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Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693.

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pel Simsons [quod esset magicum & superstitiosum] sondern darum / weil die darin/ und in den Außgängen ihres Leibes/ mit unbekanten Buchstaben / Bildern und Zieffern bemerckte Zettel und andere Dinge/ womit sie solch Maleficium taciturnitatis zuwege bringen/ desto leichter zum Vorschein kommen und funden werden: Allermassen den deßhalber in den Mund/ Ohren- und Naselöchern/ auch den heimlichen Außgängen des Leibes mit Fleiß nachgesucht / auch sonst nachgesehen werden muß/ ob sich eine verdächtige Narbe/ oder andere Zeichen am Leibe finden.

CCLXIII. Und ob wohl Johann. Seiffert, in seinem Gewissens-Buch/ von Processen gegen die Hexen/ Quaest. 31. & q. 51. n. 19. & seqq.

Item D. Meyfart, in der Christl. Erinnerung an gewaltige Regenten/ c. 24. pag. 191.

Wie auch

M. Bernhard. Waldschmid/ in Pythonissa Endor. p. 341.

und andere mehr diesen wiedersprochen: Ja Michael Freudius, in den Gewissens-Fragen/ oder gründlichen Bericht von Zauberey und Zauberern/ quaest. 251. n. 6.

Diese Worte davon führet: Die Hencker bescheren die Hexen/ und sengen mit einem Licht die Haare auf und in der Haut hinweg/ nicht allein am Haupt/ und unter den Armen/ sondern auch an heimlichen Orthen: welche an frembden Menschen anzugreiffen im Gesetz bey Handabhauen verbothen und gestrafft. Deuteron. 25. v. 11. & 12. Sie wenden vor/ der Teuffel sitze den Hexen in Haaren und Schaam / den wollen sie so vertreiben. Odes armen Teuffels/ der sich mit so kleiner Lichts-Flamme und Rauch verjagen lässet/ daß doch ein Kind außblasen könte! Vielleicht thuts aber das Licht nicht/ sondern ein stärcker Teuffel/ den die Hencker bey sich haben. Und wie/ wann er inwendig im Bauch säß/ dahin Scheren / Licht/ Flamme und Dampf nicht kömmet? O der Abergläubischen schändlichen Wercke? Und wie sol ich es nennen? Göttlich ist es nicht/ Englisch ists nicht / Christlich ists nicht/ Jüdisch/ Heidnisch/ Türckisch ist es nicht/ Viehisch ist es nicht/ denn nur daß die Hencker in alle Löcher riechen/ wie die Hunde/ und andere Nachgucken/ wie die Affen] so ists gewiß Teuflisch: Ja Teuflisch und nicht Menschlich ists. Es ist überaus grosse und schändliche Zauberey sc.

pel Simsons [quod esset magicum & superstitiosum] sondern darum / weil die darin/ und in den Außgängen ihres Leibes/ mit unbekanten Buchstaben / Bildern und Zieffern bemerckte Zettel und andere Dinge/ womit sie solch Maleficium taciturnitatis zuwege bringen/ desto leichter zum Vorschein kommen und funden werden: Allermassen den deßhalber in den Mund/ Ohren- und Naselöchern/ auch den heimlichen Außgängen des Leibes mit Fleiß nachgesucht / auch sonst nachgesehen werden muß/ ob sich eine verdächtige Narbe/ oder andere Zeichen am Leibe finden.

CCLXIII. Und ob wohl Johann. Seiffert, in seinem Gewissens-Buch/ von Processen gegen die Hexen/ Quaest. 31. & q. 51. n. 19. & seqq.

Item D. Meyfart, in der Christl. Erinnerung an gewaltige Regenten/ c. 24. pag. 191.

Wie auch

M. Bernhard. Waldschmid/ in Pythonissa Endor. p. 341.

und andere mehr diesen wiedersprochen: Ja Michael Freudius, in den Gewissens-Fragen/ oder gründlichen Bericht von Zauberey und Zauberern/ quaest. 251. n. 6.

Diese Worte davon führet: Die Hencker bescheren die Hexen/ und sengen mit einem Licht die Haare auf und in der Haut hinweg/ nicht allein am Haupt/ und unter den Armen/ sondern auch an heimlichen Orthen: welche an frembden Menschen anzugreiffen im Gesetz bey Handabhauen verbothen und gestrafft. Deuteron. 25. v. 11. & 12. Sie wenden vor/ der Teuffel sitze den Hexen in Haaren und Schaam / den wollen sie so vertreiben. Odes armen Teuffels/ der sich mit so kleiner Lichts-Flamme und Rauch verjagen lässet/ daß doch ein Kind außblasen könte! Vielleicht thuts aber das Licht nicht/ sondern ein stärcker Teuffel/ den die Hencker bey sich haben. Und wie/ wann er inwendig im Bauch säß/ dahin Scheren / Licht/ Flamme und Dampf nicht kömmet? O der Abergläubischen schändlichen Wercke? Und wie sol ich es nennen? Göttlich ist es nicht/ Englisch ists nicht / Christlich ists nicht/ Jüdisch/ Heidnisch/ Türckisch ist es nicht/ Viehisch ist es nicht/ deñ nur daß die Hencker in alle Löcher riechen/ wie die Hunde/ und andere Nachgucken/ wie die Affen] so ists gewiß Teuflisch: Ja Teuflisch und nicht Menschlich ists. Es ist überaus grosse und schändliche Zauberey sc.

