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Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693.

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oder Gebethgen/ welches sie/ indem der Scharffrichter ihnen die zur Peinligkeit gehörige Instrumenta anleget/ oder an der Leither aufziehet/ hermurmeln/ ihrer Meinung nach/ dadurch solchen Instrumenten die Krafft zuentziehen/ oder vielmehr dieselbe zu hemmen/ daß sie nicht so derb und feste/ wie sonst/ zusammen gehen/ noch auch allzuhart drücken/ allermaßen denn auch die Heyden vor wahr gehalten/ daß durch heimliches Ansagen etlicher Zauberischen Verse, die Schärffe und Schneide der Schwerter und andern Waffen so stumpff gemacht würden/ daß man auch die Haut nicht einmahl damit aufritzen/ vielweniger durchhauen oder stechen können.

Sprenger in Malleo Malesic. part. 2. Quaest. 1. c. 16.

CCXLVI. Sonderlich aber nehmen sie Zum Neundten ein Pulver/ welches sie heimlich bey sich in den Kleidern verborgen haben/ den Tag/ wenn sie sich besorgen / daß sie gevoltert werden möchten/ reiben oder besprengen den blossen Leib damit / oder stecken es in Papier gewickelt in heimliche Orthe/ welches vom Hertz und andern Gliedern eines ungetaufften/ und gewaltsamer weise umgebrachten Kindes bereitet wird.

Torreblanca, d. lib. 2. c. 23. n. 17. Sprenger, citat. tr. part. 3. q. 14. & 15. Freudius, in der Gewissens-Fragen von Zauberey/ quaest. 315.

Drum soll der Judex nicht allein der Hexenmeister/ Zauberer und Unholden Kleider / so bald sie gefangen genommen werden/ durch die Gerichts-Diener besuchen/ ob sie etwan/ welches ihnen gar gemein ist/ Galgen- oder Gesicht-Ringe/ Fahren-Saamen/ Teufels-Dreck/ Venus-Kraut/ Obligationes und Verbündnüsse mit dem Teufel/ Pulver/ oder sonst verdächtige Zettel mit unbekandten Buchstaben/ Ziefern/ Teufels-Bildern und dergleichen Dinge bey sich tragen /

Goehausen, in Proc. contr. Sagas, tit. 7. lit. F. pag. 326.

sondern auch in ihren Wohnungen/ in Kasten/ Schräncken/ Kellern/ Betten und andern Orthen mit Fleiß visitiren lassen/ ob sie Menschen-Gebeine / Diebes-Daumen/ Geträutig/ oder Kröten in Scherben oder Töpffen haben/ und behalten.

Vid. Freudii Gewissents-Fragen von Zauberey q. 317. n. 3. ibi[unleserliches Material] allegati DD. Hyppolitus de Marsiliis, in Pract. Crimin. §. nunc videndum n. 52.

dicit, quod farina cum lacte matris & filiae mixta, epota & sumpta a reo,

oder Gebethgen/ welches sie/ indem der Scharffrichter ihnen die zur Peinligkeit gehörige Instrumenta anleget/ oder an der Leither aufziehet/ hermurmeln/ ihrer Meinung nach/ dadurch solchen Instrumenten die Krafft zuentziehen/ oder vielmehr dieselbe zu hemmen/ daß sie nicht so derb und feste/ wie sonst/ zusammen gehen/ noch auch allzuhart drücken/ allermaßen denn auch die Heyden vor wahr gehalten/ daß durch heimliches Ansagen etlicher Zauberischen Verse, die Schärffe und Schneide der Schwerter und andern Waffen so stumpff gemacht würden/ daß man auch die Haut nicht einmahl damit aufritzen/ vielweniger durchhauen oder stechen können.

Sprenger in Malleo Malesic. part. 2. Quaest. 1. c. 16.

CCXLVI. Sonderlich aber nehmen sie Zum Neundten ein Pulver/ welches sie heimlich bey sich in den Kleidern verborgen haben/ den Tag/ wenn sie sich besorgen / daß sie gevoltert werden möchten/ reiben oder besprengen den blossen Leib damit / oder stecken es in Papier gewickelt in heimliche Orthe/ welches vom Hertz und andern Gliedern eines ungetaufften/ und gewaltsamer weise umgebrachten Kindes bereitet wird.

Torreblanca, d. lib. 2. c. 23. n. 17. Sprenger, citat. tr. part. 3. q. 14. & 15. Freudius, in der Gewissens-Fragen von Zauberey/ quaest. 315.

Drum soll der Judex nicht allein der Hexenmeister/ Zauberer und Unholden Kleider / so bald sie gefangen genom̃en werden/ durch die Gerichts-Diener besuchen/ ob sie etwan/ welches ihnen gar gemein ist/ Galgen- oder Gesicht-Ringe/ Fahren-Saamen/ Teufels-Dreck/ Venus-Kraut/ Obligationes und Verbündnüsse mit dem Teufel/ Pulver/ oder sonst verdächtige Zettel mit unbekandten Buchstaben/ Ziefern/ Teufels-Bildern und dergleichen Dinge bey sich tragen /

Goehausen, in Proc. contr. Sagas, tit. 7. lit. F. pag. 326.

sondern auch in ihren Wohnungen/ in Kasten/ Schräncken/ Kellern/ Betten und andern Orthen mit Fleiß visitiren lassen/ ob sie Menschen-Gebeine / Diebes-Daumen/ Geträutig/ oder Kröten in Scherben oder Töpffen haben/ und behalten.

