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Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697.

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ber nieder gesebelt/ und will unwiedersprechlich deinen Kopf auch haben/ gib dich nur geduldig drein/ greifft drauf ihn mit seinen Dienern an und hauet ihn den Kopf herunter/ schneidet ein Loch in den Backen und träget ihn also an den Finger hangend für den König. Dieser rühret ihn mit einen Stecken an und sagte: Du warest sonst ein tapffer Mann. Es dauret mich dich also zu sehen/ es ist Schade umb deinen schönen Bart (denn er hatte einen so langen Knebelbart/ daß er ihn hinten im Nacken zusammen/ und wie der hervor bringen konte) du hast es aber nicht besser haben wollen. An dessen Stelle wurde hernach der Wachtmeister Mortusaculi Chan zum Groß Marschall gemacht.

Idem pag. 442.

IV. Selbigen Tag muste auch der dritte Gast Hassanbeck Secretarius, nur weil er mit im Gelag gewesen/ den Kopf lassen.

V. Ein Poet so der Vierdte bey dem Convivio, wurd angegeben/ ob hätte er diese scharffe Execution in Verse gebracht und auf den Maidan gesungen deshalber ihm Nase/ Mund/ Hände und Füsse abgeschnitten worden/ drüber er alsbald starb.

Idem ibidem.

Die Leibes-Strafen in Persien sind Ausstechung der Augen/ oder die Sennadern an den Fuß-Knöcheln zu durchbohren nachmahls an den Beinen aufzuhencken/ ihnen eine gewisse Anzahl Schläge zu geben/ und auch bisweilen die Nerven gäntzlich zu zerschneiden. Wenn sie zum Tode verdammet sind/ ist die gewöhnliche Strafe das Bauch-Aufhauen. Als der grosse Chah Abas eines Tages in seiner Gegenwart einen Ubelthäter den Leib aufschneiden ließ/ und vermerckte daß die zu seiner Seiten stehende Abgesandten aus Portugal/ zu bezeugung ihres dafür habenden Abscheues die Augen we wendeten/ wurde er bewogen zu sagen diese Marter sey in Warheit alzugrausam/ und des Entsetzens wohl werth/ wofern sie an denen Christen/ so vernünfftig wären/ ausgeübt würden/ allein unter den Persern / als wilden Thieren/ sey sie allerdings nötig.

Thevenot in der Morgenländischen Reise-Beschreibung/ lib. 2. c. 11. pag. 151.

VI. Des Türckischen Käyseres Bajazeth Soldaten einer begehrte von seiner Wirthin zu trincken/ sie entschuldigte sich/ es sey nichts verhanden/ er aber wills nicht glauben/ durchsuchet das Haus überal/ findet letztlich im Schranck etwas Milch/ die schlucket er ein/ gehet davon und meinet es habe nichts zu bedeuten. Das Weib aber klagte bey dem Sultan er habe dem

ber nieder gesebelt/ und will unwiedersprechlich deinen Kopf auch haben/ gib dich nur geduldig drein/ greifft drauf ihn mit seinen Dienern an und hauet ihn den Kopf herunter/ schneidet ein Loch in den Backen und träget ihn also an den Finger hangend für den König. Dieser rühret ihn mit einen Stecken an und sagte: Du warest sonst ein tapffer Mann. Es dauret mich dich also zu sehen/ es ist Schade umb deinen schönen Bart (denn er hatte einen so langen Knebelbart/ daß er ihn hinten im Nacken zusammen/ und wie der hervor bringen konte) du hast es aber nicht besser haben wollen. An dessen Stelle wurde hernach der Wachtmeister Mortusaculi Chan zum Groß Marschall gemacht.

Idem pag. 442.

IV. Selbigen Tag muste auch der dritte Gast Hassanbeck Secretarius, nur weil er mit im Gelag gewesen/ den Kopf lassen.

V. Ein Poet so der Vierdte bey dem Convivio, wurd angegeben/ ob hätte er diese scharffe Execution in Verse gebracht und auf den Maidan gesungen deshalber ihm Nase/ Mund/ Hände und Füsse abgeschnitten worden/ drüber er alsbald starb.

Idem ibidem.

