Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693.

Bild:
<< vorherige Seite

ten Feldmeisterey allhier/ und was darzu gehörig/ in der besten und beständigsten Form/ dergestalt und also: Daß er solche Cavillerey in hiesigen Ambts-Städten/ Flecken und Dörffern/ so viel darzu von Alters her/ und noch gehören/ und die vorige Possessores inne gehabt / genützet und genossen haben/ als ein Erb-Lehn gebrauchen mag: Jedoch daß er solche wie sichs gebühret/ versorgen/ nnd mit tüchtigen Gesinde bestellen / und sobald es ihme angezeiget wird/ die gefallene und verreckte Nöser an den Oerthern/ so ihm iede Gemeinde darzu verordnet/ und nicht in Häusern oder in Dörffern abdecken lasse/ und sich diß fals also verhalte/ daß das Ambt mit unnützen Klagen nicht beschweret werde. Hingegen soll den Hirten und Schäffern einiges Noß/ es sey groß oder kkein/ abzudecken/ noch solche vor die Hunde zu werffen/ oder zu begraben nicht gestattet/ sondern dies bey ernster Straffe gäntzlich verbothen seyn. Massen denn auch ermeldter Meister Benedict Fix/ mit Abschwerung eines Cörperlichen Eydes/ sich verpflichtet/ ob-höchst-gedachter Ihrer Durchl. unserm gnädigsten Fürsten und Herrn getreu/ hold und dienst-gewärtigst/ auch dem Ambt hieselbst gehorsam zuseyn/ den jährlichen Erb-Zins von Hauß/ Hof/ Garten und der Feldmeisterey richtig abzustatten/ und im übrigen alle demjenigen/ was in den Anno 1620. den 10. Julii aufgerichteten Ver-Erbungs-Brief enthalten/ unweigerlich nachzukommen/ zu thun und zuverrichten. Zu mehrer Uhrkund dessen/ habe ich/ der Ambtman/ gegenwärtigen Lehn-Brief mit dem mir anvertrautem Ambts-Siegel bedrücket/ auch mich eigenhändig unterschrieben/ So geschehen nach der Gnadenreichen Geburth unsers einigen Erlösers und Seligmachers JESU Christi/ Eintausend Sechshundert Ein und neunzig/ den 28sten September,

(L. S.)

N. N.

Die von Abel/ wenn sie die hohe Gerichte haben/ pflegen auch gemeiniglich mit den Scharfrichtern u. Feldmeistern gewisse Contracte, respective wegen der Peinlichen Executionen, und Cavillerey aufzurichten/ und dabey die Leder von den gefallenen Pferden und Kind-Vieh auf ihren Ritter-Sitzen und Vorwergen auszudingen. Wenn aber den Unterthanen was verreckt/ zeigen sie es dem Feldmeister an/ der den Bothen/ nachdem der Weg weit/ das gefallene Stück Vieh auch groß oder klein ist/ ein Trinck-