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pel Simsons [quod esset magicum &amp; superstitiosum] sondern darum                     / weil die darin/ und in den Außgängen ihres Leibes/ mit unbekanten Buchstaben                     / Bildern und Zieffern bemerckte Zettel und andere Dinge/ womit sie solch                      Maleficium taciturnitatis zuwege bringen/ desto leichter zum Vorschein kommen                      und funden werden: Allermassen den deßhalber in den Mund/ Ohren- und                      Naselöchern/ auch den heimlichen Außgängen des Leibes mit Fleiß nachgesucht /                      auch sonst nachgesehen werden muß/ ob sich eine verdächtige Narbe/ oder andere                      Zeichen am Leibe finden.</p>
        <p>CCLXIII. Und ob wohl Johann. Seiffert, in seinem Gewissens-Buch/ von Processen                      gegen die Hexen/ Quaest. 31. &amp; q. 51. n. 19. &amp; seqq.</p>
        <p>Item D. Meyfart, in der Christl. Erinnerung an gewaltige Regenten/ c. 24. pag.                      191.</p>
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        <p>M. Bernhard. Waldschmid/ in Pythonissa Endor. p. 341.</p>
        <p>und andere mehr diesen wiedersprochen: Ja Michael Freudius, in den                      Gewissens-Fragen/ oder gründlichen Bericht von Zauberey und Zauberern/ quaest.                      251. n. 6.</p>
        <p>Diese Worte davon führet: Die Hencker bescheren die Hexen/ und sengen mit einem                      Licht die Haare auf und in der Haut hinweg/ nicht allein am Haupt/ und unter                      den Armen/ sondern auch an heimlichen Orthen: welche an frembden Menschen                      anzugreiffen im Gesetz bey Handabhauen verbothen und gestrafft. Deuteron. 25. v.                      11. &amp; 12. Sie wenden vor/ der Teuffel sitze den Hexen in Haaren und Schaam                     / den wollen sie so vertreiben. Odes armen Teuffels/ der sich mit so kleiner                      Lichts-Flamme und Rauch verjagen lässet/ daß doch ein Kind außblasen könte!                      Vielleicht thuts aber das Licht nicht/ sondern ein stärcker Teuffel/ den die                      Hencker bey sich haben. Und wie/ wann er inwendig im Bauch säß/ dahin Scheren                     / Licht/ Flamme und Dampf nicht kömmet? O der Abergläubischen schändlichen                      Wercke? Und wie sol ich es nennen? Göttlich ist es nicht/ Englisch ists nicht /                      Christlich ists nicht/ Jüdisch/ Heidnisch/ Türckisch ist es nicht/ Viehisch                      ist es nicht/ den&#x0303; nur daß die Hencker in alle Löcher riechen/ wie die                      Hunde/ und andere Nachgucken/ wie die Affen] so ists gewiß Teuflisch: Ja                      Teuflisch und nicht Menschlich ists. Es ist überaus grosse und schändliche                      Zauberey sc.</p>
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[365/0381] pel Simsons [quod esset magicum & superstitiosum] sondern darum / weil die darin/ und in den Außgängen ihres Leibes/ mit unbekanten Buchstaben / Bildern und Zieffern bemerckte Zettel und andere Dinge/ womit sie solch Maleficium taciturnitatis zuwege bringen/ desto leichter zum Vorschein kommen und funden werden: Allermassen den deßhalber in den Mund/ Ohren- und Naselöchern/ auch den heimlichen Außgängen des Leibes mit Fleiß nachgesucht / auch sonst nachgesehen werden muß/ ob sich eine verdächtige Narbe/ oder andere Zeichen am Leibe finden. CCLXIII. Und ob wohl Johann. Seiffert, in seinem Gewissens-Buch/ von Processen gegen die Hexen/ Quaest. 31. & q. 51. n. 19. & seqq. Item D. Meyfart, in der Christl. Erinnerung an gewaltige Regenten/ c. 24. pag. 191. Wie auch M. Bernhard. Waldschmid/ in Pythonissa Endor. p. 341. und andere mehr diesen wiedersprochen: Ja Michael Freudius, in den Gewissens-Fragen/ oder gründlichen Bericht von Zauberey und Zauberern/ quaest. 251. n. 6. Diese Worte davon führet: Die Hencker bescheren die Hexen/ und sengen mit einem Licht die Haare auf und in der Haut hinweg/ nicht allein am Haupt/ und unter den Armen/ sondern auch an heimlichen Orthen: welche an frembden Menschen anzugreiffen im Gesetz bey Handabhauen verbothen und gestrafft. Deuteron. 25. v. 11. & 12. Sie wenden vor/ der Teuffel sitze den Hexen in Haaren und Schaam / den wollen sie so vertreiben. Odes armen Teuffels/ der sich mit so kleiner Lichts-Flamme und Rauch verjagen lässet/ daß doch ein Kind außblasen könte! Vielleicht thuts aber das Licht nicht/ sondern ein stärcker Teuffel/ den die Hencker bey sich haben. Und wie/ wann er inwendig im Bauch säß/ dahin Scheren / Licht/ Flamme und Dampf nicht kömmet? O der Abergläubischen schändlichen Wercke? Und wie sol ich es nennen? Göttlich ist es nicht/ Englisch ists nicht / Christlich ists nicht/ Jüdisch/ Heidnisch/ Türckisch ist es nicht/ Viehisch ist es nicht/ deñ nur daß die Hencker in alle Löcher riechen/ wie die Hunde/ und andere Nachgucken/ wie die Affen] so ists gewiß Teuflisch: Ja Teuflisch und nicht Menschlich ists. Es ist überaus grosse und schändliche Zauberey sc.

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Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

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Zitationshilfe: Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693, S. 365. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/381>, abgerufen am 09.05.2024.