Die Leibes-Strafen in Persien sind Ausstechung der Augen/ oder die Sennadern an den Fuß-Knöcheln zu durchbohren nachmahls an den Beinen aufzuhencken/ ihnen eine gewisse Anzahl Schläge zu geben/ und auch bisweilen die Nerven gäntzlich zu zerschneiden. Wenn sie zum Tode verdammet sind/ ist die gewöhnliche Strafe das Bauch-Aufhauen. Als der grosse Chah Abas eines Tages in seiner Gegenwart einen Ubelthäter den Leib aufschneiden ließ/ und vermerckte daß die zu seiner Seiten stehende Abgesandten aus Portugal/ zu bezeugung ihres dafür habenden Abscheues die Augen we wendeten/ wurde er bewogen zu sagen diese Marter sey in Warheit alzugrausam/ und des Entsetzens wohl werth/ wofern sie an denen Christen/ so vernünfftig wären/ ausgeübt würden/ allein unter den Persern / als wilden Thieren/ sey sie allerdings nötig.

Thevenot in der Morgenländischen Reise-Beschreibung/ lib. 2. c. 11. pag. 151.

VI. Des Türckischen Käyseres Bajazeth Soldaten einer begehrte von seiner Wirthin zu trincken/ sie entschuldigte sich/ es sey nichts verhanden/ er aber wills nicht glauben/ durchsuchet das Haus überal/ findet letztlich im Schranck etwas Milch/ die schlucket er ein/ gehet davon und meinet es habe nichts zu bedeuten. Das Weib aber klagte bey dem Sultan er habe dem

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[305/0315] ber nieder gesebelt/ und will unwiedersprechlich deinen Kopf auch haben/ gib dich nur geduldig drein/ greifft drauf ihn mit seinen Dienern an und hauet ihn den Kopf herunter/ schneidet ein Loch in den Backen und träget ihn also an den Finger hangend für den König. Dieser rühret ihn mit einen Stecken an und sagte: Du warest sonst ein tapffer Mann. Es dauret mich dich also zu sehen/ es ist Schade umb deinen schönen Bart (denn er hatte einen so langen Knebelbart/ daß er ihn hinten im Nacken zusammen/ und wie der hervor bringen konte) du hast es aber nicht besser haben wollen. An dessen Stelle wurde hernach der Wachtmeister Mortusaculi Chan zum Groß Marschall gemacht. Idem pag. 442. IV. Selbigen Tag muste auch der dritte Gast Hassanbeck Secretarius, nur weil er mit im Gelag gewesen/ den Kopf lassen. V. Ein Poet so der Vierdte bey dem Convivio, wurd angegeben/ ob hätte er diese scharffe Execution in Verse gebracht und auf den Maidan gesungen deshalber ihm Nase/ Mund/ Hände und Füsse abgeschnitten worden/ drüber er alsbald starb. Idem ibidem. Die Leibes-Strafen in Persien sind Ausstechung der Augen/ oder die Sennadern an den Fuß-Knöcheln zu durchbohren nachmahls an den Beinen aufzuhencken/ ihnen eine gewisse Anzahl Schläge zu geben/ und auch bisweilen die Nerven gäntzlich zu zerschneiden. Wenn sie zum Tode verdammet sind/ ist die gewöhnliche Strafe das Bauch-Aufhauen. Als der grosse Chah Abas eines Tages in seiner Gegenwart einen Ubelthäter den Leib aufschneiden ließ/ und vermerckte daß die zu seiner Seiten stehende Abgesandten aus Portugal/ zu bezeugung ihres dafür habenden Abscheues die Augen we wendeten/ wurde er bewogen zu sagen diese Marter sey in Warheit alzugrausam/ und des Entsetzens wohl werth/ wofern sie an denen Christen/ so vernünfftig wären/ ausgeübt würden/ allein unter den Persern / als wilden Thieren/ sey sie allerdings nötig. Thevenot in der Morgenländischen Reise-Beschreibung/ lib. 2. c. 11. pag. 151. VI. Des Türckischen Käyseres Bajazeth Soldaten einer begehrte von seiner Wirthin zu trincken/ sie entschuldigte sich/ es sey nichts verhanden/ er aber wills nicht glauben/ durchsuchet das Haus überal/ findet letztlich im Schranck etwas Milch/ die schlucket er ein/ gehet davon und meinet es habe nichts zu bedeuten. Das Weib aber klagte bey dem Sultan er habe dem

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Zitationshilfe: Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697, S. 305. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum02_1697/315>, abgerufen am 24.11.2024.