ten Feldmeisterey allhier/ und was darzu gehörig/ in der besten und beständigsten Form/ dergestalt und also: Daß er solche Cavillerey in hiesigen Ambts-Städten/ Flecken und Dörffern/ so viel darzu von Alters her/ und noch gehören/ und die vorige Possessores inne gehabt / genützet und genossen haben/ als ein Erb-Lehn gebrauchen mag: Jedoch daß er solche wie sichs gebühret/ versorgen/ nnd mit tüchtigen Gesinde bestellen / und sobald es ihme angezeiget wird/ die gefallene und verreckte Nöser an den Oerthern/ so ihm iede Gemeinde darzu verordnet/ und nicht in Häusern oder in Dörffern abdecken lasse/ und sich diß fals also verhalte/ daß das Ambt mit unnützen Klagen nicht beschweret werde. Hingegen soll den Hirten und Schäffern einiges Noß/ es sey groß oder kkein/ abzudecken/ noch solche vor die Hunde zu werffen/ oder zu begraben nicht gestattet/ sondern dies bey ernster Straffe gäntzlich verbothen seyn. Massen denn auch ermeldter Meister Benedict Fix/ mit Abschwerung eines Cörperlichen Eydes/ sich verpflichtet/ ob-höchst-gedachter Ihrer Durchl. unserm gnädigsten Fürsten und Herrn getreu/ hold und dienst-gewärtigst/ auch dem Ambt hieselbst gehorsam zuseyn/ den jährlichen Erb-Zins von Hauß/ Hof/ Garten und der Feldmeisterey richtig abzustatten/ und im übrigen alle demjenigen/ was in den Anno 1620. den 10. Julii aufgerichteten Ver-Erbungs-Brief enthalten/ unweigerlich nachzukommen/ zu thun und zuverrichten. Zu mehrer Uhrkund dessen/ habe ich/ der Ambtman/ gegenwärtigen Lehn-Brief mit dem mir anvertrautem Ambts-Siegel bedrücket/ auch mich eigenhändig unterschrieben/ So geschehen nach der Gnadenreichen Geburth unsers einigen Erlösers und Seligmachers JESU Christi/ Eintausend Sechshundert Ein und neunzig/ den 28sten September,

(L. S.)

