mit ihr zuthun gehabt/ vorn Schelm weggejaget worden/ welches er in folgende Verse verfasset:
Non erit in nostris nobiscum foemina castris,Qui reus extiterit, spoliis nudatus abiditTurpiter, & naso mutilabitur illa resecto.
add. Pet. Pappi, Krieges-Recht/ pag. 605.
Käyser Heinrich wolte gleichfals keine unzüchtige Dirne unter seiner Armee wider die Ungarn leiden/ weil dabey wenig Glück zu hoffen/ und ist der Orth/ worauf er das Lager geschlagen/ der keusche Berg zum Andencken genennet worden. Er gedachte an Bernhardi Worte: Erubesce volutare in coeno, qui es de coelo.
Erasm. Francisci, cap. 54. letzter Rechenschafft.
XI. Alexander ab Alexandro, lib. 3. Genial. dierum, gedencket eines Königs in Morenland/ der alle delicta, so den Todt verdienet/ mit Abschneidung der Ohren und Nasen bestraffen lassen: Damit durch solchen heslichen Spiegel die andern von dergleichen bösen Thaten abgeschrecket werden möchten. Er erwehnet auch ferner eines Königs in Persien/ denn er eben so wenig/ als den ersten nennet/ welcher/ als er bey einen Tumult und Aufstand von seinen Unterthanen übel gescholten worden/ er denselben fast alle miteinander die Nasen abschneiden lassen. Aripertus hat des Asprandi der Longobarder Königs Gemahlin und Schwester/ die er gefangen bekommen/ eben auch so schändlich zurichten lassen.
Eryc. Putean. Hist. Insubr. lib. 3 pag. 65.
Käyser Commodus stellete sich bißweilen wie ein Barblerer/ beschur seine Freunde / und gute Bekanten/ ehe sie sichs aber versahen/ schnit er einen mit dem Scheermesser ein Ohr/ dem andern aber die Nase hinweg.
Joh. Ludov. Gothfrid, in der Historischen Chronic. part. 4. pag. 347.
XII. Bey den Longo bardern hat man die Verräther des Landes /
L. de conspiratorib. d aggress. in vico fact. in LL. Longob.
Item die Diebe also abgestraffet.
Juxta L. de latronib. L. si quis latro. Cod. Longob. de Furtis. Tholosanin Syntagm. Jur. Univ. lib. 31. c. 16. n. 10.
mit ihr zuthun gehabt/ vorn Schelm weggejaget worden/ welches er in folgende Verse verfasset:
Non erit in nostris nobiscum foemina castris,Qui reus extiterit, spoliis nudatus abiditTurpiter, & naso mutilabitur illa resecto.
add. Pet. Pappi, Krieges-Recht/ pag. 605.
Käyser Heinrich wolte gleichfals keine unzüchtige Dirne unter seiner Armee wider die Ungarn leiden/ weil dabey wenig Glück zu hoffen/ und ist der Orth/ worauf er das Lager geschlagen/ der keusche Berg zum Andencken genennet worden. Er gedachte an Bernhardi Worte: Erubesce volutare in coeno, qui es de coelo.
Erasm. Francisci, cap. 54. letzter Rechenschafft.
XI. Alexander ab Alexandro, lib. 3. Genial. dierum, gedencket eines Königs in Morenland/ der alle delicta, so den Todt verdienet/ mit Abschneidung der Ohren und Nasen bestraffen lassen: Damit durch solchen heslichen Spiegel die andern von dergleichẽ bösen Thaten abgeschrecket werdẽ möchten. Er erwehnet auch ferner eines Königs in Persien/ denn er eben so wenig/ als den ersten nennet/ welcher/ als er bey einen Tumult und Aufstand von seinen Unterthanen übel gescholten worden/ er denselben fast alle miteinander die Nasen abschneiden lassen. Aripertus hat des Asprandi der Longobarder Königs Gemahlin und Schwester/ die er gefangen bekommen/ eben auch so schändlich zurichten lassen.
Eryc. Putean. Hist. Insubr. lib. 3 pag. 65.
Käyser Commodus stellete sich bißweilen wie ein Barblerer/ beschur seine Freunde / und gute Bekanten/ ehe sie sichs aber versahen/ schnit er einen mit dem Scheermesser ein Ohr/ dem andern aber die Nase hinweg.
Joh. Ludov. Gothfrid, in der Historischen Chronic. part. 4. pag. 347.
XII. Bey den Longo bardern hat man die Verräther des Landes /
L. de conspiratorib. d aggress. in vico fact. in LL. Longob.
Item die Diebe also abgestraffet.
Juxta L. de latronib. L. si quis latro. Cod. Longob. de Furtis. Tholosanin Syntagm. Jur. Univ. lib. 31. c. 16. n. 10.
