäre nicht ehelich gebohren/ verschuf so viel daß er seiner Würden entsetzet/ und Leotychidas an seine Stat geordnet wurd. Demarathum verdroß solche Schmach/ daß er zu den Persern flohe/ bey denen er sich lange aufhielt und von Dario und Xerxe in Ehren gehalten wurde.

Nicht lange hernach (Ann Mundi 3450.) ist sein Wiedersacher Cleomenes in Unsinnigkeit gerathen/ und als er nicht wohl verwahret war/ bekahm er ein Messer/ zerschnitt ihm erstlich die Waden und Oberschenckel/ darnach riß er ihm auch den Bauch auf/ zog die Därme heraus und starb also rasend dahin. Dem hat sein Bruder Leonidas in der Regierung gefolget/ so nach der Hand von den Persern in der Clausen bey Thermopylae erschlagen worden.

Mel. lib. 2. c. 9.

XII. Die Römer und andere Heyden haben bey Verfolgung der Christen ebenmäßig vielen Martyrern/ sonderlich aber denen Weibesbildern die Bäuche aufgeschnitten / und wenn sich das Eingeweide noch drin gereget/ haben sie Gersten in die aufgeschnittene Leiber geworffen/ hernach hungerichte Schweine hinbey gebracht / die die Gersten sammt dem Eingeweide aufgefressen/ mit höchsten Schmertzen der armen Leute.

Vid. Gregor. Nazianzenus 1. in Julianum invectiva, dum ait:

Illi enim (i. e. Heliopolitae) ut unum ex multis commemorem, qvod etiam Atheis horrorem incutere qveat, Virgines castas, & Mundo sublimiores, qvaeqve vix etiam unqvam viris in Conspectum venerant in medium productas vestibusqve nudatas, (ut per aspectum contumeliam ipsis prius inferrent) ac postea proscissas atqve dissectas ô Christe! qvomodo tuam illius temporis patientiam feram? partim propriis etiam dentibus comminutas edisse, atqve ut eorum execrandum furorem decebat, crudis hepatibus sese ingurgitasse feruntur, ac cibo illo perfunctos, communem & usitatum admisisse: Partim palpitantibus adhuc visceribus, suillum pabulum inseruisse, ferocissimisqve porcis immissis, hoc spectaculum objecisse; ut simul cum hordeo Carnes laniati atqve exedi perspicerent.

Add. Gallon. de Cruciat. Martyr. p. 388. & seqq. Theodoret. lib. 3. c. 6. Sozomen. lib. 5. c. 9. Histor. tripart. lib. 6. c. 12. And. Hondorf. Calend. Hist. pag. 4.
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[308/0318] waren dran Cleomenes und Damaratus. Der Erste schalt den Letzten er wäre nicht ehelich gebohren/ verschuf so viel daß er seiner Würden entsetzet/ und Leotychidas an seine Stat geordnet wurd. Demarathum verdroß solche Schmach/ daß er zu den Persern flohe/ bey denen er sich lange aufhielt und von Dario und Xerxe in Ehren gehalten wurde. Nicht lange hernach (Ann Mundi 3450.) ist sein Wiedersacher Cleomenes in Unsinnigkeit gerathen/ und als er nicht wohl verwahret war/ bekahm er ein Messer/ zerschnitt ihm erstlich die Waden und Oberschenckel/ darnach riß er ihm auch den Bauch auf/ zog die Därme heraus und starb also rasend dahin. Dem hat sein Bruder Leonidas in der Regierung gefolget/ so nach der Hand von den Persern in der Clausen bey Thermopylae erschlagen worden. Mel. lib. 2. c. 9. XII. Die Römer und andere Heyden haben bey Verfolgung der Christen ebenmäßig vielen Martyrern/ sonderlich aber denen Weibesbildern die Bäuche aufgeschnitten / und wenn sich das Eingeweide noch drin gereget/ haben sie Gersten in die aufgeschnittene Leiber geworffen/ hernach hungerichte Schweine hinbey gebracht / die die Gersten sammt dem Eingeweide aufgefressen/ mit höchsten Schmertzen der armen Leute. Vid. Gregor. Nazianzenus 1. in Julianum invectiva, dum ait: Illi enim (i. e. Heliopolitae) ut unum ex multis commemorem, qvod etiam Atheis horrorem incutere qveat, Virgines castas, & Mundo sublimiores, qvaeqve vix etiam unqvam viris in Conspectum venerant in medium productas vestibusqve nudatas, (ut per aspectum contumeliam ipsis prius inferrent) ac postea proscissas atqve dissectas ô Christe! qvomodo tuam illius temporis patientiam feram? partim propriis etiam dentibus comminutas edisse, atqve ut eorum execrandum furorem decebat, crudis hepatibus sese ingurgitasse feruntur, ac cibo illo perfunctos, communem & usitatum admisisse: Partim palpitantibus adhuc visceribus, suillum pabulum inseruisse, ferocissimisqve porcis immissis, hoc spectaculum objecisse; ut simul cum hordeo Carnes laniati atqve exedi perspicerent. Add. Gallon. de Cruciat. Martyr. p. 388. & seqq. Theodoret. lib. 3. c. 6. Sozomen. lib. 5. c. 9. Histor. tripart. lib. 6. c. 12. And. Hondorf. Calend. Hist. pag. 4.

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Zitationshilfe: Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697, S. 308. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum02_1697/318>, abgerufen am 20.05.2024.