N. N.

Die von Abel/ weñ sie die hohe Gerichte haben/ pflegen auch gemeiniglich mit den Scharfrichtern u. Feldmeistern gewisse Contracte, respectivè wegen der Peinlichen Executionen, und Cavillerey aufzurichten/ und dabey die Leder von den gefallenen Pferden und Kind-Vieh auf ihren Ritter-Sitzen und Vorwergen auszudingen. Wenn aber den Unterthanen was verreckt/ zeigen sie es dem Feldmeister an/ der den Bothen/ nachdem der Weg weit/ das gefallene Stück Vieh auch groß oder klein ist/ ein Trinck-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0563" n="547"/>
ten Feldmeisterey allhier/ und was darzu gehörig/ in                      der besten und beständigsten Form/ dergestalt und also: Daß er solche                      Cavillerey in hiesigen Ambts-Städten/ Flecken und Dörffern/ so viel darzu von                      Alters her/ und noch gehören/ und die vorige Possessores inne gehabt /                      genützet und genossen haben/ als ein Erb-Lehn gebrauchen mag: Jedoch daß er                      solche wie sichs gebühret/ versorgen/ nnd mit tüchtigen Gesinde bestellen /                      und sobald es ihme angezeiget wird/ die gefallene und verreckte Nöser an den                      Oerthern/ so ihm iede Gemeinde darzu verordnet/ und nicht in Häusern oder in                      Dörffern abdecken lasse/ und sich diß fals also verhalte/ daß das Ambt mit                      unnützen Klagen nicht beschweret werde. Hingegen soll den Hirten und Schäffern                      einiges Noß/ es sey groß oder kkein/ abzudecken/ noch solche vor die Hunde zu                      werffen/ oder zu begraben nicht gestattet/ sondern dies bey ernster Straffe                      gäntzlich verbothen seyn. Massen denn auch ermeldter Meister Benedict Fix/ mit                      Abschwerung eines Cörperlichen Eydes/ sich verpflichtet/ ob-höchst-gedachter                      Ihrer Durchl. unserm gnädigsten Fürsten und Herrn getreu/ hold und                      dienst-gewärtigst/ auch dem Ambt hieselbst gehorsam zuseyn/ den jährlichen                      Erb-Zins von Hauß/ Hof/ Garten und der Feldmeisterey richtig abzustatten/ und                      im übrigen alle demjenigen/ was in den Anno 1620. den 10. Julii aufgerichteten                      Ver-Erbungs-Brief enthalten/ unweigerlich nachzukommen/ zu thun und                      zuverrichten. Zu mehrer Uhrkund dessen/ habe ich/ der Ambtman/ gegenwärtigen                      Lehn-Brief mit dem mir anvertrautem Ambts-Siegel bedrücket/ auch mich                      eigenhändig unterschrieben/ So geschehen nach der Gnadenreichen Geburth unsers                      einigen Erlösers und Seligmachers JESU Christi/ Eintausend Sechshundert Ein und                      neunzig/ den 28sten September,</p>
        <p> (L. S.)</p>
        <p>N. N.</p>
        <p>Die von Abel/ wen&#x0303; sie die hohe Gerichte haben/ pflegen auch                      gemeiniglich mit den Scharfrichtern u. Feldmeistern gewisse Contracte,                      respectivè wegen der Peinlichen Executionen, und Cavillerey aufzurichten/ und                      dabey die Leder von den gefallenen Pferden und Kind-Vieh auf ihren Ritter-Sitzen                      und Vorwergen auszudingen. Wenn aber den Unterthanen was verreckt/ zeigen sie                      es dem Feldmeister an/ der den Bothen/ nachdem der Weg weit/ das gefallene                      Stück Vieh auch groß oder klein ist/ ein Trinck-
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[547/0563] ten Feldmeisterey allhier/ und was darzu gehörig/ in der besten und beständigsten Form/ dergestalt und also: Daß er solche Cavillerey in hiesigen Ambts-Städten/ Flecken und Dörffern/ so viel darzu von Alters her/ und noch gehören/ und die vorige Possessores inne gehabt / genützet und genossen haben/ als ein Erb-Lehn gebrauchen mag: Jedoch daß er solche wie sichs gebühret/ versorgen/ nnd mit tüchtigen Gesinde bestellen / und sobald es ihme angezeiget wird/ die gefallene und verreckte Nöser an den Oerthern/ so ihm iede Gemeinde darzu verordnet/ und nicht in Häusern oder in Dörffern abdecken lasse/ und sich diß fals also verhalte/ daß das Ambt mit unnützen Klagen nicht beschweret werde. Hingegen soll den Hirten und Schäffern einiges Noß/ es sey groß oder kkein/ abzudecken/ noch solche vor die Hunde zu werffen/ oder zu begraben nicht gestattet/ sondern dies bey ernster Straffe gäntzlich verbothen seyn. Massen denn auch ermeldter Meister Benedict Fix/ mit Abschwerung eines Cörperlichen Eydes/ sich verpflichtet/ ob-höchst-gedachter Ihrer Durchl. unserm gnädigsten Fürsten und Herrn getreu/ hold und dienst-gewärtigst/ auch dem Ambt hieselbst gehorsam zuseyn/ den jährlichen Erb-Zins von Hauß/ Hof/ Garten und der Feldmeisterey richtig abzustatten/ und im übrigen alle demjenigen/ was in den Anno 1620. den 10. Julii aufgerichteten Ver-Erbungs-Brief enthalten/ unweigerlich nachzukommen/ zu thun und zuverrichten. Zu mehrer Uhrkund dessen/ habe ich/ der Ambtman/ gegenwärtigen Lehn-Brief mit dem mir anvertrautem Ambts-Siegel bedrücket/ auch mich eigenhändig unterschrieben/ So geschehen nach der Gnadenreichen Geburth unsers einigen Erlösers und Seligmachers JESU Christi/ Eintausend Sechshundert Ein und neunzig/ den 28sten September, (L. S.) N. N. Die von Abel/ weñ sie die hohe Gerichte haben/ pflegen auch gemeiniglich mit den Scharfrichtern u. Feldmeistern gewisse Contracte, respectivè wegen der Peinlichen Executionen, und Cavillerey aufzurichten/ und dabey die Leder von den gefallenen Pferden und Kind-Vieh auf ihren Ritter-Sitzen und Vorwergen auszudingen. Wenn aber den Unterthanen was verreckt/ zeigen sie es dem Feldmeister an/ der den Bothen/ nachdem der Weg weit/ das gefallene Stück Vieh auch groß oder klein ist/ ein Trinck-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/563
Zitationshilfe: Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693, S. 547. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/563>, abgerufen am 20.05.2024.