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Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693.

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Lib. 2. Land-Recht 64. Dan. Moller. lib. 4. somest. c. 33. n. 12. Besold. Thes. Pract. v. Zetter - Geschrey.

CXLIX. Ehe und bevor man aber solch Acht - Gericht anstellet/ wird nach Alten / und annoch heut zu Tage üblichen Sachsen-Recht erfordert: [1.] Daß der Ubelthäter auf Handhaffter frischer That betroffen/ oder daß zum wenigsten die Klage in continenti geschehen/ und nicht übernächtiget worden sey.

Land-R. lib. 1. art. 7. §. ult. & lib. 2. art. 64.

Denn wenn die That übernächtiget/ wird weder Acht - Gericht noch Zetter-Geschrey gehalten.

Matth. Coler. Part. 1. Decis. 108. n. 12.

Es heisset aber dieses eine handhaffte That/ wenn man einen Mann begreifft in der That/ nemlich wenn indem die That mit der Faust thätlich und mit Gewalt verrichtet wird/ oder kürtz vorher verrichtet worden /

Land-R. lib. 2. art. 35. Schottel. d. c. 3. pag. 67.

Und wo keine handhafftige That ist/ da mag man ohne Gerüffte klagen/ ob man ohne Schaden bleiben wil. Ergo wo einer nicht eine redliche Ursach hat zu klagen / und beklaget einen darüber mit Zetter-Geschrey/ so bleibet er nicht ohne Wandel/ sondern muß Abtrag thun/ & ea propter injuriarum conveniri potest.

Land-Recht d. l. 2. art. 64.

CL. [2.] Muß der Judex des Corporis delicti halber gewiß seyn.

per L. 1. §. item illud ubi Bartol. ff. ad SCtum Silan.

Drum auch entweder der verblichene Leichnam/ oder ein Stück von seinen Kleidern / so mit Blut besprützet ist/ vor das Gericht gebracht wird/ welches letztere man das Leib-Zeichen nennet

Andr. Knich. de Sublim. territ. jure c. 3. n. 405. & seqq. Schottel. cit. tr. c. 3. pag. 68.

Qvomodo autem de corpore delicti constare debeat, non una eademqve omnium est sententia. Sicuti delicta non sunt unius ejusdemqve generic ac qvalitatis, dum qvaedam occultiora, alia manifestiora, arbitrio Judicis relinqvendum existimo, qvando delictum vere perpetratum esse sufficienter probatum existimare velit.

arg. L. 1. ff. de jure delib.

Et in praxi recepta est doctrina Angeli de aretino, qvod, qvando furtum

Lib. 2. Land-Recht 64. Dan. Moller. lib. 4. somest. c. 33. n. 12. Besold. Thes. Pract. v. Zetter - Geschrey.

CXLIX. Ehe und bevor man aber solch Acht - Gericht anstellet/ wird nach Alten / und annoch heut zu Tage üblichen Sachsen-Recht erfordert: [1.] Daß der Ubelthäter auf Handhaffter frischer That betroffen/ oder daß zum wenigsten die Klage in continenti geschehen/ und nicht übernächtiget worden sey.

Land-R. lib. 1. art. 7. §. ult. & lib. 2. art. 64.

Denn wenn die That übernächtiget/ wird weder Acht - Gericht noch Zetter-Geschrey gehalten.

Matth. Coler. Part. 1. Decis. 108. n. 12.

Es heisset aber dieses eine handhaffte That/ wenn man einen Mann begreifft in der That/ nemlich wenn indem die That mit der Faust thätlich und mit Gewalt verrichtet wird/ oder kürtz vorher verrichtet worden /

Land-R. lib. 2. art. 35. Schottel. d. c. 3. pag. 67.

Und wo keine handhafftige That ist/ da mag man ohne Gerüffte klagen/ ob man ohne Schaden bleiben wil. Ergò wo einer nicht eine redliche Ursach hat zu klagen / und beklaget einen darüber mit Zetter-Geschrey/ so bleibet er nicht ohne Wandel/ sondern muß Abtrag thun/ & ea propter injuriarum conveniri potest.

Land-Recht d. l. 2. art. 64.

CL. [2.] Muß der Judex des Corporis delicti halber gewiß seyn.

per L. 1. §. item illud ubi Bartol. ff. ad SCtum Silan.

Drum auch entweder der verblichene Leichnam/ oder ein Stück von seinen Kleidern / so mit Blut besprützet ist/ vor das Gericht gebracht wird/ welches letztere man das Leib-Zeichen nennet

Andr. Knich. de Sublim. territ. jure c. 3. n. 405. & seqq. Schottel. cit. tr. c. 3. pag. 68.

Qvomodo autem de corpore delicti constare debeat, non una eademqve omnium est sententia. Sicuti delicta non sunt unius ejusdemqve generic ac qvalitatis, dum qvaedam occultiora, alia manifestiora, arbitrio Judicis relinqvendum existimo, qvando delictum verè perpetratum esse sufficienter probatum existimare velit.

arg. L. 1. ff. de jure delib.