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mit ihr zuthun gehabt/ vorn Schelm weggejaget worden/ welches er in folgende Verse verfasset:</p><l>Non erit in nostris nobiscum foemina castris,</l><l>Qui reus extiterit, spoliis nudatus abidit</l><l>Turpiter, & naso mutilabitur illa resecto.</l><p>add. Pet. Pappi, Krieges-Recht/ pag. 605.</p><p>Käyser Heinrich wolte gleichfals keine unzüchtige Dirne unter seiner Armee wider die Ungarn leiden/ weil dabey wenig Glück zu hoffen/ und ist der Orth/ worauf er das Lager geschlagen/ der keusche Berg zum Andencken genennet worden. Er gedachte an Bernhardi Worte: Erubesce volutare in coeno, qui es de coelo.</p><p>Erasm. Francisci, cap. 54. letzter Rechenschafft.</p><p>XI. Alexander ab Alexandro, lib. 3. Genial. dierum, gedencket eines Königs in Morenland/ der alle delicta, so den Todt verdienet/ mit Abschneidung der Ohren und Nasen bestraffen lassen: Damit durch solchen heslichen Spiegel die andern von dergleichẽ bösen Thaten abgeschrecket werdẽ möchten. Er erwehnet auch ferner eines Königs in Persien/ denn er eben so wenig/ als den ersten nennet/ welcher/ als er bey einen Tumult und Aufstand von seinen Unterthanen übel gescholten worden/ er denselben fast alle miteinander die Nasen abschneiden lassen. Aripertus hat des Asprandi der Longobarder Königs Gemahlin und Schwester/ die er gefangen bekommen/ eben auch so schändlich zurichten lassen.</p><p>Eryc. Putean. Hist. Insubr. lib. 3 pag. 65.</p><p>Käyser Commodus stellete sich bißweilen wie ein Barblerer/ beschur seine Freunde / und gute Bekanten/ ehe sie sichs aber versahen/ schnit er einen mit dem Scheermesser ein Ohr/ dem andern aber die Nase hinweg.</p><p>Joh. Ludov. Gothfrid, in der Historischen Chronic. part. 4. pag. 347.</p><p>XII. Bey den Longo bardern hat man die Verräther des Landes /</p><p>L. de conspiratorib. d aggress. in vico fact. in LL. Longob.</p><p>Item die Diebe also abgestraffet.</p><p>Juxta L. de latronib. L. si quis latro. Cod. Longob. de Furtis. Tholosanin Syntagm. Jur. Univ. lib. 31. c. 16. n. 10.</p></div></body></text></TEI>
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mit ihr zuthun gehabt/ vorn Schelm weggejaget worden/ welches er in folgende Verse verfasset:
Non erit in nostris nobiscum foemina castris, Qui reus extiterit, spoliis nudatus abidit Turpiter, & naso mutilabitur illa resecto. add. Pet. Pappi, Krieges-Recht/ pag. 605.
Käyser Heinrich wolte gleichfals keine unzüchtige Dirne unter seiner Armee wider die Ungarn leiden/ weil dabey wenig Glück zu hoffen/ und ist der Orth/ worauf er das Lager geschlagen/ der keusche Berg zum Andencken genennet worden. Er gedachte an Bernhardi Worte: Erubesce volutare in coeno, qui es de coelo.
Erasm. Francisci, cap. 54. letzter Rechenschafft.
XI. Alexander ab Alexandro, lib. 3. Genial. dierum, gedencket eines Königs in Morenland/ der alle delicta, so den Todt verdienet/ mit Abschneidung der Ohren und Nasen bestraffen lassen: Damit durch solchen heslichen Spiegel die andern von dergleichẽ bösen Thaten abgeschrecket werdẽ möchten. Er erwehnet auch ferner eines Königs in Persien/ denn er eben so wenig/ als den ersten nennet/ welcher/ als er bey einen Tumult und Aufstand von seinen Unterthanen übel gescholten worden/ er denselben fast alle miteinander die Nasen abschneiden lassen. Aripertus hat des Asprandi der Longobarder Königs Gemahlin und Schwester/ die er gefangen bekommen/ eben auch so schändlich zurichten lassen.
Eryc. Putean. Hist. Insubr. lib. 3 pag. 65.
Käyser Commodus stellete sich bißweilen wie ein Barblerer/ beschur seine Freunde / und gute Bekanten/ ehe sie sichs aber versahen/ schnit er einen mit dem Scheermesser ein Ohr/ dem andern aber die Nase hinweg.
Joh. Ludov. Gothfrid, in der Historischen Chronic. part. 4. pag. 347.
XII. Bey den Longo bardern hat man die Verräther des Landes /
L. de conspiratorib. d aggress. in vico fact. in LL. Longob.
Item die Diebe also abgestraffet.
Juxta L. de latronib. L. si quis latro. Cod. Longob. de Furtis. Tholosanin Syntagm. Jur. Univ. lib. 31. c. 16. n. 10.
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Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693, S. 934. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/940>, abgerufen am 22.11.2024.
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