Vid. Freudii Gewissents-Fragen von Zauberey q. 317. n. 3. ibi[unleserliches Material] allegati DD. Hyppolitus de Marsiliis, in Pract. Crimin. §. nunc videndum n. 52.

dicit, quod farina cum lacte matris & filiae mixta, epota & sumpta à reo,

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oder Gebethgen/ welches sie/ indem                      der Scharffrichter ihnen die zur Peinligkeit gehörige Instrumenta anleget/ oder                      an der Leither aufziehet/ hermurmeln/ ihrer Meinung nach/ dadurch solchen                      Instrumenten die Krafft zuentziehen/ oder vielmehr dieselbe zu hemmen/ daß sie                      nicht so derb und feste/ wie sonst/ zusammen gehen/ noch auch allzuhart                      drücken/ allermaßen denn auch die Heyden vor wahr gehalten/ daß durch                      heimliches Ansagen etlicher Zauberischen Verse, die Schärffe und Schneide der                      Schwerter und andern Waffen so stumpff gemacht würden/ daß man auch die Haut                      nicht einmahl damit aufritzen/ vielweniger durchhauen oder stechen können.</p>
        <p>Sprenger in Malleo Malesic. part. 2. Quaest. 1. c. 16.</p>
        <p>CCXLVI. Sonderlich aber nehmen sie Zum Neundten ein Pulver/ welches sie heimlich                      bey sich in den Kleidern verborgen haben/ den Tag/ wenn sie sich besorgen /                      daß sie gevoltert werden möchten/ reiben oder besprengen den blossen Leib damit                     / oder stecken es in Papier gewickelt in heimliche Orthe/ welches vom Hertz und                      andern Gliedern eines ungetaufften/ und gewaltsamer weise umgebrachten Kindes                      bereitet wird.</p>
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[357/0373] oder Gebethgen/ welches sie/ indem der Scharffrichter ihnen die zur Peinligkeit gehörige Instrumenta anleget/ oder an der Leither aufziehet/ hermurmeln/ ihrer Meinung nach/ dadurch solchen Instrumenten die Krafft zuentziehen/ oder vielmehr dieselbe zu hemmen/ daß sie nicht so derb und feste/ wie sonst/ zusammen gehen/ noch auch allzuhart drücken/ allermaßen denn auch die Heyden vor wahr gehalten/ daß durch heimliches Ansagen etlicher Zauberischen Verse, die Schärffe und Schneide der Schwerter und andern Waffen so stumpff gemacht würden/ daß man auch die Haut nicht einmahl damit aufritzen/ vielweniger durchhauen oder stechen können. Sprenger in Malleo Malesic. part. 2. Quaest. 1. c. 16. CCXLVI. Sonderlich aber nehmen sie Zum Neundten ein Pulver/ welches sie heimlich bey sich in den Kleidern verborgen haben/ den Tag/ wenn sie sich besorgen / daß sie gevoltert werden möchten/ reiben oder besprengen den blossen Leib damit / oder stecken es in Papier gewickelt in heimliche Orthe/ welches vom Hertz und andern Gliedern eines ungetaufften/ und gewaltsamer weise umgebrachten Kindes bereitet wird. Torreblanca, d. lib. 2. c. 23. n. 17. Sprenger, citat. tr. part. 3. q. 14. & 15. Freudius, in der Gewissens-Fragen von Zauberey/ quaest. 315. Drum soll der Judex nicht allein der Hexenmeister/ Zauberer und Unholden Kleider / so bald sie gefangen genom̃en werden/ durch die Gerichts-Diener besuchen/ ob sie etwan/ welches ihnen gar gemein ist/ Galgen- oder Gesicht-Ringe/ Fahren-Saamen/ Teufels-Dreck/ Venus-Kraut/ Obligationes und Verbündnüsse mit dem Teufel/ Pulver/ oder sonst verdächtige Zettel mit unbekandten Buchstaben/ Ziefern/ Teufels-Bildern und dergleichen Dinge bey sich tragen / Goehausen, in Proc. contr. Sagas, tit. 7. lit. F. pag. 326. sondern auch in ihren Wohnungen/ in Kasten/ Schräncken/ Kellern/ Betten und andern Orthen mit Fleiß visitiren lassen/ ob sie Menschen-Gebeine / Diebes-Daumen/ Geträutig/ oder Kröten in Scherben oder Töpffen haben/ und behalten. Vid. Freudii Gewissents-Fragen von Zauberey q. 317. n. 3. ibi_ allegati DD. Hyppolitus de Marsiliis, in Pract. Crimin. §. nunc videndum n. 52. dicit, quod farina cum lacte matris & filiae mixta, epota & sumpta à reo,

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Zitationshilfe: Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693, S. 357. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/373>, abgerufen am 09.05.2024.