Et in praxi recepta est doctrina Angeli de aretino, qvod, qvando furtum

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        <l>Dan. Moller. lib. 4. somest. c. 33. n. 12.</l>
        <l>Besold. Thes. Pract. v. Zetter - Geschrey.</l>
        <p>CXLIX. Ehe und bevor man aber solch Acht - Gericht anstellet/ wird nach Alten /                      und annoch heut zu Tage üblichen Sachsen-Recht erfordert: [1.] Daß der                      Ubelthäter auf Handhaffter frischer That betroffen/ oder daß zum wenigsten die                      Klage in continenti geschehen/ und nicht übernächtiget worden sey.</p>
        <p>Land-R. lib. 1. art. 7. §. ult. &amp; lib. 2. art. 64.</p>
        <p>Denn wenn die That übernächtiget/ wird weder Acht - Gericht noch Zetter-Geschrey                      gehalten.</p>
        <p>Matth. Coler. Part. 1. Decis. 108. n. 12.</p>
        <p>Es heisset aber dieses eine handhaffte That/ wenn man einen Mann begreifft in                      der That/ nemlich wenn indem die That mit der Faust thätlich und mit Gewalt                      verrichtet wird/ oder kürtz vorher verrichtet worden /</p>
        <l>Land-R. lib. 2. art. 35.</l>
        <l>Schottel. d. c. 3. pag. 67.</l>
        <p>Und wo keine handhafftige That ist/ da mag man ohne Gerüffte klagen/ ob man                      ohne Schaden bleiben wil. Ergò wo einer nicht eine redliche Ursach hat zu klagen                     / und beklaget einen darüber mit Zetter-Geschrey/ so bleibet er nicht ohne                      Wandel/ sondern muß Abtrag thun/ &amp; ea propter injuriarum conveniri                      potest.</p>
        <p>Land-Recht d. l. 2. art. 64.</p>
        <p>CL. [2.] Muß der Judex des Corporis delicti halber gewiß seyn.</p>
        <p>per L. 1. §. item illud ubi Bartol. ff. ad SCtum Silan.</p>
        <p>Drum auch entweder der verblichene Leichnam/ oder ein Stück von seinen Kleidern                     / so mit Blut besprützet ist/ vor das Gericht gebracht wird/ welches letztere                      man das Leib-Zeichen nennet</p>
        <l>Andr. Knich. de Sublim. territ. jure c. 3. n. 405. &amp; seqq.</l>
        <l>Schottel. cit. tr. c. 3. pag. 68.</l>
        <p>Qvomodo autem de corpore delicti constare debeat, non una eademqve omnium est                      sententia. Sicuti delicta non sunt unius ejusdemqve generic ac qvalitatis, dum                      qvaedam occultiora, alia manifestiora, arbitrio Judicis relinqvendum existimo,                      qvando delictum verè perpetratum esse sufficienter probatum existimare                      velit.</p>
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[42/0058] Lib. 2. Land-Recht 64. Dan. Moller. lib. 4. somest. c. 33. n. 12. Besold. Thes. Pract. v. Zetter - Geschrey. CXLIX. Ehe und bevor man aber solch Acht - Gericht anstellet/ wird nach Alten / und annoch heut zu Tage üblichen Sachsen-Recht erfordert: [1.] Daß der Ubelthäter auf Handhaffter frischer That betroffen/ oder daß zum wenigsten die Klage in continenti geschehen/ und nicht übernächtiget worden sey. Land-R. lib. 1. art. 7. §. ult. & lib. 2. art. 64. Denn wenn die That übernächtiget/ wird weder Acht - Gericht noch Zetter-Geschrey gehalten. Matth. Coler. Part. 1. Decis. 108. n. 12. Es heisset aber dieses eine handhaffte That/ wenn man einen Mann begreifft in der That/ nemlich wenn indem die That mit der Faust thätlich und mit Gewalt verrichtet wird/ oder kürtz vorher verrichtet worden / Land-R. lib. 2. art. 35. Schottel. d. c. 3. pag. 67. Und wo keine handhafftige That ist/ da mag man ohne Gerüffte klagen/ ob man ohne Schaden bleiben wil. Ergò wo einer nicht eine redliche Ursach hat zu klagen / und beklaget einen darüber mit Zetter-Geschrey/ so bleibet er nicht ohne Wandel/ sondern muß Abtrag thun/ & ea propter injuriarum conveniri potest. Land-Recht d. l. 2. art. 64. CL. [2.] Muß der Judex des Corporis delicti halber gewiß seyn. per L. 1. §. item illud ubi Bartol. ff. ad SCtum Silan. Drum auch entweder der verblichene Leichnam/ oder ein Stück von seinen Kleidern / so mit Blut besprützet ist/ vor das Gericht gebracht wird/ welches letztere man das Leib-Zeichen nennet Andr. Knich. de Sublim. territ. jure c. 3. n. 405. & seqq. Schottel. cit. tr. c. 3. pag. 68. Qvomodo autem de corpore delicti constare debeat, non una eademqve omnium est sententia. Sicuti delicta non sunt unius ejusdemqve generic ac qvalitatis, dum qvaedam occultiora, alia manifestiora, arbitrio Judicis relinqvendum existimo, qvando delictum verè perpetratum esse sufficienter probatum existimare velit. arg. L. 1. ff. de jure delib. Et in praxi recepta est doctrina Angeli de aretino, qvod, qvando furtum

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Zitationshilfe: Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693, S. 42. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/58>, abgerufen am 04.05.2024.